300 (Filmkritik)

Gott-König Xerxes (Rodrigo Santoro) hat seine Truppen mobilisiert und marschiert mit seiner riesigen Armee nach Griechenland. Da es König Leonidas (Gerard Butler) verwehrt wird, mit seinen Truppen in den Krieg zu ziehen, versucht er mit nur 300 Männern die feindlichen Männer an einem schmalen Engpass aufzuhalten. Obwohl zahlenmäßig in der Unterzahl, zerschmettern sie ihren Feind, um so unsterblich zu werden.

300

300 basiert auf dem gleichnamigen Comicroman von Frank Miller aus dem Jahre 1998. Der Film orientiert sich, wie der Roman auch, nur grob an den geschichtlichen Ereignissen um die Schlacht bei den Thermopylen. Regie führte hier Zack Snyder, der mit diesem Film nicht nur seinen größten persönlichen Erfolg feierte, sondern auch einen der erfolgreichsten Filme des Jahres 2007 ins Kino brachte.

Der Name Zack Snyder hinter der Kamera steht im Wesentlichen für zwei Dinge: Einerseits setzt Snyder seine Visionen um wie kaum ein anderer und andererseits verzichtet er dafür sogar darauf, seine Filme an ein Mainstream-Publikum anzupassen. Während „300“ auch die Kinokassen ordentlich klingeln ließ, konnte er mit Filmen wie „Watchmen“ oder „Die Legende der Wächter“ und zuletzt „Sucker Punch“ zwar seine treuen Fans begeistern, aber nicht genug Zuschauer um die Filme finanziell erfolgreich zu machen.

„300“ beginnt dort, wo das Leben jedes Spartaners beginnt und zwar mit der Ausbildung. Die ist nicht nur härter als ein durchschnittliches amerikanisches Brute Camp, sondern vermittelt dem Zuschauer auch was es heißt, Spartaner zu sein. Ist dieser Teil gemeistert, begleitet man König Leonidas und seine 300 tapfersten Männer in die Schlacht. Und seien wir uns ehrlich, die wurde noch in keinem Film so eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Optisch ist der Film ein ganz spezieller Leckerbissen. Hier hat Snyder seine surreale Version des alten Griechenland und der Geschehnisse rund um Sparta basierend auf dem Comic umgesetzt und das Ergebnis sieht einfach nur geil aus. Was mir auch sehr gut gefallen hat war das Spiel mit Licht (in der Heimat) und Dunkelheit (in der Schlacht). Die passenden und zugegeben fetzigen Gitarrenbeats lieferte übrigens Tyler Bates, der auch für Zack Synders „Dawn oft he Dead“ die Filmmusik beisteuerte.

Es ist unglaublich, aber Gerard Butler (Das Gesetz der Rache) soll sich die Muskeln für seine Rolle als Leonidas in gerade einmal 4 Monaten antrainiert haben. Ungeachtet dessen hat er nicht nur die noble Ausstrahlung eines doch sehr bodenständigen Königs, sondern auch das ruhige und überlegte Verhalten eines Anführers. Damit ist er nicht nur der Hauptrolle, sondern auch eines Spartaners mehr als würdig. Lena Headey (The Broken) sieht nicht nur gut aus, sondern ist in ihrer Rolle als Königin Gorgo auch Butlers optimale Ergänzung, da die Chemie zwischen den beiden einfach zu stimmen scheint.

Kaum zu erkennen, vermutlich weil man nicht mit ihm rechnet, ist Michael Fassbender (X-Men: First Class). Mit langen Haaren sorgt er nicht nur für einige der coolsten Szenen sondern auch mit entsprechenden Sprüchen für Aufmerksamkeit. Rodrigo Santoro als Gott-König Xerxes hat es zwar geschafft hier einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, der große Durchbruch scheint ihm bis jetzt allerding verwehrt zu bleiben. Bis auf eine sprachliche Rolle in „Rio“ war er leider in keinem größeren Film mehr zu sehen (oder zu hören).

„300“ ist nicht nur eine Empfehlung für Zack Snyder Fans, sondern auch für alle, die es möglicherweise noch werden möchten. Der Film bekommt daher von mir 9/10 Empfehlungspunkte

Zitat: „Spartans, Tonight We Dine In Hell!“


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