Porn Horror Movie – One-Eyed Monster (Filmkritik)

Pornolegende Ron Jeremy fährt mit seiner Crew, zusammengesetzt aus Darstellern und den Filmleuten hinter den Kulissen, tief in einen weit abgelegenen Wald hinein, um seinen neuesten Film zu drehen. Als Ron sich kurz vor einer Szene – um sich zu sammlen – ins Freie begibt, fährt plötzlich ein wie eine Sternschnuppe leuchtender Lichtstrahl direkt vom Himmel in Ron´s Körper hinein. Ron ist durch diesen Zwischenfall zwar kurz benommen, doch er scheint sich nicht wirklich an den Vorfall zu erinnern.

Kurz darauf beginnen auch schon die Dreharbeiten, doch mitten in einer Szene beginnt Ron zu zittern und fällt tot zu Boden. Die Todesursache ist schnell festgestellt: sein Penis hat sich selbstständig gemacht (der Beweis dafür wurde auf Kamera festgehalten) und ist nirgens mehr zu finden. Als plötzlich Schreie zu hören sind und eine Darstellerin tot aufgefunden wird muss die versammelte Crew schnell handeln, wenn sie überleben wollen.

Ein ausserirdischer Organismus hat die Kontrolle über Ron´s Penis übernommen und er hat nur eines im Sinn: sich fortzupflanzen. Dabei macht er (bzw. es) auch vor Männern nicht halt, was im Normalfall für das Opfer immer tödlich endet.

One-Eyed-Monster

Das Halloween Monat 2009 = natürlich Oktober, ist hiermit eröffnet (ja ich weiß, ich bin einen Tag zu früh dran, hatte aber keine Geduld mehr und man muss seine Zeit ja nutzen, wenn man sie hat).

Ha, selten so einen gut gemachten Schwachsinn gesehen. Angesichts der Handlung muss man dem Regisseur und den Darstellern wirklich Respekt zollen, mit welchem Ernst sie hier zur Sache gegangen sind. Hier sind eindeutig Profis am Werk, auch wenn das Budget gering war und nicht jeder Protagonist sich Schauspieler nennen darf, hab ich schon zahlreiche Produktionen gesehen, die um einiges schlechter ausgesehen haben.

Ich will ja hier nicht zuviel Lob aussprechen, eigentlich geht es natürlich um gar nichts und der Film will nur pure Unterhaltung sein, das gelingt ihm aber dafür recht gut. Vor allem die schrägen Situationen und die pseudocoolen Kommentare der Darsteller, im Angesicht der drohenden Gefahr durch den „Killerpenis aus dem Weltall“, sorgen für die meisten Lacher und machen den Film zu einem kurzweilig durchgeknallten Spass, den ich jedem mit einem etwas ausgefallenerem Humor empfehlen kann.

In einem wirklich netten Gespräch zwischen zwei Pornodarstellerinnen, verrät die eine der anderen, dass sie sich vor bestimmten, „geruchsintensiveren“ Szenen, vorher fünf mal fest mit einem Holzstück ins Gesicht schlägt, weil danach ihr limbisches Geruchszentrum für 12 Stunden lahm gelegt wird. In einer Sequenz steckt das „Körperteil aus dem All“ im Hintern eines männlichen Opfers und versucht mit dessen Stimme, Einlass in einen verschlossenen Raum zu bekommen.

Der Tontyp und Technikfreak hat eine künstliche Vagina mit dem dazugehörigen Computerprogramm entwickelt, in das Mann über 2000 Stars und Sternchen eingeben kann, nur um dann mit diesem tollen Gerät wirklich mit genau dieser Person Sex zu haben, da das Gefühl 100 prozentig mit dem Originalerlebnis übereinstimmt.
Solche und noch ein paar mehr Szenen in dieser Richtung werden völlig ernst gespielt und sind gerade deshalb herrlich komisch.

Die Darsteller sind entweder aus der Pornobranche oder eher unbekannt, es gibt aber ein nettes Wiedersehen mit einem bekannten Gesicht aus alten Buffy Zeiten.
Amber Benson (sie war Willow´s Freundin Tara) spielt die für die Maske zuständige Dame, die nebenbei noch riesengrosser Ron Jeremy Fan ist und seine Arbeit als Kunst verehrt.

Altstar Charles Napier hat ebenfalls einen tollen Auftritt als Kriegsveteran, der schon einmal eine Auseinandersetzung mit einem von ausserirdischen beeinflussten Penis hatte. Seine fast schon unter Tränen erzählte Story über seine gesamte Militärtruppe, die von einem wildgewordenen Penis abgeschlachtet wurden, ist dann auch wirklich herzergreifend geraten und gehört eindeutig zu den emotionalen Höhepunkten des gesamten Filmes (natürlich muss man trotzdem lachen in dieser Szene, es sei denn man stellt sich das Ganze nicht bildlich vor).

Wer also auf gut gemachten Turbotrash abfährt, der sich aus schrägen, peinlichen, übercoolen und blutigen Szenen zusammensetzt, der kann gerne bei diesem kurzweiligen Vergnügen zugreifen (und nein, diese meine Wortwahl ist nicht zweideutig gemeint).

One Eyed Monster bekommt von mir sex/10 fortpflanzungswütige Empfehlungspunkte.


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