Vaiana – Moana (Filmkritik)

Die 16-jährige Moana/Vaiana (Auli’i Cravalho) ist die Tochter des Motunui-Häuplings Tui (Temuera Morrison) und schon seit ihrer Geburt hat Moana/Vaiana eine ganz besondere Verbindung zum Ozean. Es zieht sie hinaus aufs offene Meer. Ein Wunsch, der bei ihren Stammesgenossen, die sich mit ihren Booten nie über das nahe Riff hinaustrauen, auf absolutes Unverständnis und Panik stößt. Doch als ihre Heimat in Schwierigkeiten gerät, beschließt das Mädchen die Halbgott-Legende Maui (Dwayne Johnson) zu finden, der laut diversen Mythen sogar ganze Inseln aus dem Meer hieven kann…

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„Moana“ (zu Deutsch Vaiana – da es in Europa schon einen Film namens Moana gibt und nicht zwei Filme mit gleichen Titel existieren dürfen, es sei denn sie sind ein Remake) wurde in 3D produziert und ist der 56. animierte Film aus dem Hause Disney. Gemeinsam mit der Konkurrenz aus dem eigenen Haus (Zootopia) wurde „Moana“ für den Oscar für den besten animierten Film nominiert und bekam auch eine Nominierung für den besten Filmsong (How Far I´ll Go).

Doch gibt es einen triftigen Grund, warum “Moana“ (derzeit 511 Millionen Dollar) im Vergleich zu „Zootopia“ (1,02 Milliarden Dollar) an den Kassen nicht ebenso erfolgreich war? Ich persönlich kann nicht genau den Finger darauf legen, vor allem weil diese Filme so verschieden sind, dass es schon fast unfair ist, sie zu vergleichen, nur weil sie beide aus dem Haus der Maus kommen.

Zu einem ist „Moana“ ein waschechtes Disney Musical. Vor allem „How far I´ll go“ ist ein absoluter Ohrwurm und macht gute Laune. Geschrieben und produziert wurde dieser Song von Lin-Manuel Miranda, der durch seine Rolle in dem äußerst erfolgreichen Broadway Musical „Hamilton“ bekannt wurde, ein Musical, dass er selber schrieb. Für „Hamilton“ gewann er auch zahlreiche Preise.

Auli’i Cravalho spricht/singt Moana, die 16-jährige Heldin des Films. Schon als Kind ruft das Meer nach ihr, doch ihr Vater verbietet ihr, die Insel per Schiff zu verlassen, weil es zu gefährlich sei. Immerhin ist der beste Freund ihres Vaters bei einem solchen Abenteuer ertrunken. Als Moana jedoch sieht, dass durch das Nichts tun ihres Vater ihre Heimat langsam aber sicher verfällt, beschließt sie sein Verbot zu ignorieren. Und so beginnt Moanas Geschichte. Sie beweist Mut und Menschenverstand, gesteht sich aber auch ihre Grenzen ein, wenn sie nicht mehr weiter weiß. Ihr Sidekick ist übrigens ein leicht debiles Hühnchen namens Heihei.

Der Halbgott Maui wird im Original von Dwayne Johnson (Central Intelligence) gesprochen und ich muss sagen, ich war von seiner Leistung mehr als positiv überrascht. Zum einen wäre ich nie darauf gekommen, dass der muskelbepackte Schauspieler hinter dieser Stimme steckt und zum anderen war ich geflasht als er doch tatsächlich zu singen anfing. Der Typ kann wirklich singen! Was ich allerdings an dieser Stelle anmerken möchte, ist, dass Maui ein echtes Arschloch ist.

Gleich zu Anfang sperrt er Moana in einer Höhle ein, aus der sie nur mit Müh und Not entkommt, nur damit er mit ihrem Boot entkommen kann. Sie hätte leicht in der Höhle sterben können, mal ganz davon abgesehen, dass es auf dieser Insel wahrscheinlich nicht wirklich etwas zu essen gibt. Außerdem befindet er es für notwendig, das junge Mädchen wiederholt von Bord ins Meer zu werfen, mit der Realität, dass sie ohne Hilfe des Wassers wohl ertrunken wäre. Erst am Ende entschließt er sich, kein Egoist zu sein, was für mich allerdings ein wenig spät ist.

Wieder einmal ist die Optik ein absoluter Wahnsinn. Das Element Wasser glaubwürdig zu animieren schaffte man sehr lange nicht, doch hier konnte mich schon der Trailer überzeugen und begeistern. Farbenprächtig, detailreich und mit viel Fantasie hat man die Welt von Moana animiert und ist dadurch auf jeden Fall zusätzlich zum Ohrenschmaus auch ein Augenschmaus. Besonders amüsant finde ich die Idee, Mauis Tattoos ein Eigenleben zu geben!

Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Disney hat mit Moana eine weitere farbige Prinzessin in den Kader aufgenommen und anstatt dies als gute Message anzusehen, gibt es Leute, die nichts anderes zu tun haben, als fest zu schimpfen. Sei es, dass Maui übergewichtig ist, oder dass er es wagt keine weibliche Göttin zu sein – man kann es sowieso nie allen Recht machen.

Fazit: „Moana“ ist ein Film mit einer Message. Diese ist nicht so vielschichtig wie etwa bei „Zootopia“, aber dennoch gut. Er stellt Mut und Neugier positiv dar und dass es okay ist, wenn man auch mal Hilfe (oder einen Tritt in den Arsch) braucht.

Dieser Film bekommt von mir 8/10 die Welt erforschende Punkte und ist ab dem 20. April 2017 als DVD, Blu Ray und Blu Ray 3D erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney)

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Auf der Blu-ray sind neben dem Film noch zahlreiche weitere Extras enthalten.

Der Kurzfilm „Herz oder Kopf – Inner Workings“ war im Kino als Vorfilm von „Moana“ zu sehen und zeigt die inneren Konflikte eines Menschen auf neue Art und Weise. Gemeinsam mit Maui kann man „Angeln gehen“. In diversen aufschlussreichen Features erfährt man „Was man schon immer wissen wollte“, zB über „Das Erbe der Inseln“, „Inselmode“, „Animationskünste“ oder „Die Musik von Vaiana“.

In „Zusätzlicher Song: Warrior Face“ stellt der Komponist Lin-Manuel Miranda einen nicht im Film verwendeten Song vor. 7 „Zusätzliche Szenen“ werden mit Intros als Storyreels gezeigt.

„How Far I’ll Go, gesungen von Alessia Cara“ ist das Musikvideo zur Popversion des Songs. Für „How Far I’ll Go“ in aller Welt“ wurde der Song aus den verschiedenen Synchronfassungen zusammengeschnitten.

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