Guardians of the Galaxy Vol. 2 (Filmkritik)

Star-Lord Peter Quill (Chris Pratt) und seine Truppe sind nach ihren Heldentaten allgemein bekannt als die Guardians of the Galaxy und werden daher auch öfters angeheuert, um heikle Situationen zu lösen. Auch ihr letzter Auftrag wäre ein Erfolg gewesen, hätte Rocket (gesprochen von Bradley Cooper) nicht das Bedürfnis verspürt, ein paar wertvolle Batterien stehlen zu müssen.

Eine hitzige Raumschlacht später, stürzen die Guardians daher mit ihrem Schiff auf einem Planeten ab. Dort landet kurz darauf ein weiteres Schiff, aus dem ein älterer Herr (Kurt Russell) und eine Außerirdische namens Mantis (Pom Klementieff) aussteigen. Auf die Frage von Peter, wer er denn sei, antwortet dieser, sein Name wäre Ego und er sei sein Vater.

[tabbed tabs=“Film | 4K Ultra HD“]

[tab]

2014 war ein sehr gutes Jahr für Fans des MCU, denn die Guardians of the Galaxy, bereicherten erstmals die Filmlandschaft von Marvel und fanden schnell einen direkten Weg in unsere Herzen. Viele wurden von ihnen überraschend erwischt, bezeichneten das Abenteuer als frisch und konnten den gewissen „Wow-Effekt“ nicht abstreiten. Was macht nun die Fortsetzung? Alles richtig, denn man wird bestätigt warum man sich vor drei Jahren in diese Gruppe verliebt hat und aus dem überwältigenden „Verliebtheits-Gefühl“, ist mittlerweile Liebe geworden.

Was die Guardians hier dann erleben, ist ein wahres Spektakel, eine Weltraum-Opera, bei der vor allem im Finale ein wahres CGI-Effektgewitter auf die Zuschauer herunter prasselt. Dass bei all den Turbulenzen die Charaktere nicht auf der Strecke bleiben und die Action nicht langweilig wird, ist neben dem charakteristischen Humor, eine der größten Stärken von Regisseur und Drehbuchautor James Gunn (Super), dem die Figuren und ihre Beweggründe, immer am Wichtigsten sind.

Damit komme ich auch schon zum Grundthema hier, das wirklich jeden Menschen betrifft und das ist Familie. Ein Haufen von Einzelgängern, die sich aus der Not heraus zusammenraufen, mittlerweile aber längst nicht mehr aus diesem Grund zusammen sind. Es wird sogar ausgesprochen: sie sind keine Freunde, sie sind Familie. Dass sich da bei einigen (ich sag nur Rocket) die Zynismus-Schutzschicht erst lösen muss, um dieses Gefühl von Zugehörigkeit zulassen zu können, ist mir völlig nachvollziehbar.

Es macht daher durchaus Sinn, dass die Gruppe sich während des Filmes etwas aufteilt um zu zeigen, dass sie zwar einzeln stark sind, doch nur gemeinsam unlösbare Aufgaben meistern können. Schön ist auch dass bis hin zu Nebenfiguren jeder mindestens einen Moment hat, der als dessen/deren Highlight im Gedächtnis bleibt. Was auch eine eigene Kunst ist, ist der Übergang von lustigen Momenten, die sehr zahlreich sind, zu ernsten, die trotzdem passen und einfach ehrlich wirken.

Da sich einige der Gruppe fast nur auf sarkastischer Ebene unterhalten und gerade Drax diese Art der Kommunikation nicht versteht, hat Dave Bautista (Spectre) einige der witzigsten Szenen im Film spendiert bekommen. Mir fallen jetzt mindestens fünf Sachen ein, bei denen ich ihn zitieren könnte, aber wie er genau das Falsche zum falschen Moment sagen kann und es sich dann doch irgendwie richtig anfühlt, dass sollte man schon gesehen haben.

Chris Pratt (Jurassic World) ist souverän, gewitzt und sympathisch als Star-Lord, funktioniert dieses mal aber noch mehr über die emotionale Ebene, da ihn die Story am persönlichsten betrifft. Zoe Saldana (Star Trek: Beyond) als Gamora fungiert vor allem als Stimme der Vernunft, die durch alle Kämpfe hindurch das Team zusammenhalten will, jedoch ihren eigenen Konflikt mit ihrer von Karen Gillan (In a Valley of Violence) gespielten Schwester Nebula, noch nicht gelöst hat.

Bradley Cooper (War Dogs) als Stimme von Rocket ist ebenfalls großartig, wie gewitzt und effektiv er Feinde erledigen kann und wie wichtig er für das Team ist und es auch für ihn, ist als Entwicklung wirklich schön zu beobachten. Baby Groot, ach was soll ich über ihn sagen. Der kleine ist so niedlich, den möchte man einfach nur knuddeln. Sowohl Michael Rooker (Slither) als vielschichtiger Yondu, als auch Kurt Russell (Bone Tomahawk) als etwas zu offensichtlich freundlicher Ego und nicht zuletzt Pom Klementieff (Ingrid Goes West) als exotisch interessante Mantis, geben ihr bestes und bereichern die Crew und die Gaststars, die habe ich noch gar nicht erwähnt, einfach selbst entdecken beim Filmgenuss würde ich sagen.

Insgesamt ist diese Fortsetzung daher für mich weder schlechter noch besser als der Erstling, ohne den sie logischerweise, nicht so gut funktionieren würde. Man folgt hier Figuren die man liebt auf eine Achterbahnfahrt – sowohl wörtlich als auch emotional – lässt sich von der bombastischen Optik und den tollen Effekten beeindrucken, sich von der Action mitreissen und hat permanent ein gewisses Grinsen im Gesicht, dass immer wieder in lautes Lachen übergeht. Das alles mit dem Wissen und dem Rückhalt im Hinterkopf, dass diese Menschen, Aliens, dieser Baum und dieser Waschbär (sorry Rocket) sich „echt“ anfühlen und man mit dieser Familie an der Seite, alles schaffen kann.

„Guardians of the Galaxy 2“ bekommt von mir 9,5/10 die Galaxie, sich gegenseitig und sich selbst auf mehr als einer Ebene rettende Empfehlungspunkte.

[amazon template=multinational&asin=B073VXF1VW,B072L3WDG5,B072BBV1DL]

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

[/tab]

[tab]

Mit diesem Film feiert Disney den Einstieg in die 4K-Welt und es ist gleichzeitig auch der erste Film, der mit der Red-Weapon-Dragon-Vista-Vision-Kamera aufgenommen wurde. Das bedeutet das Signal ist beim Ausgang 8K und reiht sich somit klar am oberen Ende in Sachen Auflösung ein, was digitale Filmkameras betrifft. Besonders in der OV-Fassung gewinnt dann auch der Ton im Vergleich zur Blu-Ray ebenfalls noch einiges, da Dolby Atmos für mehr Raumtiefe und ein intensiveres Klangbild sorgt.

Neben der 4K Ultra HD Fassung findet sich auch die Blu-Ray Version in diesem Set, auf dem sich sämtliche Specials befinden. Zusätzlich zum eigenen Film-Intro, gibt es hier dann auch den sehr sympathischen und witzigen Audiokommentar von James Gunn. Das vierteilige „Making-Of“ liefert circa 40 Minuten interessante Informationen für Fans, charmant sind die „Pannen vom Dreh“ geraten und vier „Zusätzliche Szenen“ kann man bewundern, die es nicht in den Film geschafft haben. Ein kleines Highlight ist zu guter Letzt das im 70er Jahre Stil gedrehte Musikvideo mit David Hasseloff und den Darstellern.

[/tab]

[/tabbed]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.