Jumanji: Willkommen im Dschungel – Jumanji: Welcome to the Jungle (Filmkritik)

Vier Schüler entdecken beim Nachsitzen im Keller ihrer Schule ein altes Videospiel. Als das Quartett in die Dschungelwelt von Jumanji gezogen wird erkennen sie schnell, dass dies kein gewöhnliches Spiel ist! Damit nicht genug, denn die Teenies landen in den Körpern der Videospiel-Charaktere. So wird aus Spencer (Alex Wolff) der Abenteurer Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson), Football-Spieler Anthony (Ser’Darius Blain) zum Zoologen und Waffenspezialisten Moose Finbar (Kevin Hart), It-Girl Bethany (Madison Iseman) zum Kartografen/Kryptografen Shelly Oberon (Jack Black) und Martha (Morgan Turner) zur taffen Kämpferin Ruby Roundhouse (Karen Gillan). Nun müssen sie ihr bestes geben um dieses Spiel zu gewinnen…

Ja, ich bin schon ein wenig spät dran mit diesem Film, dessen bin ich mir vollends bewusst. Aber da sich der Film hartnäckig in den Kinos hält, musste ich mir ein eigenes Bild von diesem Film machen.

Wie vielleicht bekannt ist, basiert „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ auf einem Film von Robin Williams. „Jumanji“ kam 1995 in die Kinos und ich kann mich noch erinnern, dass ich ihn als Kind ziemlich toll fand. „Jumanji“ selbst wiederum basiert auf einem gleichnamigen, 1981 erschienen Kinder-Bilderbuch des amerikanischen Autors Chris Van Allsburg.

Der Film spielte bei einem Budget von 65 Millionen Dollar über 260 Millionen wieder ein und kann sich heute über eine treue Fanbase freuen. Kein Wunder also, dass überlegt wurde, eine Fortsetzung zu drehen, denn Remakes oder Fortsetzungen bekannter Inhalte sind gerade ziemlich en vogue.

Zum Glück sah man davon ab, ein echtes Remake zu machen, sondern spielte statt dessen mit dem Gedanken, dass das titelgebende Spiel mit der Zeit geht und sich zu einem Videospiel „entwickelt“ hat und nach wie vor sein Unwesen treibt. Als lose Fortsetzung funktioniert „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ ganz gut und ist qualitativ um einiges besser, als ich gehofft/geglaubt/befürchtet habe.

Inzwischen ist „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ weltweit auf dem besten Weg eine Milliarde bei einem Budget von 110 Millionen Dollar einzuspielen, ein Erfolg, den wohl kaum jemand erwartet hatte.

Was macht den Film so besonders mag man sich fragen. Genau kann ich das nicht sagen, denn „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ ist ein lustiger Film, aber nicht weiter außergewöhnlich. Was ihn aber von der breiten Masse der Komödien abhebt, ist ein wirklich guter Cast, der das Beste aus seinen jeweiligen Rollen macht und Spaß dabei hat, was man auch sieht. Sowohl das reale Quartett, als auch das Spiel-Quartett harmoniert sehr gut miteinander und ihre Chemie wirkt nicht gekünstelt.

Die Schüler im realen Leben hätten Wegwerf-Charaktere werden können, doch die Teens sind gut gecastet und sie sind einem nicht egal. Freilich müssen sie dann zu Gunsten der größeren Stars weichen, aber man kann in den Videospiel-Charakteren dennoch gut die realen Vorbilder erkennen, was ein Kompliment für alle Beteiligten ist.

Der bekannteste Name des Films ist wohl Dwayne Johnson. Nach dem Flop von „Baywatch“ hatte der ehemalige Wrestler einen Erfolg dringend nötig. Johnson ist ja gerne mal eine Rampensau, doch hier teilt er sich das Rampenlicht. Mit Fingerspitzengefühl passt er sich an Alex Wolffs (My Friend Dahmer) Performance an und wird so dem Charakter von Spencer gerecht.

Fridge ist ja nicht der sympathischste aller Charaktere und da hat es Kevin Hart (Central Intelligence) keineswegs einfach die Gunst des Publikums zu gewinnen. Hart ist ja bekannt dafür, gerne mal nervige oder neurotische Charaktere zu spielen, doch hier geht er die Sache ein wenig ruhiger an. Der Teenie-Fridge wird übrigens von Ser’Darius Blain (Literally, Right Before Aaron) gespielt.

Bethany ist so ziemlich der oberflächlichste Charaktere den man sich nur vorstellen kann. Selbstverliebt, oberflächlich und einfach nur hohl – so kann man sie mit wenigen Worten beschreiben. Anfangs wird sie von Madison Iseman (Beauty Mark) gespielt, dann aber von Jack Black (Tropic Thunder). Der Geschlechtertausch sorgt für einige Gags, die allerdings nicht immer witzig sind.

Am geglücktesten ist die Wandlung von Martha (Morgan Turner – Wonderstruck), die vom Mauerblümchen zu einer Art Lara Croft mutiert. Als mit gewagtem Outfit und tollen Skills ausgestattete Ruby Roundhouse fühlt sich die im Spiel von Karen Gillan (Guardians of the Galaxy) gespielte Martha sichtlich unwohl. Gillan beweist hier einerseits viel Feingefühl, andererseits kann sie auch zeigen, dass sie durchaus ein Talent für Comedy hat.

Optisch sieht „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ großartig aus und man sieht, dass nicht alles von einem Green-Screen gedreht wurde. Viel Handlung, außer von A nach B kommen, wird man hier nicht finden und auch durch den eher lachhaften Bösewicht kommt eher wenig Spannung auf.

Dieser Film bekommt von mir 6,5/10 spielerischen Punkten.


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