Oldies but Goldies: The Rocketeer (Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 1938. Das einzige was Cliff (Billy Campbell) noch mehr liebt als das Fliegen, ist seine Freundin Jenny (Jennifer Connelly). Während er sich gemeinsam mit seinem Mechaniker und Freund Peevy (Alan Arkin) auf ein grosses Rennen vorbereitet, versucht er daher möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen. Alles läuft gut in seinem Leben, bis bei einer Verfolgungsjagd zwischen dem FBI und ein paar Gangstern sein Flugzeug einen Totalschaden erleidet und somit die Arbeit der letzten Jahre vernichtet ist.

Cliff findet kurze Zeit später einen „Raketen-Rucksack“ in seinem Flieger, den scheinbar einer der Bösewichte auf der Flucht hier versteckt hat. Nach kurzer Testphase benutzt er den Jetpack schliesslich selbst, um einem Freund das Leben zu retten. Er wird fortan gefeiert als der Held „Rocketeer“, was aber leider auch der undurchsichtige Schauspieler Neville Sinclair (Timothy Dalton) mitbekommt, der seinerseits ganz eigene Pläne verfolgt und nicht der ist, der er zu sein scheint.

The Rocketeer

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„The Rocketeer“ wurde geschaffen von Comiczeichner Dave Stevens und erschien erstmals innerhalb eines Comicheftes im Jahre 1982. Die Handlung spielt in einem auf „pulp fiction bzw. Schundliteratur“ hin gestylten Jahr 1930 und wurde schliesslich von Walt Disney unter der Regie von Joe Johnston (Captain America: The First Avenger) im Jahre 1991 im Blockbuster-Format auf die große Leinwand gezaubert. Auch wenn einige Kritiker begeistert waren, das Einspiel Ergebnis blieb klar hinter den Erwartungen und somit wurden Ideen für mögliche Fortsetzungen wieder verworfen. Immer wieder und besonders in letzter Zeit häufen sich jedoch Gerüchte, dass bald an einem Remake gearbeitet werden soll.

Der Film strotzt nur so vor dem Charme der alten Hollywood Ära. Der gut aussehende Held, die hinreissende Heldin, zahlreiche Bösewichte, Nazi-Spione, sie alle kämpfen sich mit comichafter Geschwindigkeit durch die toll dekorierten und mit satten Farben ausgestatteten Settings. Unterstützt wird die faszinierende Atmosphäre sehr durch den Score des Komponisten James Horner („Avatar„, „The Amazing Spiderman„), der in jeder Phase ausdrückt, dass es sich hier um ein großes Abenteuer handelt, wo es um das Schicksal der gesamten Welt gehen könnte, doch der Held mit dem Herz am rechten Fleck, am Ende wieder alles richten wird.

Dafür, dass die Effekte bereits über zwanzig Jahre auf dem Buckel haben, sind sie wirklich großartig geworden und tragen ironischerweise im Jahre 2014 zur nostalgischen Stimmung dieses Erlebnisses bei, was damals natürlich noch keiner wissen konnte. Natürlich merkt man fast permanent, wenn wieder der Green-Screen (oder war das früher noch der Blue-Screen?) bei den Flugsequenzen des Rocketeer zum Einsatz kommt und wer nur den heutigen Standard liebt, der übrigens auch sehr schwankt, wird diese Szenen sicher nicht als „echt“ genug empfinden, doch ich finde sie sehr gelungen und echt passend zum Rest der Geschichte.

Billy Campbell (Helix) wurde ja damals für seine Darstellung gescholten, er macht aber genau das, was seinem Helden Cliff entspricht. Abenteuerlustig, naiv und ohne Plan stürzt er sich von einem Schlamassel in den nächsten. Dafür kann man ihn einfach nur gerne haben. Jennifer Connelly (zu hören in „#9„) als werdendes Hollywood-Starlet Jenny ist wirklich perfekt besetzt. Ihre schmachtenden Blicke, ihre geschmeidigen Bewegungen und irgendwie das gesamte „Leuchten“ ihrer Präsenz, das nennt man hundertprozentig darauf hingetrimmt auf das hin, was sie vermitteln wollten.

Alan Arkin (Argo) als Peevy, der väterliche Mentor für den Helden ist der dritte im Bunde, den man schnell in sein Herz geschlossen hat. Ausserdem sorgt er in einigen gemeinsamen Szenen mit Cliff für die nötige Situationskomik. Was mich zu Timothy Dalton (Hot Fuzz) bringt und seiner herrlich überspitzten Performance als „Hollywood-Schurke“. Überheblich, selbstverliebt und machthungrig, ständig darauf aus der Beste im Raum zu sein und davon angewidert, wie weit unter ihm der Rest der Menschen ist. Besonders die Szenen wo er sich an Jenny heran macht, zauberten mir ein Dauergrinsen auf mein Gesicht.

Auch die Einbindung von Persönlichkeiten die es wirklich gegeben hat, etwa Howard Hughes als Erfinder des Raketen-Rucksacks oder Schauspieler Clark Gable ist nett und fügt sich nahtlos in den Rest der Handlung ein. Ausserdem erlebt man hier wieder mal die Bestätigung, dass Nazis in egal welcher Konstellation, eine optimale Bedrohung in Hinsicht auf das absolut Böse abgeben, deren Vernichtung auch frühere Feinde verbindet und wo man absolut keine moralischen Bedenken haben muss, wenn man sie zur Strecke bringt.

Insgesamt ein wunderbarer Blockbuster Streifen mit Herz, toll ausgestattet, mit mitreissender Musik, stark besetzt, mit schwungvoller Handlung versehen und unterhaltsam von Anfang bis Ende. Für Comic-Freunde und Fans der alten Ära, aber auch für Menschen, die bei der Premiere des Filmes damals so wie ich ein Kind waren und sich sehr gerne an dieses Ereignis zurück erinnern, ist dieses nun auch auf Blu-Ray aufgewertete Abenteuer, eine echte Empfehlung.

„The Rocketeer“ bekommt von mir 8,5/10 vergangene Zeiten auf mehreren Ebenen wunderschön wieder hochleben lassende Empfehlungspunkte und erscheint in Kürze auch als aktuelle Blu-Ray Version.

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Ausser dem Original-Trailer enthält das schicke Blu-Ray Steelbook des Filmes nur den Film selbst, was an sich schon eine sehr feine Sache ist, jedoch wären ein paar Specials durchaus nett gewesen. Der mitreissende englische DTS-HD 5.1 Ton und Dolby Digital 2.0 Ton auf deutsch und französisch ist enthalten, so wie Untertitel für diese drei Sprachen. Das Bild wirkt sehr scharf, besonders die Satten Farben sehen in HD klar besser aus, Filmfehler oder kriselnde Pixel in dunklen Szenen sind keine auffallend.

Rocketeer BS

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