Why Him? (Filmkritik)

Ned Flemming (Bryan Cranston) feiert seinen fünfundfünfzigsten Geburtstag. Seine in Stanford studierende Tochter Stephanie (Zoey Deutch) schaut gerade via Webcam bei den Feierlichkeiten vorbei, als sie Besuch von ihrem Freund Laird (James Franco) bekommt. Stephanie ergreift daraufhin die Flucht nach vorne und lädt ihre Familie dazu ein Laird kennen zu lernen. Der ist, wie sich schnell herausstellen soll, nicht nur vergleichsweise vermögend, sondern auch sehr exzentrisch.

Zuständig für Regie und Drehbuch ist John Hamburg, der unter anderem für die Geschichte von „Zoolander“ und der fragwürdigen Fortsetzung verantwortlich war. Bei seinem aktuellen Unterfangen kann er auf eine Reihe toller Schauspieler zurückgreifen. Das Ergebnis ist dann genau das, was man erwarten würde. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Das beginnt damit, wie die Flemmings und alle die sonst noch bei Neds Feier anwesend sind, mit der Tatsache konfrontiert werden, dass Tochter Stephanie einen Freund hat. Laird stellt sich zeitnahe als exzentrischer Internet-Millionär heraus. Wobei, Laird als exzentrisch zu bezeichnen wird seiner nicht im Ansatz gerecht – der Typ ist schräg und das in mehrfacher Hinsicht.

Seine Inszenierung zu Beginn scheint seine Eigenheiten unterstreichen zu wollen und zwar mehrfach mit Leuchtstiften. Im Laufe der weiteren Geschichte dreht man diesem Umstand deutlich zurück, Laird wird ein wenig sympathischer und irgendwann versteht man auch, warum Stephanie in so jemanden wie ihn verliebt sein könnte.

Hamburg schafft es im Laufe seines Films immer wieder Dinge unterzubringen, die auf den ersten Blick maßlos übertrieben scheinen, auf den zweiten doch irgendwie realistisch zu sein scheinen. Immer vorausgesetzt man geht von einer reichen Person aus, die offenbar keine Grenzen zu kennen scheint. Dennoch ist es fraglich ob das eine oder andere möglich ist, selbst wenn Geld keine Rolle spielt.

Von Seiten der Schauspieler hat man es gut getroffen. Bryan Cranston (Trumbo) als besorgter/irritierter Vater Ned ist wie immer ausgezeichnet. James Franco (Das Interview) als Laird hatte sichtlich seinen Spaß, strapaziert dabei aber zeitweise die Nerven des Zuschauers. Zum Glück funktionieren Cranston und Franco in Kombination hervorragend.

Zoey Deutch (Dirty Grandpa) als Tochter Stephanie wirkt ganzheitlich sympathisch, auch wenn nicht so ganz klar zu sein scheint, was sie an Laird toll findet. Das Highlight des Films ist jedoch Keegan-Michael Key (Lets be Cops), der als Lairds Butler mit deutschem Akzent für eine Menge Unterhaltung sorgt. Wenn wir gerade beim Thema Humor sind.

Die Geschichte des Films fühlt sich so an als würde man einem Flugzeug beim Abstürzen zu sehen. Man erwartet irgendwie das Schlimmste und sieht auf Grund einer morbiden Neugier zu. Dennoch gibt es unerwartet viele Stellen, an denen herzhaft gelacht werden darf. Nichts desto trotz ist das Ende wie immer auf Happy End getrimmt und wirkt als solches ein wenig erzwungen.

Alles in allem ist „Why Him?“ eine Komödie die dem Zuschauer genug Grund zum Lachen gibt. Die Geschichte besticht durch diverse lustige Ideen, während Cranston und Franco sich regelmäßig die Pointen zuschieben.

Dennoch bekommt der Film „Why Him?“ nur 6,5/10 mit Geld um sich schmeißende Empfehlungspunkte.

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