Big Game – Die Jagd beginnt! (Filmkritik)

Oskari (Inni Tommila) wird bald 13 Jahre alt. Wie sein Vater und dessen Vater vor ihm, ist es nun seine Aufgabe alleine in der Wildnis Finnlands ein wildes Tier zu erlegen, um so ein Mann und Jäger zu werden – so will es die Tradition.

Gleichzeitig wird die Air Force One von Terroristen abgeschossen und der amerikanische Präsident Alan Moore (Samuel L. Jackson) landet unverhofft ebenfalls in der Wildnis Finnlands. Moore wird daraufhin von den bösen Jungs gejagt und es ist an Oskari, ihn zu retten.

Big Game

Den Finnen Jalmari Helander kennt man hierzulande vor allem wegen seines Filmes „Rare Exports“, in dem er die bis jetzt ungekannte Geschichte über den echten Weihnachtsmann erzählt. Für sein aktuelles Werk hat er sich vergleichsweise viel vorgenommen. Nicht nur schieb Helander erneut das Drehbuch selber, sondern er stemmte mit einem Budget von ca. 8,5 Millionen Euro, die teuerste finnische Produktion aller Zeiten.

Das scheint im Vergleich zu den üblicherweise dreistelligen Beträgen die Hollywoodproduktionen für ihre Filme benötigen, wenig zu sein und dennoch nutzt Helander das ihm zur Verfügung stehende Geld sinnvoll. Klar sind die hier verwendeten Spezialeffekte als solche erkennbar. Dennoch sind sie gut genug und vor allem optisch so angelegt, dass sie zu keinem Zeitpunkt stören.

Mehr als ausgeglichen wird das dann durch eine Menge von wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Die Landschaft ist nicht nur atemberaubend, sondern wird auch durch entsprechende Panoramaaufnahmen passend in Szene gesetzt. Was die Schauspieler betrifft konnte man einige bekannte Gesichter für sich verpflichten, allen voran Samuel L. Jackson (The Avengers).

Jackson (Kingsman) ist in so vielen Filmen zu sehen, dass es in „Ted 2“ sogar eine Anspielung in diese Richtung gibt. Dennoch scheint er nie nur deshalb am Set anwesend zu sein, um seinen Gehaltscheck zu bekommen. Als Präsident Moore zeigt er sich von einer relativ normalen, menschlichen Seite und ist etwas mit der Situation überfordert.

Gut als Präsident fällt man nicht jeden Tag einer Verschwörung zum Opfer, die das Ausstopfen des eigenen Leichnams zum Ziel hat! Der Deutsche Mehmet Kurtulus (Honig im Kopf) gibt einen schön irren Terroristen der, wie sich später herausstellen soll, Teil einer wesentlich größeren Verschwörung ist. Doch zum Glück kann Moore auf die Hilfe von Oskari vertrauen.

Dieser ist Teil einer stolzen Tradition, die es in ähnlicher Form auch zu den Zeiten der Spartaner (300) gegeben haben könnte. Oskari will sein Bestes geben, um seinen Vater stolz zu machen. Als er den Präsidenten in seiner Fluchtkapsel findet, lässt er sich erst nicht von seinem Vorhaben ein wildes Tier zu erlegen, abbringen, überlegt es sich dann später doch anders, als es die Situation erfordert.

Nebenbei gibt es dann noch Ray Stevenson (Thor) als korrupten Secret Service Agenten, Victor Garber (The Flash) als Vicepräsidenten und Jim Boradbent (Filth) als Analysten im Ruhestand. Die Actionsequenzen haben einen eigenständigen Charme, man hat sich einiges einfallen lassen und es wird nie langweilig.

Die eigentliche Geschichte endet mit einem (nuklearen) Knall und die Tatsache, dass die tatsächliche Verschwörung noch weiter besteht, würde theoretisch eine Fortsetzung ermöglichen. Erwähnenswert ist dann noch der Soundtrack, der zu jedem Zeitpunkt das Gefühl von Abenteuer aufkommen lässt.

Alles in allem ist „Big Game“ ein Film mit einer ungewöhnlichen aber erstklassig umgesetzten Geschichte. Der Film ist eigenständig und hat es verdient unterstützt zu werden, nicht zuletzt deshalb, damit ähnliche Projekte auch umgesetzt werden.

Der Film „Big Game“ bekommt 8/10 der Wildnis Finnlands trotzende Empfehlungspunkte.

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