King Arthur: Legend of the Sword (Filmkritik)

Arthur (Charlie Hunnam) wuchs in der Gosse von Londinium auf. Groß gezogen wurde er von Prostituierten, die sich um ihn kümmerten. Seine königliche Herkunft hat er verdrängt, bis er eines Tages das legendäre Schwert Excalibur aus einem Stein zieht – was ihn zum König von England erklärt. Doch da hat sein machthungriger Onkel Vortigen (Jude Law) etwas dagegen….

Nachdem der Trailer von „King Arthur: Legend of the Sword“ ja nicht sehr spektakulär war, waren meine Erwartungen an diesen Film auch nicht besonders hoch. Der Trailer schaffte es einfach nicht, den Film gut zu verkaufen und zeigte nichts, was den Film von der breiten Masse abheben zu vermochte.

Dennoch gab ich dem Film eine Chance und war mäßig positiv überrascht, denn „King Arthur: Legend of the Sword“ ist weit davon entfernt, der Super-Gau zu sein, den ich zuvor erwartete.

Regisseur Guy Ritchie (The Man from U.N.C.L.E.) versucht sich hier an der mittelalterlichen Sage von König Artus und seinen Rittern, die die legendäre Tafelrunde bildeten. Ich muss allerdings an dieser Stelle sagen, dass er es nicht wirklich schafft, dem Stoff etwas Neues abzuringen. Mit dem ursprünglichen Material nimmt es Ritchie, der hier auch als einer der Drehbuch-Autoren fungierte, nicht so genau und genehmigt sich einige, sehr großzügige Freiheiten bei der Interpretation der Artus-Sage. Man erkennt deutlich Ritchies Stil an manchmal zu schnellen Schnitten und dem Einsatz von Split Screen.

Natürlich hat man im Zusammenhang mit diesem Stoff noch nie so gute Special-Effects gesehen, was aber nicht darüber hinweg täuschen kann, dass einem beim Sehen extrem viel bekannt vorkommt.

Gerade als „Der Herr der Ringe“-Fan fallen mir Ähnlichkeiten dieser Trilogie mit anderen Filmen, die zumindest optisch in einer ähnlichen Zeit-Periode spielen, auf. Zum Beispiel Türme die sehr an Orthanc und Baradur erinnern.

Und wenn riesige Elefanten über den Bildschirm stolzieren, die Waffen auf ihren Stoßzähnen haben, kann man gar nicht anders, als an Olifanten zu denken. Wie diese Elefanten es nach Großbritannien schafften, muss man mir allerdings noch erklären, denn der erste Elefant in Europa tauchte erst im Jahr 800 auf.

So wie der Film aufgebaut ist, wird schnell klar, dass bei Erfolg eine bzw mehrere Fortsetzungen geplant sind. Ich habe hier etwas von 6 Filmen gelesen. Ob man allerdings noch mehr von Arthus zu sehen bekommt ist fraglich, denn nach einem sehr mäßig erfolgreichen Kinostart in Amerika (14,7 Millionen Dollar, eröffnete nur auf Platz 3 der Charts), befürchte ich, dass dies Charlie Hunnams (Crimson Peak) erster und einziger Leinwand-Auftritt als King Arthur war.

Hunnam macht seine Sache als Arthur eigentlich ziemlich gut und ist charismatisch und durch seine Hintergrundgeschichte wird auch geschickt erzählt, warum Arthur sich durchaus auf verschiedene Arten und Weisen zu verteidigen weiß. Körperlich ist Hunnam der Rolle voll gewachsen, was für mich nicht so ganz glaubwürdig ist, ist sein Kampf gegen sein Schicksal.

Es ist für mich nicht vollkommen klar, warum er so mit dem hadert, was ihm das Schwert Excalibur zeigen will. 90% davon hat er eh in seinen Träumen schon mal gesehen und die Offenbarung, dass sein Onkel der Drahtzieher ist, kann für Arthur, der ihn nie wirklich kennen gelernt hat, nicht wirklich schlimm sein.

Wenn man die Story anders aufgezogen hätte, à la Onkel heißt seinen verloren geglaubten Neffen mit offenen Armen willkommen, will ihn aber betrügen – dann hätte das mehr Sinn gehabt. Wo wir schon bei Jude Law (Spy) und seinem Charakter Vortigern sind, da muss ich sagen, dass der Brite einen fantastischen Bösewicht abgibt und ich mich schon ziemlich freue, ihn als Albus Dumbledore in „Fantastic Beasts and Where to Find Them 2“ zu sehen.

Eric Bana (The Finest Hours) als Uther hat zwar nur eine kleine Rolle, ist aber sehr charismatisch. Ich hätte nichts dagegen ihn wieder öfter in Filmen zu sehen. Eine mysteriöse Aura umgibt die Magierin, die von Astrid Bergès-Frisbey (Pirates of the Carribean: On Stranger Tides) gespielt wird. Sie ist für die Rolle die perfekte Besetzung und anscheinend ist sie ja Guinevere, die Frau, die Arthur in der Zukunft heiraten wird.

Fazit: Optisch und Story-mäßig nichts neues, aber die Story wird von sichtlich motivierten Schauspielern erzählt und garantiert so gute Unterhaltung.

Dieser Film bekommt von mir 6,5/10 sagenumwobene Punkte.


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