The Man from Toronto (Filmkritik)

Teddy (Kevin Hart) ist Unternehmer und zwar ein extrem erfolgloser, da er stets völlig ernsthaft, auf dämliche Ideen setzt. Seine Frau Lori (Jasmine Mathews) ist bei all den Rückschlägen sein Fels in der Brandung und er möchte ihr daher zum Geburtstag, etwas Besonderes gönnen. Während sie bereits ihre Zeit mit Wellnessen verbringt, fährt er zu einer abgelegenen Hütte, wo er den zweiten Teil seiner Überraschung plant.

Er betritt dabei jedoch die falsche Hütte und wird mit einem eiskalten Killer verwechselt, der nur als der Mann aus Toronto bekannt ist. Er soll Informationen aus einem Gefangenen heraus holen und als er gerade notgedrungen versucht mitzuspielen, stürmt das FBI das Gebäude. Da die Verbrecher jedoch sein Foto haben, „bitten“ ihn die Agenten, dass er seine Rolle noch etwas länger spielt. Was der echte Mann aus Toronto (Woody Harrelson) wohl dazu zu sagen hat?

Ursprünglich sollte hier Jason Statham neben Kevin Hart die Hauptrolle übernehmen, doch er ist kurz vor Drehstart abgesprungen, weil er sich über den Ton des Films und das Rating mit den Produzenten nicht einig geworden war. Woody Harrelson übernahm seinen Part und nach einem ursprünglich geplanten Kinostart und einigen Verschiebungen wegen Covid 19, hat Sony einen Deal mit Netflix ausgehandelt, die diese Action-Komödie nun seit Ende Juni 2022, im Programm haben.

Was soll ich sagen? Gut, dass der Film nicht im Kino gelandet ist. Regisseur Patrick Hughes hat für mich ja schon zuletzt mit der Fortsetzung seines sehr unterhaltsamen Killer´s Bodyguard nachgelassen und das hier ist noch einmal eine Stufe darunter. Dabei beziehe ich mich nicht mal auf das Niveau, denn da konnte man bereits auf Grund des Trailers bzw. der Synopsis erwarten, dass es ziemlich weit untern angesiedelt ist.

Nein es ist vielmehr der nur teilweise vorhandene Unterhaltungswert und die fehlende Ausnutzung von vorhandenem Potential, um genau zu sein das gute alte Buddy-Dynamik Konzept, das nur wenig zündet. Es hat sicherlich nicht geholfen, dass ich kein sonderlicher Kevin Hart (Jumanji) Fan bin, doch auch „ganz objektiv“ betrachtet, sind seine Gags hier einfach flach und unlustig. Nach drei blöden Aktionen, folgt eine lustige, nicht gerade der beste Schnitt.

Gut, das Drehbuch ist dafür sicherlich mitverantwortlich. Als Ausgleich habe ich dafür Woody Harrelson (Venom 2) bekommen und den sehe ich wirklich immer gerne. Leider bekommt er kaum etwas zu tun was ihn fordern würde und so erledigt er fast alles wie auf Autopilot spielend. Wenn seine Coolness unterbrochen wird, weil er schüchtern ist mit Damen und normale soziale Kontakte ihn nervös machen, weil er nur das Leben eines Killers kennt, genau das gehört zu den Highlights und davon hätte ich gerne mehr gesehen.

Leider wird dies eigentlich nur in einer Szene richtig gezeigt. Dann hätten wir da noch die Action-Momente. Beliebig, gute gemachte Routine. Bis auf den Kampf gegen Ende in einem Fitnessstudio, der ist wuchtig, spaßig, strahlt elektrisierende Energie aus und hätte ruhig noch etwas länger dauern können. Warum habe ich so eine Sequenz dann nur einmal drinnen, wenn es die Beteiligten offensichtlich drauf haben?

Der gesamte Film plätschert einfach so dahin, hin und wieder muss man lächeln, Angst um die Hauptfiguren braucht man nie zu haben aka. es kommt keine Spannung auf und was die Sympathieverteilung anbelangt, nun die meisten Figuren (auch die beiden Hauptakteure) sind dir als Zuseher einfach egal. Dass man in einigen Szenen merkt, dass es durchaus auch besser gegangen wäre, hab ich stellenweise als positive Überraschung erlebt, dann wiederum hat es mich auch geärgert, weil mir eben dieses „es wäre auch anders gegangen“ dadurch bewusster wurde.

Insgesamt also eine leichter und seichter Actionsnack, der für einen anspruchslosen Nachmittag sicherlich reicht, doch eindeutig zu der Marke von „schon während des Schlussspanns wieder vergessenen“ Filmen gehört. Hart hat mich stellenweise genervt, Harrelson ist in Ordnung, nicht mehr. Hughes soll ja als nächstes das amerikanische Remake von The Raid inszenieren, ich hoffe sehr, dass er dabei mehr bei der Sache ist und auf Humor gänzlich verzichtet.

„The Man from Toronto“ bekommt von mir 5/10 nie richtig in Fahrt kommende Empfehlungspunkte.


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