Best Of Worst Case: Blood Beach (Filmkritik)

Scheinbar geht ein Irrer um am Strand, der Menschen entführt und dann irgendwo verscharrt. Zumindest scheint es so, auch wenn keine Leichen gefunden werden und die Leute einfach nicht mehr auftauchen. Harry Caulder und seine Jugendliebe Catherine Hutton treffen sich, nachdem ihre Mutter verschwunden ist und suchen sie.

Auch die Polizei wird auf die Serie aufmerksam und die Hinweise, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht verdichten sich. Kann ein Strand von einem Dämon besessens ein? Und die größte Frage: Wenn der Strand an sich der Feind ist … wie kann man ihn besiegen?

Blood-Beach

Alte Filme aus den 80igern, die nun (teilweise endlich!) auf DVD rauskommen. Bei „Blood Beach“ handelt es sich um einen dieser Filme, der vermutlich seine Fangemeinde hat, aber auch eher niemanden gefehlt hat, der ihn nicht besessen hat. Viel interessanter als die Hauptcharaktere ist die Tatsache, dass Burt Young als Sergaenat Ryoko mit dabei ist. Viele dürfen Young aus den „Rocky“-Filmen als Paulie kennen. In „Blood Beach“ spielt er einen ständig schwarzhumorige, zynische Witze reissenden Polizisten, der gemeinsam mit John Saxon (als Captain Pearson), bekannt aus „Nightmare on Elm Street“, versucht das Verschwinden der Leute aufzuklären.

Vor allem aber ist es faszinierend zuzusehen, womit man als Filmemacherin den 80iger Jahren durchkam – ich meine: Ein Strand als Bösewicht? Wie kultig ist das denn bitte? Und noch dazu ist der Film wirklich und ernsthaft zu 100% als Horrorfilm angelegt ohne den Hauch von Ironie oder Scherz dabei. Sowas wird heutzutage überhaupt nicht mehr gedreht – im Ernst jetzt.

Klar wirkt es im Jahr 2012 witzig, wenn Leute im Sand verschluckt werden, hin und her geschnitten wird und nach jedem Schnitt die Person ein wenig tiefer im Sand ist – jedes Kind weiß mittlerweile wie sowas gemacht wird. Und trotzdem hat der Film einen gewissen Reiz, denn gerade die Ernsthaftigkeit mit welcher hier ans Werk gegangen wird ist vorbildlich. Und die Akteure sowie Drehbuchautoren können ihr Handwerk auf jeden Fall (für die Frisuren können sie nichts, das waren halt die 80iger) – die Story stimmt, die Struktur ist gut (wenn auch vorhersehbar) und das Ende befriedigt. Open Ends sind eben keine neue Erfindung. Und wenn schon ein offenes Ende, dann bitte eines wie hier, bei dem so klar ist, was als nächstes passieren wird, dass man es nicht mehr zeigen braucht.

Ich sage es mal so: Wer über die Optik der 80iger (im Film, als auch der Filmlook selbst), den argen Synthie-Soundtrack und die ein wenig aufgesetzt wirkende Liebesgeschichte hinwegsehen kann, wird mit „Blood Beach“ Spaß haben. In welchem Film sieht man sonst, wie ein Strand(!) einem Hund den Kopf abbeisst bzw. einem Vergewaltiger sein „Ding“ entfernt … ja, so ein Mörderstrand macht halt keinen Unterschied zwischen Gut und Böse, schuldig oder unschuldig.

Allerdings täuschen ein paar „neuartige“ Todesszenen (die gleich ablaufen) und einige verdammt coole Wortmeldungen seitens der erwähnten Burt Young und John Saxon (als coolster Polizeichef ever) nicht darüber hinweg, dass eigentlich relativ wenig passiert bzw. wenig Spannung aufkommt.

„Blood Beach“ erhält von mir 6 von 10 möglichen, den Strandgängern das Fürchten lehrende Punkte.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Idee und Alter des Films):
Ich wiederhole nur mal die Grundidee des Films: Ein Strand(!) tötet Menschen. Mehr gibt es nicht zu sagen.

Fazit: Der Strand ist ein Monster. Ich wusste es.

[amazon asin=B005SE0GCK&template=multinational]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.