Alice im Wunderland 2: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (Filmkritik)

Nach ihrem Besuch in Wunderland hat Alice Kingsleigh (Mia Wasikowska) die letzten Jahre damit verbracht mit ihrem Schiff, der Wonder, die Welt zu bereisen. Wieder zu Hause muss Alice feststellen, dass ihre Mutter Helen (Lindsay Duncan) das Haus der Familie an Lord Hamish Ascott (Leo Bill) überschrieben hat, der es wiederum gegen Alices Schiff tauschen will.

Doch es bleibt keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn Alice bekommt Besuch von Absolem (Alan Rickman). Die Bewohner des Wunderlandes benötigen ihre Hilfe, da der verrückte Hutmacher (Johnny Depp) scheinbar im Sterben liegt. Um ihn zu retten muss Alice herausfinden, was mit dessen Familie passiert ist und nimmt dazu die Hilfe der Zeit in Anspruch.

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Als im Jahr 2010 der Film „Alice im Wunderland“ in die Kinos kam, konnte er vor allem finanziell überzeugen. Die Geschichte, die von niemand geringeren als Tim Burton (Big Eyes) inszeniert wurde, lebte von dessen wie immer sehr speziellen Machart und erzählte im selben Atemzug die Geschichte rund um Alice auf eine etwas andere Art und Weise.

Bedingt durch den finanziellen Erfolg gab es dann auch Pläne für eine Fortsetzung, die allerdings erst Ende 2012 angekündigt wurde. Endlich in die Kinos kam sie dann erst noch einmal fast vier Jahre später. Obwohl vor der Kamera wieder alle bekannten Gesichter zu finden sind, machte Burton Platz für James Bobin, der zuvor „Muppets Most Wanted“ inszeniert hatte.

Der Film beginnt mit einer Sequenz in der das Schiff Wonder von drei Piratenschiffen gejagt wird. Zum Glück ist Alice, trotz ihrer jungen Jahre, ein erstklassiger Captain und kann ihren Verfolgern entkommen. Zu Hause angekommen muss sie jedoch feststellen, dass ihr alter Verehrer Lord Hamish Ascott, ihrer Mutter das Haus abgekauft hat.

Er ist bereit das Haus zurück zu überschreiben, verlangt aber im Gegenzug dafür Alices Schiff. Während die noch mit der Entscheidung kämpft bekommt sie Besuch von Absolem. Sie folgt ihm nach Wunderland und stellt fest, dass man dort bereits auf sie wartet. Dem Hutmacher geht es nicht gut. Er hat den ersten Hut, den er in jungen Jahren gemacht hat, gefunden und schließt daraus, dass seine Familie, die er bisher für tot hielt, noch am Leben ist.

Alice ist fest entschlossen die Familie ihres Freundes zu retten, benötigt dazu aber die Chronosphäre der Zeit um in die Vergangenheit zu reisen. Da die Zeit, im Übrigen eine reale Person, ihr diese nicht geben will, borgt sie sich die Chronosphäre aus. Sie reist in die Vergangenheit, doch die Zeit ist unerbittlich und ihr auf den Fersen.

Wenn man jemandem in Grundzügen klar machen will, worum es in diesem Film geht, wird man schnell feststellen, dass die Geschichte an dieser Stelle etwas komplexer ist. Leider muss dann im Laufe des Films feststellen, dass sie, so wie sie hier gezeigt wird, nur bedingt funktioniert. Damit ist nicht gemeint sie sei schlecht, nur leider dürfte sich so manche Idee in gedruckter Form besser angehört haben.

Eine wesentliche Rolle dürfte dabei Bobins Umsetzung der Geschichte spielen. Ein konkretes Beispiel: Als Alice den Hutmacher das erste Mal besucht wirkt dieser zwar ein wenig blasser als sonst und dennoch hat man nicht das Gefühl er lege im Sterben. Wieso sollte auch sein Leben, scheinbar von selbst, enden, jetzt da er überzeugt ist seine Familie wäre am Leben?

Nichts desto trotz stürzt sich Alice, um ihn zu retten, ins Abenteuer. Auch wenn die zweite Frage nicht beantwortet wird, bekommt man zu einem späteren Zeitpunkt (und damit vergleichsweise spät) mit, dass der Hutmacher tatsächlich im Sterben liegt. Es gäbe noch einige weitere Beispiele wie diese.

Leider ist die Geschichte in der normalen Welt nur sehr lose mit der in Wunderland verknüpft. Vorausgesetzt man hat den Vorteil gesehen und mag die Charaktere ist es schön diese wiederzusehen. Natürlich ist Bobin kein Tim Burton und aus diesem Grund sind die jeweiligen Figuren eine Spur weniger markant als noch im Vorteil. Dafür bekommt man, durch das Zeitreiseelement, eine Menge Vorgeschichte zu den meisten von ihnen.

Es ist schwierig zu sagen, ob Mia Wasikowska (Crimson Peak) im Vergleich zum ersten Teil als Schauspielerin dermaßen besser wurde, oder ob ihr die überarbeitete Rolle mehr liegt. Als Alice ist sie dieses Mal selbstbewusst und stürzt sich ohne zu zögern ins Abenteuer um ihren Freund zu retten. Da sie die Chronosphäre von der Zeit stielt, ist ihr diese auf den Fersen und Wunderland in großer Gefahr.

Auch wenn das Thema Umsetzung bereits angesprochen wurde, ist das Stehlen der Chronosphäre ein Aspekt der so nur bedingt funktioniert. Alice weiß vorab was passieren kann, macht es dennoch und wird aus diesem Grund irgendwie selbst zur Gefahr für Wunderland. Sacha Baron Cohen (Der Spion und sein Bruder) als Zeit ist toll und zwar auf eine unterhaltsame, sehr schräge Art und Weise.

Natürlich sind auch alle anderen bereits bekannten Charaktere mit von der Partie, auch wenn sie noch ein wenig klischeehafter zu sein scheinen als sonst. Die rote Königin (Helena Bonham Carter – Cinderella) macht der Zeit schöne Augen, führt aber etwas im Schilde und ist jähzornig wie eh und je. Die weiße Königin (Anne Hathaway – Man lernt nie aus) wirkt kitschig, während der Hutmacher wahlweise deprimiert oder von Johnny Depp (Black Mass) gespielt wird.

Optisch ist der Film eine Wucht und lässt die Frage aufkommen, warum es nicht möglich war, so viel Liebe für Details in die Handlung zu stecken. Diese Welt scheint tatsächlich zu leben und die Zeitreisen alleine sind ein visuelles Erlebnis. Hinzu kommt ein erstklassiger 3D-Effekt, der den Zuschauer noch weiter in diese fremdartige Welt eintauchen lässt.

Alles in allem ist „Alice im Wunderland 2: Hinter den Spiegeln“ ein Film dessen Geschichte zwar interessante Ideen, leider aber auch Schwierigkeiten bei deren Umsetzung hatte. Mia Wasikowska ist als Alice mit Eifer bei der Arbeit in einer Welt, die man optisch nicht besser inszenieren hätte können.

Der Film „Alice im Wunderland 2: Hinter den Spiegeln“ bekommt daher 6/10 einem Freund helfende Empfehlungspunkte und ist bereits unter anderem als 3D Blu-Ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem eigentlichem Film in gewohnter Bild- und Tonqualität finden sich auf der Blu-Ray zahlreiche Extras. Es gibt, neben einem allgemeinem Making Of, eines das sich jeweils mit den Kostümen und den Figuren beschäftigt und ein Interview mit der Zeit selbst. Außer dem Musikvideo „Just Like Fire“ von Pink ist auch ein Audiokommentar von Regisseur James Bobin enthalten.

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