Daddy’s Home – Ein Vater zuviel (Filmkritik)

Brad Whitaker (Will Ferrell) fühlt sich dazu berufen Vater zu sein. Leider ist er dazu biologisch, nach einem Zahnarztbesuch, nicht mehr in der Lage. Aus diesem Grund gibt er sein Bestes ein guter Stiefvater für die beiden Kinder seiner Frau Sara (Linda Cardellini) zu sein. Gerade als er beginnt Fortschritte in der Beziehung zu den Kindern zu machen, tritt deren Vater Dusty (Mark Wahlberg) in das Leben der Familie Whitaker und macht Brad das Leben schwer.

Daddys Home

Regisseurs bei diesem Film ist Sean Anders, der kürzlich auch bei der Fortsetzung „Kill the Boss 2“ Regie geführt hat. An dieser Stelle greift Anders auf ein Drehbuch von Brian Burns zurück, der bisher vor allem für Serien wie „Blue Bloods“ geschrieben hat. Das Ergebnis ist dann unerwartet unterhaltsam, was an ein paar verschiedenen Aspekten liegen dürfte.

Komödien mit Will Ferrell (Zoolander) scheinen einem gewissen System zu folgen. Dabei scheint Ferrell, ähnlich wie Adam Sandler (The Ridiculous 6) oder Sacha Baron Cohen (Der Spion und sein Bruder), seinen Filmen seinen Stempel aufzudrücken. Der Erfolg des Ferrell-Prinzips ist dabei eher schwankend, funktioniert an dieser Stelle aber vergleichsweise gut.

Der Film beginnt mit Brad der erklärt, dass zwar jeder ein Vater sein kann, er sich aber dazu berufen fühlt. Leider kann er selbst keine Kinder bekommen, ist dafür aber umso mehr um die Kinder seiner Frau bemüht. Innerhalb kürzester Zeit wird klar, dass Brad der netteste Kerl ist, den man gerne haben muss. Gut er hat es nicht so mit Konfrontationen, aber niemand ist perfekt.

Dann kommt Dusty, der Brad nicht nur in scheinbar jedem Aspekt überlegen scheint, sondern auch mehr oder weniger subtil daran arbeitet seine Familie wieder zurückzubekommen. Dusty kann alles, kennt jeden und macht Brad entsprechend das Leben schwer. Natürlich gibt sich Brad nicht so einfach geschlagen und kämpft um sein Familienglück.

Die Geschichte klingt irgendwie so als wäre sie nach dem Malen-nach-Zahlen-Prinzip entstanden. Dennoch funktioniert sie im Wesentlichen aus zwei Gründen. Der erste ist Will Ferrells reduziertes Schmerzempfinden, wenn es darum geht ganzheitlich einzustecken. Ferrell als Brad bekommt regelmäßig und hart auf die Nuss und steht wieder auf obwohl er lange Zeit keine Chance zu haben scheint.

Der zweite ist Mark Wahlbergs (Ted 2) Coolness, die hier ausgezeichnet herausgearbeitet wurde. Als Dusty vollbringt er quasi Wunder während Brad und der Zuschauer sich fragen wie er das gemacht hat (etwa eine Halfpipe samt Sponsor in Brads Garten). Dusty macht seine Sache so gut, dass sogar Brads Freunde irgendwann zu ihm halten.

Die Rivalität der beiden schaukelt sich in weiterer Folge immer weiter hoch. Irgendwann am Ende dürfte dann doch noch jemanden eingefallen sein, dass es wohl am Besten wäre die Geschichte familientauglich zu halten und man beendet die Rivalität zwischen Brad und Dusty. Schön ist, dass es hier keinen Verlierer gibt, dennoch wäre ein kreatives Ende besser gewesen.

Alles in allem ist „Daddy’s Home“ eine lustige Komödie. Ferrell und Wahlberg können in ihren Rollen überzeugen und spielen sich gegenseitig die lustigen Momente zu. Erwähnenswert sind noch unter anderem Linda Cardellini (Avengers 2) als Sara, Thomas Haden Church (Spider-Man 3) als Brads Boss und Bobby Cannavale (Spy) als Arzt der beim Kinderwunsch helfen soll.

Der Film „Daddy’s Home“ bekommt 7,5/10 für das Kinderwohl sorgende Empfehlungspunkte.

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