Vampirkriegerin Selene (Kate Beckinsale) ist auf der Flucht, denn die Vampire haben sie als Verräterin gebrandmarkt. Doch weil sich die Reihen der Deathdealer lichten, darf sie zurückkehren um junge Vampire zu trainieren, denn der Werwolf Marius (Tobias Menzies), Anführer der Lycaner, will die Vampire auslöschen. Doch es gibt Verräter in den eigenen Reihen und bald muss Selene wieder die Flucht antreten…
Wenn man von einem Film so wenig hört, wie von „Underworld: Blood Wars“, ist das selten ein gutes Zeichen. Wobei ich an dieser Stelle hinzufügen muss, dass ich gerade gesehen habe, dass „Underworld 5“ in Amerika erst am 7. Jänner 2017 erscheinen wird, was diese komplette Funkstille ein wenig erklärt.
Ein großes Problem ist für mich, dass man Selene viel ihrer Coolness genommen hat, die sie in den vorherigen Filmen gezeigt hat. Ein Freund nannte das sehr treffend das Jason Bourne-Syndrom, der in seinem bisher letzten Film-Auftritt ebenfalls einiges von seiner Coolness verloren zu haben scheint und wie Selene mehr Schläge einsteckt anstatt sie wie früher (großzügig) auszuteilen.
Optisch hat man sich bei so vielen Filmen bedient, dass ich teilweise schon Schwierigkeiten hatte mich zu konzentrieren. Sei es „Hellboy 2“ oder „Der Herr der Ringe“ und als bei einem Kampf ein Horn zu hören ist, war mein erster Gedanke, die haben das Horn von Gondor geklaut. Doch gerade solche Sachen machen einen Film zu einem Erlebnis, wenn auch nicht aus den richtigen Gründen.
Ich habe keinen Bericht gefunden, in dem das Budget des Films erwähnt wird, doch ich würde mal sagen, dass es nicht sehr groß war, denn stellenweise sehen die Effekte richtig peinlich aus. Der von Tobias Menzies gespielte Werwolf ist richtig schlecht animiert. Wenn er sich verwandelt, hat er noch menschliche Züge, was das Special-Effects Department nicht einmal passabel umsetzen konnte. Ebenfalls lachhaft war die Festung im Eis. Der gefrorene Wasserfall war ein schlechter Witz, denn ich konnte vor mir sehen, wie arme Praktikanten aus Papiermaschee Eiszapfen formen.
Selene (Love & Friendship) wird wieder von Kate Beckinsale gespielt, die nach wie vor fantastisch in Latex aussieht. Beckinsale hat ziemliches Pech mit ihrem Charakter, denn Selene scheint an einer Art Posttraumatisches Stresssyndrom zu leiden, denn sie ist noch schlechter drauf als sonst und hat scheinbar jeden Lebenswillen verloren. Oft war ich mir nicht sicher, ob sie es drauf anlegt, getötet zu werden und deshalb nicht mehr dasselbe Feuer wie früher hat. Wie dem auch sei, mir gefällt die alte Selene um einiges besser.
Theo James als Vampir David, der sich dann zufällig als Adeliger entpuppt, überzeugte mich hier mehr als im vorigen Underworld Teil. Außer in der (aus gutem Grund gefloppten) Divergent-Reihe, hat man noch nicht viel von James gesehen und ich hoffe man sieht ihn noch öfter. Was ich hier nicht ganz gecheckt habe, war wie 2 Vampire ein Kind zeugen konnten, aber egal.
Tobias Menzies (Outlander) ist ein guter Schauspieler, doch hier musste ich jedes Mal den Kopf schütteln wenn er zu sehen war, denn er funktionierte in dieser Rolle einfach nicht. Hier hätte es jemanden mit mehr Charisma gebraucht, dem man es abkauft, ein geborener Anführer zu sein, für den andere ihr Leben riskieren. Dass er nicht glaubwürdig ist, liegt nicht nur an der hässlichen Frisur mit noch grässlicher Haarfarbe, sondern auch daran, dass er als Marius eine komplett eindimensionale, blasse Figur ist.
Lara Pulver (Sherlock) als machtgeile Semira war solange interessant, bis sie ihren verworrenen Plan offenbarte. Laut lachen musste ich, als sie meinte Information wäre das kostbarste Gut, verabsäumte es aber, sich von einer Verräterin durch deren Blut Infos zu holen. Es wäre aber auch zu einfach gewesen auf diese Weise ein Massaker zu verhindern.
Wo wir gerade bei dem Thema sind, Vampire und Werwölfe sind beide einfach nur dumm und größenwahnsinnig. Ein Wunder, dass diese beiden Rassen bis in die heutige Zeit überlebt haben, denn ihrer Intelligenz haben sie es nicht zu verdanken.
Fazit: Ein unterhaltsamer Film, wenngleich aus den falschen Gründen.
Dieser Film bekommt von mir 6/10 sich bekriegenden Punkten
„Unterhaltsam, wenn auch aus den falschen Gründen“
Das beschreibt den Film sehr gut würde ich meine – wahre Worte. Auch dass die Effekte nicht immer sehr gut sind (gerade die Halb-Monster/Halb-Mensch-Optik ist peinlich).
Es gab zwar ein paar sehr gute optische Szene, aber in Summer … hm, ziemlich zusammengeklaut das alles.
Aber – wie du bereits geschrieben hast: Unterhaltsam.