Overdrive (Filmkritik)

Die zwei Brüder Andrew (Scott Eastwood) und Garrett Foster (Freddie Thorp) haben sich auf das Stehlen von wertvollen Autos spezialisiert. Leider müssen die beiden feststellen, dass der Besitzer des letzten erbeuteten Autos der Mafiosi Jacomon Morier (Simon Abkarian) ist. Um nicht für diese Dummheit sterben zu müssen, schlagen die beiden Morier vor, für ihn das Auto seines Konkurrenten Max Klemp (Clemens Schick) zu stehlen.

Wenn man sich ansieht was die letzten beiden Fast & Furious-Filme an den Kinokassen einspielen konnten, könnte man meinen, dass schnelle Autos dort im Moment gerne gesehen sind. Das scheinen sich auch die Macher von „Overdrive“ gedacht zu haben und bringen ihre eigene Geschichte mit schnellen Autos auf die Leinwand.

Regie, bei dieser amerikanisch-französischen Co-Produktion, führt Antonio Negret, der diese Funktion in letzter Zeit bei diversen Serien wie „Arrow“ und „Legends of Tomorrow“ ausgefüllt hat. Für seinen Film stand ihm scheinbar kein nennenswert großes Budget zur Verfügung (wobei ich keine offiziellen Zahlen finden konnte) und so hat er das Beste daraus gemacht.

Dass sich „Overdrive“ dann irgendwie wie „Alarm für Cobra 11“ anfühlt ist dann auch kein Vorwurf, sondern ergibt sich vermutlich aus den Gegebenheiten und Negrets Arbeit an diversen Serien. Allerdings gibt es den einen oder anderen Aspekt den man, im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten, vermutlich besser hätte lösen können.

Beginnen wir mit den Dialogen. Die sind oft auf eine seltsame Art kitschig. Als Zuschauer stellt man sich dann die Frage, welcher Mensch denn im echten Leben so redet. Unabhängig davon haben sie, zumindest in der deutschen Fassung, durchaus einen gewissen Unterhaltungswert. Ähnlich eigenartig ist dann die Geschichte, über die man am besten nicht zu viel nachdenken sollte.

Man hat versucht gegen Ende eine unvorhersehbare Wendung einzubauen. Wenn der Film dem Zuschauer irgendwann erklärt was der eigentliche Plan war, bleibt immer noch die Frage offen warum das der eigentliche Plan war. Auch abgesehen davon gibt es einiges, das nicht ansatzweise in ausreichender Form erklärt wird.

Die Actionsequenzen sind fast durchgängig gelungen, wobei auf Computereffekte bis auf wenige Ausnahmen verzichtet wurde. Bei diesen Gelegenheiten sind sie allerdings auch deutlich als solche zu erkennen – speziell wenn ein Auto nach einem Unfall explodierend in Flammen aufgeht. Auf der Habenseite seien dann noch die Schauspieler erwähnt.

Scott Eastwood (Suicide Squad) als Andrew Foster hat hier nicht nur seinen Spaß, sondern gibt sich überzeugend charmant. Ana de Armas (War Dogs) als Andrews Freundin Stephanie ist hinreißend und die Chemie zwischen ihr und Eastwood gut. Freddie Thorp (To Dream) als Garrett Foster redet mehr als für seine Gesundheit gut ist und dennoch hat man ihn irgendwie gerne.

Gaia Weiss (The Legend of Hercules) ist als Kleptomanin toll, während Simon Abkarian (Casino Royal) als Bösewicht nur bedingt überzeugen kann. Clemens Schick (Point Break) als Max Klemp wirkt schön undurchsichtig, scheinbar ohne sich dabei anstrengen zu müssen.

Alles in allem ist „Overdrive“ ein Film der auf seine seichte Art unterhaltsam ist. Wer einen Film im Stil von „Alarm für Cobra 11“ und Co unterhaltsam findet, ist hier vermutlich richtig.

Der Film „Overdrive“ bekommt 6,5/10 mit schnellen Autos abhauende Empfehlungspunkte!


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