Ein kleines Schiff schippert um England, ein Land in dem Rock zum Leben erweckt wurde, doch der läuft nicht in den Radios. So entsteht ein Piratensender, betrieben von Musikliebhabern, die sich ihre Hände mit Freuden schmutzig machten – und sogegen die Obrigkeiten rebellieren, die freie Musik mit allen Mitteln verhindern wollen. Doch das Boot Radio Rock, sendet rund um die Uhr Musik – sehr zur Freude der britischen Bevölkerung…
Ab und zu, wenn ich unterbeschäftigt bin, gehe ich meine Filmsammlung durch und stoße doch tatsächlich auf Filme, die ich noch nie gesehen habe. Zu diesen Filmen gehört „Radio, Rock, Revolution“ aka „Radio Rock“ aka „The Boat that Rocked“.
Drehbuchautor und Regisseur des Films ist Richard Curtis, der bereits bei Werken wie „Notting Hill“, „4 Hochzeiten und ein Todesfall“ und „Tatsächlich … Liebe“ für das Drehbuch verantwortlich war (er soll Gerüchten zufolge derzeit an dem Drehbuch für eine Live-Action-Version von Disneys „The Little Mermaid“ zu Gange sein). In „The Boat that Rocked“ schafft es Curtis meiner Ansicht nach beinahe perfekt, den damaligen Zeitgeist einzufangen.
Kleidung, Aussprache, Setdesign und zu guter Letzt die Musik – das Alles ist so stimmig, dass man sich wirklich in die Vergangenheit versetzt fühlt und stellenweise das Gefühl hat, man würde eher eine Doku sehen. Erzählt wird die Geschichte der Piratenradios, die illegal Musik spielten. „The Boat that Rocked“ hat seinen Namen daher, dass der Radiosender Radio Rock auf einem Boot stationiert war und so die Behörden zum Narren hielt. Die Film basiert lose auf der Geschichte von Radio Caroline, dem ersten privaten Radiosender Großbritanniens.
Der Humor läuft eigentlich auf Dauerschleife. Alles in allem kann man sagen, dass es typisch britischer Humor ist, denn es gibt kaum einen Moment in dem einmal nichts Bissiges, Sarkastisches zu hören ist. Ich persönlich mag diese Art von Humor, aber er ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack.
Die Schauspieler haben allesamt sichtlich Spaß an der Arbeit und der Cast liest sich teilweise wie das Who-is-Who der britischen Schauspieler-Riege. Philip Seymour Hoffman (The Hunger Games 2), Bill Nighy (I, Frankenstein), Nick Frost (The Huntsman: Winter’s War), Chris O`Dowd (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children), Kenneth Branagh (Dunkirk), Emma Thompson (Beauty and the Beast) und Rhys Ivans (Alice Through the Looking Glass) vermitteln allesamt gute Laune und ergänzen sich vorzüglich. Durch die Größe des Casts kann man mit einzelnen Personen manchmal nicht so viel Zeit verbringen wie man gerne möchte, trotzdem gibt Richard Curtis seinen Schauspielern die Möglichkeit zu glänzen. Nichts desto trotz hätte man wohl ein paar Charaktere streichen können, um anderen mehr Screentime und Story zu gönnen.
Da will ein DJ, gespielt von Hoffman, mit dem Schiff untergehen, weil Musik Freiheit bedeutet und er bis zum Schluss frei sein möchte. Nick Frost, der ebenfalls einen DJ spielt, bekommt trotz seiner „Adonisfigur“ haufenweise Frauen ab, spannt sogar einem jungen Kollegen innerhalb von 5 Minuten seine Flamme aus. Aber alles in allem ist es nicht möglich einen Schauspieler besonders hervorzuheben, denn sie sind einfach alle gut.
Fazit: Ich hatte meinen Spaß, was will man mehr?
Dieser Film bekommt von mir 6,5/10 musikalischen Punkten.