Best Of Worst Case: The Sand (Filmkritik)

Kaylee (Brooke Butler) und ihre Freunde haben Spring-Break. Wie sich das gehört natürlich am Strand mit allerlei Alkohol, Tanzen, Nacktheit und Sex. Teilweise auch Leute mit anderen Leuten, obwohl sie wissen, dass sie damit diese Leute anderen Leuten wegnehmen und – Peng: Dramen spielen sich ab. Allerdings erst am nächsten Tag. Denn da wird eine Gruppe Leute wach – vier im Auto, zwei im Haus der Strandwächter, eine auf einer Bank und irgendwie ist ein Typ in eine Tonne gesteckt worden.

Der restliche Strand ist menschenleer. Seltsam. Am Vorabend waren da noch sehr, sehr viele Leute. Relativ rasch stellt sich heraus, dass etwas „im Sand“ ist. Wortwörtlich. Wer oder was den Sand betritt, wird gefressen. Oder aufgelöst. Oder sowas in der Art.

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Es sagt ziemlich viel über einen Film aus, wenn relativ kurz nach dem Beginn die Hauptcast wach wird. Eine der Damen (keine Ahnung, welche es war. Ich habe nicht mal nachgesehen welche Schauspielerin das war, weil es völlig egal ist) wacht auf einer Bank auf. Vorher muss natürlich noch x Mal mit dem Kameraauge über ihren nackten Oberkörper gefahren werden. Dann streckt sie sich, setzt sich auf und ihre Beine berühren den Boden. Sie kann nicht weg vom Fleck. Sie beugt sich nach unten, um mit den Fingern abzutasten was da passiert, aber auch ihre Finger hängen fest und sie kann sie nicht mehr hochheben. Das führt dazu, dass andere Leute – konrekt: Einer – aus dem Auto springt, stolpert und hinfällt. Auch er bleibt am Boden kleben und das – siehe Bild – geht schlecht für ihn aus.

Den restlichen Film wird ein paar Mal erwähnt, wie tragisch der Herr (Name von Rolle und Person ebenfalls egal) doch ums Leben kam, aber die Frau – aufgrund welcher er aus dem Auto sprang – wird nie mehr erwähnt und außerdem: Man sieht nicht einmal was mit ihr passiert. Hammer, oder?

Das ist dann auch der Film. Die Leute versuchen aus dem Strandhäuschen und dem Auto (das natürlich nicht anspringt) zu entkommen. Klaro. Dabei stellen sie sich so dumm an und führen so abgrundtief schlechte Dialoge, dass man sich nach zehn Minunten wünscht, dass sie endlich alle gefressen werden sollen. Sicher besser für den Film und die Welt im allgemeinen.

Die Effekte decken von „optisch gelungen“ bis hin zu „peinlich“ alles ab und wenn man nicht genau hinsieht, dann funktioneren sie teilweise sogar halbwegs gut. Wenn nur das wirklich, wirklich schlechte Schauspiel nicht wäre. Leser hier wissen, dass ich mich selten über schlechtes Schauspiel aufrege (meistens finde ich es ja lustig oder passend), aber in diesem Fall ist einfach peinlich. Vom Drehbuch mal ganz abgesehen. Das ist unter jeder Kritik.

Als zum Beispiel einer der Männer ein Tentakel in den Bauch bekommt und dadurch vergiftet wird liegt er den restlichen Film lang auf einem Tisch, jammert herum und hält sich den schlimm verletzten Bauch … der aussieht als hätte jemand Chips mit Superkleber angebracht. Punkt. Das war es.

Drehbuchautor Alex Greenfield hat die meiste Zeit über nur Sonderfilme über WWE (Wrestling) gemacht. Dann 2014 das Drehbuch zu einem Film namens „The Cookie Monster“ geschrieben und beim Trashfilm „The Temple“ Regie geführt (kennt kein Mensch). Mitgewirkt am Drehbuch hat auch noch Ben Powell (ebenfalls Trashfilme, zB „Satanic“, auch von der mehr peinlichen als lustigen Sorte).

Regisseur Isaac Gabaeff hat sich auch nicht durch wundervolle Regie hervorgetan, aber immerhin ist der Film grundsätzlich nicht schlecht gemacht. Er fängt die richtigen Bilder ein, weiß, wann er was nicht zeigen soll und wenn er etwas zeigen soll (von der Dame siehe oben ausgenommen). Die Effekte sind meist in Ordnung, das Schauspiel nicht, aber ich würde mal sagen, wenn man aus Schauspielerinnen nichts rausholen kann außer gutem Aussehen, dann muss man halt irgendwann wissen, wann man aufgibt.

„The Sand“ bekommt 2 von 10 möglichen, auf dem Sand nicht überleben könnende, Punkte.

Best of Worst Case Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Effekte, Schauspiel):
Alles in allem ist der Film nicht wirklich schlecht und schräg genug, um lustig zu sein. Er ist aber auch nicht gut genug, um unterhaltsam zu sein. Der viele, viele, viiiiele Jahre ältere „Blood Beach“ ist weit schlechter, gleichzeitig aber auch weit unterhaltsamer als dieser Film hier. Schade. Die Idee ist an sich schräg genug, dass man daraus was hätte machen können.

Fazit: Finger weg. Erfüllt das größte No-Go in der Filmbranche: Er ist langweilig.


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