The 2nd (Filmkritik)

Ex-Soldat Vic Davis (Ryan Phillippe) ist wieder mal zu spät, was ihm jedoch immer nur privat passiert. Er will seinen Sohn Sean (Jack Griffo) für einen gemeinsamen Ausflug abholen und glaubt, dass Sean deshalb sicherlich der letzte auf dem Gelände ist. Doch neben seinem Sohn ist auch noch Erin (Lexi Simonsen) anwesend, auf die Sean ein Auge geworfen hat und deshalb nur zu gerne die Aufgabe übernommen hat am Campus zu bleiben, bis alle Anderen ausgecheckt haben.

Erin ist jedoch nicht irgendeine junge Dame sondern die Tochter eines Richters des obersten Gerichtshofes. Eher angespannt wartet ein neuer Fahrer (Casper Van Dien) auf sie, was Vic schnell etwas verdächtig vorkommt. Er bittet Erin die Sache mit dem Fahrer bei ihrem Vater nachzufragen, doch während des Gespräches sind plötzlich alle Leitungen tot und kurz darauf fallen die ersten Schüsse…

Wow, der neueste Streifen von Schauspieler Ryan Phillippe, der hier auch als Produzent agiert hat, ist doch wirklich so schlecht, dass er wieder lustig ist. Regisseur Brian Skiba (Rottentail) hat schon bei zahlreichen Produktionen Regie geführt, doch keine davon habe ich bisher gesehen. Eigentlich bin ich ja auch nur hier gelandet, weil sich Phillippe zuletzt in der Shooter Serie, doch recht ordentlich als Actionstar etabliert hat.

Egal, hier ist einfach alles irgendwie daneben und das sicherlich sehr geringe Budget, würde ich dabei nicht als Ausrede hernehmen bzw. gelten lassen. Es gibt diese Filme, da hat man das Gefühl, da fehlt einfach dieser typische Hollywood-Filter. Das kann auch in Ordnung sein, experimentell und absichtlich gewählt, aber teilweise auch sehr störend. Wie in diesem Fall, wo alles wie ein Dokumentarfilm wirkt, eben als würde Jemand mit der Kamera daneben stehen und das Geschehen ab filmen.

In die Handlung oder den Film an sich, kommt man so natürlich in keiner Weise hinein. Entweder man schaltet den Blödsinn dann wieder ab, oder man steht eben drüber und lacht über sämtliche Unfähigkeiten der Beteiligten auf der Metabene. Und da gibt es so einige. Beispielsweise wie Autos sofort bei einem Zusammenstoß explodieren, oder die Geräusche und Lichteffekte bei den Schießereien, das ist einfach lächerlich unecht, selbstverständlich (was denn auch sonst) auch dank billigstem CGI.

Wenn man dann keine Effekte benötigt, dann ist immerhin auch noch die Choreographie der Kämpfe quasi nicht existent und die Schnitte, die nötig sind um das Fehlende Können und Training zu kaschieren, sorgen neben Unübersichtlichkeit bei zu genauem Hinsehen auch für Schwindel. Die Dialoge sind oft dämlich, wobei das passendste Wort dafür wohl zum „Fremdschämen“ ist. Offeriert werden diese Zeilen dann von Menschen, die wohl noch nie eine Schauspielschule besucht haben.

Ok, nicht alle sind furchtbar, es gibt sogar ein Highlight und zumindest sind die Leute hier einfach „nur“ unfähig und nicht gelangweilt wie etwa ein Bruce Willis es heutzutage fast immer ist. Wer denn nun der Unterhaltsamste hier ist? Casper Van Dien (Starship Troopers) hatte offensichtlich große Freude als Anführer der Terroristen, der immer überlegen wirkt und uns mit seinen Weisheiten beglückt, auch wenn wir diese gar nicht wissen wollten. Bei Ryan Phillippe (Der Mandant) bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher.

Ich rede davon ob er weiß, was für einen Film er da produziert hat. Er spielt seinen Soldaten jedenfalls sehr ernst, hat zumindest beinahe coole Momente und man kauft ihm seine Gefühle alle ab, jedoch nicht, dass er ein Profi-Soldat ist. Jack Griffo (The Thundermans) als sein Sohn und Lexi Simonsen (Roller World) in ihrem ersten Langfilm, bringen ein wenig Unverbrauchtheit und so etwas wie Talent ins Spiel, für die beiden ist die Sache hier sicherlich ein ziemliches Abenteuer gewesen (wenigstens war es das dann für irgendwen).

Insgesamt also ein Film, der für mich eindeutig nur unterhält, wenn man drüber steht. Um noch einmal einen Vergleich zu ziehen: hier ist so ziemlich alles noch einmal eine Stufe schlechter, als bei den letzten Bruce Willis Filmen (Trauma Center und viele mehr), die in letzter Zeit veröffentlicht wurden. Das heißt schon was. Dafür kann man hier unter den richtigen Voraussetzungen Spaß haben, die meisten Leute können jedoch getrost auf diesen Action-Trash verzichten.

„The 2nd – Im Fadenkreuz der Söldner“ bekommt von mir 3/10 alles andere als in irgendeiner Form kompetent wirkende Empfehlungspunkte.


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