Best Of Worst Case: „Dracano“ aka „Dragon Apocalypse“ (Filmkritik)

Professor Simon Lowell (Corin Nemec) ist ein Genie. Zumindest wird das behauptet. Er hat ein System entwickelt, dass die Energie von Vulkanausbrüchen ausgleichen und verhindern kann. Beim Testversuch geht aber einiges schief, seine Assistentin verschwindet und die Finanzierung seiner Forschungsarbeiten wird auf Eis gelegt.

Seine Tochter Heather (Mia Faith), genauso wie die Kollegin Frankhauser (Gina Holden) glauben jedoch an ihn und begleiten ihn zur Unglücksstelle. Dort machen sie eine unglaubliche Entdeckung – in den Tiefen des Vulkans schläft ein Drache. Die Felsen, die beim Ausbruch ausgespien wurden, sind keine Felsen: Es sind Dracheneier.

Sobald die Drachen geschlüpft sind gibt es nur ein kurzes Zeitfenster, in welchem sie verwundbar sind – ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, zumal der erwachsene Drache kurz davor ist, aufzuwachen.

Dracano

Manchmal sind die User auf der IMDB wirklich witzig. Oder sie sind von den Filmfirmen beauftrag worden, um positive Kritiken zu schreiben. Einer der Einträge für „Dracano“ behauptet, dass der Film ein Meisterwerk wie „Ben Hur“ ist. Genau. Und ich werde der nächste Papst.

Naja, davon abgesehen gibt es nicht viel, was man mit „Dracano“ falsch machen kann. Immerhin ist hier mein neuer Trashhero Corin Nemec wieder mit von der Partie. Nach seinen absolut überzeugenden Auftritten in „Sand Sharks“ und „Dragon Wasps“ ist er hier wieder in seiner Paraderolle als durchgeknallter aber liebenswerter Chaot zu sehen. Sein Professor Lowell ist auf eine natürliche Art und Weise sympathisch und sein Umgang mit Filmtochter Heather wirklich schön anzusehen.

Die nett Liebesgeschichte, die sich zwischen ihm und seiner Kollegin anbahnt ist zwar drehbuchtechnisch alles andere als überraschend, aber trotzdem wünscht man den beiden, dass sie zusammenfinden – genauso wie Tochter Heather anfangs nett ist, dann eine Weile nervt und letzten Endes doch wieder nett wird.

Die Grundidee des Films ist wirklich gut durchdacht und mit ein wenig mehr Budget hätte „Dracano“ doch tatsächlich das Zeug zu einem wirklich, wirklich guten Film. In Grundzügen „Reign Of Fire“ ähnlich, ist er dennoch weit witziger und klarerweise nicht ernst gemeint.

Die Drachen sind natürlich wie zu erwarten Kreaturen, die außer töten nicht viel drauf haben und auch sonst nichts wollen – durch die relativ rasch einsetzende Unverwundbarkeit aber perfekte Gegenspieler sind, denn es geht nicht nur darum „den einen“ Drachen zu töten, sondern jedes der kleineren Viecher ist an sich schon eine Bedrohung, die sofort eliminiert werden muss. Wie gesagt – gut durchdacht, nicht so gut umgesetzt.

Effektmäßig bekommt man genau das, was man von einem Film dieser Art erwarten kann. Aktuell sind ja Creature Features mit zusammengesetzten Titeln groß in Mode. Angefangen bei „Sharktopus“ (der mir die Trashfilme erst so richtig schmackhaft gemacht hat) über „Piranhaconda“ (der hinter meinen Ewartungen zwar zurückblieb, aber dennoch witzig war), bis hin zum völlig durchgeknallten, aber leider völlig in den Sand gesetzten „Sharknado“ sind ja aus zwei Worten zusammengesetzte Filmtitel scheinbar groß in Mode.

Was sich also hinter „Dracano“ versteckt ist absolut keine Überraschung und wer etwas anderes erwartet hat erstens vollkommen ein Rad ab und zweitens selbst Schuld, wenn er oder sie sich diesen Film ansieht. In Summe bleibt zu sagen, dass die weiblichen Hauptrollen (Gina Holden, Mia Faith, Victoria Pratt) absolut schön anzusehen sind teilweise auch kräftig in diverse Hintern treten und auch das Militär seine Sache gewohnt mysteriös und schlagkräftig spielt.

Auch wenn der Film gegen Ende (genauso wie „Dragon Wasps“) gehörig nachlässt (nach den vielen „väterlichen“ Momenten im Film willigt Simon erstaunlich schnell in einen „Suizidplan“ ein), so ist er bis dahin auf jeden Fall unterhaltsam, immer wieder für kurze Überraschungen gut und kurzweilig.

Das darf man von einem Regisseur wie Kevin O’Neill auch erwarten, hat er doch auch Regie bei den Perlen „Dinocroc“ und „Dinoshark“ geführt. Sein nächstes Werk (wieder von Roger Corman produziert) ist übrigens „Sharktopus vs Mermantula“.

Von mir bekommt „Dracano“ 7 von 10 möglichen, die Welt vor Drachen beschützende, Punkte.

Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: Machart, Schauspiel):
Für Fans von Creature-Features ein gelungener Snack für zwischendurch – Fans von Corin Nemec und / oder Gina Holden sollten sich den Film aber auf keinen Fall entgehen lassen, wenn auch – wie erwähnt – gegen Ende ein paar (dramaturgische) Abstriche zu machen sind.

Fazit: Ansehen, weil unterhaltsam und zu keiner Sekunde doof genug, um so zu tun als wäre er mehr als er ist.

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