Trumbo (Filmkritik)

Der erfolgreiche Schriftsteller und Drehbuchautor Dalton Trumbo (Bryan Cranston), tritt 1943 der kommunistischen Partei bei. Dieser Umstand sorgt dafür, dass er 1947 vor das Komitee für unamerikanische Umstände geladen wird. Dort verweigert Trumbo aber die Aussage und muss in Folge dessen eine Haftstrafe antreten. Wieder auf freiem Fuße bekommt er jedoch keine Arbeit und arbeitet in weiterer Folge unter diversen Pseudonymen.

Trumbo

Regie bei diesem Film führt Jay Roach, den man vor allem für seine Arbeit an Komödien wie „Austin Powers“ oder „Dinner für Spinner“ kennt. Für sein aktuelles Werk hat er sich eines vergleichsweise ernsten Themas angenommen. Der Film basiert auf der Biographie mit dem Titel „Donald Trumbo“, auf dem Leben des Schriftstellers/Drehbuchautors.

Die hier vorhandene Kombination eines Regisseurs mit einem ernsten Thema, der sich in erster Linie auf Komödien versteht, ist auf den ersten Blick eigenartig und auf den zweiten eigentlich zum Scheitern verurteilt. Zum Glück nimmt Roach das Thema ernst, auch wenn er an einer hundertprozentig saubereren Umsetzung scheitert. Dieser Umstand dürfte aber, zumindest teilweise, der Vorlage geschuldet sein.

Zwar ist es generell schwierig ein Buch ansprechend auf die Leinwand zu bringen, speziell wenn es das Leben eines Menschen beleuchtet und dennoch hatte ich das Gefühl, man wollte an dieser Stelle zu viel. Wenn hier Szenen eingestreut werden, die so wirken wie eine Randnotiz im Buch, dann wäre weniger mehr gewesen.

Die einzelnen Szenen für sich sind großartig, funktionieren jedoch im Gesamtbild nicht so wie sie sollten. Irgendwie, so scheint es, fehlte Roach ein wenig der Blick für das große Ganze. Dadurch ist der Film leider nicht so gut wie er sein könnte. Dennoch ist „Trumbo“ ein gelungener Film, was an zwei Faktoren liegt.

Erstens ist das Setting stimmig und zweitens konnte man die richtigen Schauspieler engagieren. Man glaubt dem Film die Zeit in der er spielt und das trotz eines Budgets von gerade einmal fünfzehn Millionen Dollar. Kommen wir zu den Schauspielern. Bryan Cranston (Argo) als Trumbo ist erneut großartig. Auch wenn er an dieser Stelle keine neuen Maßstäbe setzt, verleiht er seiner Rolle ein exzentrisches Etwas – sehr zur Unterhaltung des Zuschauers.

An die Wand gespielt wird Cranston jedoch von Helen Mirren (Woman in Gold), die die ehemalige Schauspielerin und Kolumnistin Hedda Hopper zum Besten gibt. Hopper tritt fehlgeleitet auf übertriebene Weise für die amerikanische Sache ein und wirkt dabei äußerst charismatisch. Ebenfalls mit von der Partie sind unter anderem Diane Lane (Man of Steel) und Alan Tudyk (Serenity) die, wie ihre anderen Kollegen auch, eine gute Arbeit leisten ohne herauszustechen.

Die Geschichte von Donald Trumbo, die zeigt wie er mit der Unterstützung seiner Familie und Kollegen inoffiziell an Drehbüchern gearbeitet hat, ist sehr unterhaltsam. Letzten Endes zeigt sie aber dann, dass man sich nicht klein kriegen sollte und dass sich auch die Staatsoberhäupter einer Demokratie irren können!

Alles in allem ist „Trumbo“ ein gelungener Film, der jedoch noch besser hätte sein können. Die Schauspieler, hier vor allem Cranston und Mirren, leisten erstklassige Arbeit. Dennoch gibt es, die Geschichte betreffend, hier und da Probleme, die sich möglicherweise hätten vermeiden lassen.

Der Film „Trumbo“ bekommt 7/10 unter einem Pseudonym schreibende Empfehlungspunkte.


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