The Devil Below aka Shookum Hills (Filmkritik)

Darren (Adam Canto) und drei seiner Kumpanen, haben die Hilfe einer speziellen Reiseführerin namens Arianne (Alicia Sanz) in Anspruch genommen. Sie suchen nämlich die verloren gegangene Stadt Shookum Hills, die sich irgendwo in den Appalachen befinden soll. Von dieser Gegend hat man nach einem großen Feuer in der örtlichen Kohlenmine, nie mehr etwas gehört.

Die Einheimischen versuchen die Abenteurer zwar aufzuhalten, doch sie finden schließlich einen Weg den Ort zu entdecken und auch einen Eingang zur Mine und beginnen sofort mit ihren wissenschaftlichen Analysen. Plötzlich wird einer von ihnen attackiert und kurze Zeit später, werden sie gerettet von Schuttmann (Will Patton) und seinen Leuten. Was ihnen der über diesen Ort erzählt wäre unglaubwürdig, hätten sie es nicht gerade mit eigenen Augen erlebt…

Als Regisseur hat Bradley Parker bisher nur den aus dem Jahre 2012 stammenden „The Chernobyl Diaries“ auf dem Konto, doch er ist sehr aktiv im Filmgeschäft. Als Second Unit Director etwa bei z.b. Let Me in und Planet of the Apes: Survival oder als Special-Effect-Mann etwa bei Fight Club und Godzilla 2: King of Monsters. Also er hat sicherlich über die Jahre seine Erfahrungen im Filmgenre gesammelt und das merkt man seiner zweiten Regiearbeit auch an.

Ein Creature Feature ohne viel Budget, ohne Erklärungen was die Herkunft der Wesen betrifft, mit meist dunklen oder hektischen Szenen und nur kurzen Momenten, in denen man die Monster auch wirklich zu Gesicht bekommt. Ich weiß genau, wie sich das jetzt anhört, nämlich wie ein Film, den man auch als Fan nicht sehen möchte. Das wird für Einige wohl auch nach Erstsichtung so sein. Doch manchmal schaffen es Filme einfach, trotz der schlechten Vorzeichen dennoch zu fesseln.

Bevor ich auf den Horror eingehe, muss ich noch etwas ganz anderes loswerden. Besonders in den Jahren 2019 und 2020 schaffte es Hollywood selten, in Filmen starke Damen zu präsentieren, ohne sämtliche Männer als Schweine darzustellen (etwa Birds of Prey, Charlies Angels oder Black Christmas). Dagegen ist die Präsentation der hier einzig wichtigen Dame, schon fast als genial einzustufen.

Sie führt die vier Männer an, für die sie die Verantwortung hat. Sie wehrt sich sarkastisch gegen dumme Sprüche, löst Situationen während ihre Gruppe noch diskutiert und bleibt auch in Krisensituationen ruhig. Nie entkommt sie den Wesen, weil sie zur Kampf-Amazone mutiert, sondern weil sie einfach smart agiert oder der Zusammenhalt im Team funktioniert. Dabei ist sie den Männern was ihre Entscheidungen betrifft vielleicht überlegen, doch deshalb wird keiner von denen zu einer negativen Figur.

Was die Handlung an sich betrifft, da gibt es dann kaum Überraschungen und man weiß spätestens in der Szene selbst, was gleich passieren muss. Dennoch, diese allgegenwärtige Dunkelheit, der vermittelte Stress bei den Fluchtsequenzen, die Geräusche und das Design der Kreaturen, das ergibt schon ein unangenehmes Ganzes und ich beziehe mich damit auf die Grundstimmung, nicht auf die Machart.

Ob das nun Dämonen sind oder eine Spezies, die sehr tief unter der Erde haust, wird nie geklärt. Das stört in diesem Fall wie ich finde nicht, eher schon kann man darüber nachdenken, warum die Einheimischen hier die Wesen selbst unter Kontrolle halten wollen und nicht die Kavallerie (aka Polizei oder Militär) rufen. Für mich war die Erklärung klar, erstens ist es etwas Persönliches und zweitens würde das Militär die Wesen wohl für Kriegszwecke umwandeln wollen.

Die Performance von Alicia Sanz (ich kannte sie bisher nur aus der zweiten Staffel der From Dusk Till Dawn Serie), kann man nur als souverän und authentisch bezeichnen und sie ist somit auch eine der wenigen Beteiligten hier, dessen Schicksal dem Zuschauer nicht egal ist. Ihre Vorzüge habe ich ja bereits oben aufgezählt. Will Patton (Armageddon) als Schuttmann ist zwar insgesamt nur kurz dabei, doch seine verbissene Präsenz hat etwas fesselndes an sich und man weiß irgendwie, dass man ihm trauen kann, doch sollte man sich ihm nicht in den Weg stellen.

Insgesamt daher freilich kein großer Wurf, doch für das was er ist, liefert der Film für mich ein sehr stimmiges Gesamterlebnis. Für ein Creature Feature, dass nur zu oft entweder sowieso als Trash angelegt ist oder zumindest unfreiwillig komische Momente hat, ist dies ein extrem ernst gemeinter Beitrag, den man auch genau so annehmen kann. Rein das lässt mich schon über fehlende neue Ideen hinweg sehen.

„Shookum Hills“ bekommt von mir 6/10 manchen Geheimnissen lieber nicht nachgehende Empfehlungspunkte.


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