Marvel’s Luke Cage – Staffel 1 (Serienkritik)

Nach seinen Abenteuern mit Jessica Jones will Luke Cage (Micke Colter) nur eines, seine Ruhe! Doch es scheint, als ob ihn Probleme verfolgen würden. So kreuzen sich seine Wege mit denen von Cornell Stokes (Mahershala Ali), der von seinem Nachtclub aus alle Fäden zieht und seine Finger in allerhand kriminellen Machenschaften hat. Ihm auf den Fersen ist die Polizistin Mercedes Knight…

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Der Charakter Luke Cage war für mich abgesehen von einem Auftritt in der Serie „Jessica Jones“ unbekannt und daher war meine Begeisterung dafür, dass diese wenig bekannte Marvel-Figur eine eigene Serie bekam, anfangs eher verhalten. Dennoch habe ich den „Zwang“ alle Serien und Filme, die das MCU betreffen sehen zu müssen und daher legten mein Bruder und ich einen Binge-Watch Tag ein, bei dem wir 13 Folgen à 50 min in einem Tag sahen. War die Serie gut? Meine Gefühle waren gerade gegen das Ende hin eher gemischter Natur.

2013 aquirierte Disney die Rechte zu Luke Cage von Sony Pictures zurück. „Luke Cage“ wurde zu einer der vier Marvel-Serien, die Netflix plante. Neben „Luke Cage“, haben wir inzwischen schon Bekanntschaft mit „Daredevil“ und „Jessica Jones“ gemacht und 2017 wurde „Iron Fist“ veröffentlicht. Inzwischen wurde auch eine Mini-Serie namens „The Defenders“ bekannt gegeben, in der alle bereits erwähnten Superhelden à la „The Avengers“ zusammen zu sehen sein werden.

Luke Cage hatte einen ziemlich eindrucksvollen Gastauftritt in „Jessica Jones“, der darin gipfelte, dass ihm aus kurzer Distanz ins Gesicht geschossen wurde. Seit diesen Ereignissen ist ein wenig Zeit vergangen, doch die Kopfschmerzen, die daraus resultierten, sind geblieben. Schauspieler Mike Colter (Zero Dark Thirty) spielt Cage wirklich perfekt. Mit seiner Größe von 1,91m hat er auch die körperliche Präsenz, die für diese Rolle von Nöten ist.

Er ist ein sprichwörtlicher Held wider Willen, denn am liebsten hätte er einfach nur seine Ruhe, doch dieser Wunsch wird ihm nicht erfüllt. Bei manchen Kampfszenen war ich von seiner Performance nicht komplett überzeugt, denn was man zu sehen bekam wirkte nicht so flüssig, wie man es heutzutage gewöhnt ist. Als netter Tribut an den Original-Comic sieht man Cage kurz in seinem Original Comic Kostüm, mit einer sehr logischen Erklärung. In der Serie hat er kein Superheldenkostüm per se, es sei denn man zählt Kleidung mit Schuss-Löchern als Kostüm.

Mahershala Ali (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1) spielt die Rolle des Bösewichts Cornell Stokes, aka Cottonmouth. Man versteht von der ersten Minute an, warum die Personen in seiner näheren Umgebung Angst vor ihm haben. Im Laufe der Serie wird er immer wahnsinniger und bei seinem Lachen stehen einem die Haare zu Berge. In Puncto Brutalität steht er etwa Wilson Fisk um nichts nach, denn in seiner Umgebung geben Leute reihenweise den Löffel ab. Interessant waren die Flashbacks, die zeigen, wie Stokes sich zu dem Monster entwickelte, das er jetzt ist.

Mariah Dillard, gespielt von der großartigen Alfre Woodard (Captain America: Civil War), steht ihrem Cousin Cornell in Puncto Ruchlosigkeit um nichts nach. Sie ist eine korrupte Politikerin, deckt Cornell und steckt oft genug mit ihm unter einer Decke. Am Ende der Serie kann man gar nicht anders, als Dillard zu verabscheuen. Woodard macht aus Mariah eine faszinierende Person, die auch wenn man sie erwürgen möchte, immens interessant und unterhaltsam ist.

Simone Missisk (Wayward Pines) als Detective Mercedes „Misty“ Knight ist der weibliche Hauptcharakter und ich muss sagen, dass es hier wirklich geglückt ist, eine selbstbewusste, professionelle, nicht von ihren Hormonen gesteuerte Figur zu erschaffen, die Missik hervorragend spielt. Als sie gleich in der ersten Folge mit Cage im Bett landet, hatte ich bedenken, dass bereits hier eine Beziehung angekündigt wird, was für mich erzwungen gewirkt hätte. Ihre Fähigkeit, in Fotos richtiggehend hinein zu steigen war faszinierend und wurde gelungen und überzeugend dargestellt.

Ein Wiedersehen gibt es mit der Krankenschwester Claire Temple, die wir in „Daredevil“ kennen gelernt haben. Claire, von Rosario Dawson (Sin City: A Dame to Kill For) gespielt, scheint immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Auch sie ist in ihrem Job extrem gut und mehr als einmal flickt sie jemanden à la McGyver mit ungewöhnlichen Mitteln zusammen.

Eric LaRay Harveys (Boardwalk Empire) Charakter Willis Stryker, anfangs nur ominös als „Diamondback“ erwähnt, ist für mich die absolute Schwachstelle dieser Staffel. Seine Motivation ist einfach nur lachhaft und erinnerte mich stark an den Plot von „Spectre“. SPOILER Wenn man einen erwachsenen Mann jammern hört, „Papi hatte dich lieber als mich und darum hab ich dafür gesorgt, dass du in den Knast kommst und nun bringe ich dich deswegen um“, wirkt das lächerlich und macht einen eigentlich recht guten Bösewicht einfach unglaubwürdig. SPOILER ENDE.

Noch erwähnen möchte ich meinen, ich will nicht sagen Lieblings-Charakter, aber er ist ziemlich nahe dran. Die Rede ist von Theo Rossi (Sons of Anarchy) als Shades. Seine Rolle scheint von Ray-Ban gesponsert zu sein, denn er läuft wirklich immer mit einer Sonnenbrille auf der Nase herum. Oft lungert er nur im Hintergrund herum, aber als er dann in Aktion tritt, zieht er alle Aufmerksamkeit auf sich. Mehr als einmal dachte ich, jetzt muss er dran glauben, doch der Kerl ist zäh und sucht sich seine Verbündeten sehr geschickt aus.

Fazit: Die Serie ist grundsätzlich gut gelungen, nur das Auftauchen von „Diamondback“ war ein Griff ins Klo. Sein Charakter hat keine Tiefe und die Motive hinter seinem Handeln sind nicht glaubwürdig.

Diese Serie bekommt von mir 8,5/10 beinahe unverwundbare Punkte und ist ab sofort auf DVD und Blu Ray erhältlich.

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(Szenenbilder: © Disney Home Entertainment)

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Neben der Serie in hochwertiger Bild- und Tonqualität findet man das Extra „Offstage im Harlem’s Paradise“. Dieses bietet einen Einblick in die Entstehung der Serie und zwar aus der Sicht der Hauptdarsteller die locker, lässig beisammen sitzen und über die Arbeit plaudern.

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