Secret In Their Eyes (Filmkritik)

FBI-Ermittler Ray (Chiwefel Ejiofer), Jess (Julia Roberts) und Staatsanwältin Claire (Nicole Kidman) sind ein eingespieltes Team, bis sie eines Tages zu einem Mordopfer gerufen werden, dass sich als Jess‘ Tochter entpuppt. Und als sie glauben, den Schuldigen endlich verhaftet zu haben, wird dieser jedoch aus Mangel an Beweisen freigelassen…

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Gähn! Mit diesem Wort lässt sich dieser Film sehr schnell beschreiben. Selten habe ich mich bei einem Thriller (!) so gelangweilt, denn „Secret In Their Eyes“ ist überhaupt nicht spannend.

„Secret In Their Eyes“ ist eine Verfilmung des Romans „La Pregunta de sus Ojos“, geschrieben von dem argintinischen Autor Eduardo Sacheri. 2009 wurde dieses Buch bereits in Argentinien unter dem Titel „The Secret In Their Eyes“ verfilmt und gewann prompt einen Oscar für den Besten Fremdsprachigen Film. Bei solch einem Erfolg war es fast zu erwarten, dass ein Remake à la Hollywood folgen würde. Dort geht es um eine Vergewaltigungs- bzw Mord-Ermittlung, die nach 25 Jahren neu gestartet (unter anderem weil der Ehemann des Opfers ein Buch über den Fall schreiben will) wird und hält fest, wie unzufrieden sowohl der Ehemann, als auch das Ermittler-Team mit dem Ausgang der Ermittlungen waren. Außerdem wird aufgezeigt, wie weit verbreitet damals Korruption in der Regierung war.

Sehr viel ist davon nicht geblieben. Ich muss zugeben, dass ich das Original nicht gesehen habe, mir wohl aber den Plot gelesen habe und mir dabei gedacht habe, dass es besser gewesen wäre, die Hollywood Version als eigenständigen Film zu produzieren, denn so wird er immer unweigerlich mit dem oscar-gekrönten Original verglichen und stinkt dabei unweigerlich ab. Und warum man sich entschieden hat, das „The“ aus dem Titel zu streichen, kann ich mir auch nicht wirklich erklären.

Dass Remakes selten komplett dem Plot des Vorgängers folgen ist klar, denn so will man selbst Zuseher, die das Original gesehen haben, wieder ins Kino locken. Doch hier wurden teilweise Sachen verändert, die den Charakter eines Filmes komplett ändern. Dabei ist es egal, dass Julia Roberts Charakter ursprünglich ein Mann war, wohl aber wirkt es seltsam, dass das Opfer nicht ihr Mann ist, sondern ihre Tochter, war die Dynamik des Films deutlich verändert.

Mit 20 Millionen Dollar hatte das Remake ein deutlich höheres Budget als das Original. Man schien fast die komplette Kohle in die bekannten Schauspieler investiert zu haben, denn qualitativ sieht „Secret In Their Eyes“ eher mittelmäßig mit. Dafür konnte man gleich mehrere Stars verpflichten: Julia Roberts, Nicole Kidman und den immer erfolgreicher werdenden Chiwetel Ejiofor.

Nicole Kidman (Paddington) wirkt inzwischen, als könne sie inzwischen (dank Botox) kaum mehr ihre für Mimik zuständigen Muskeln im Gesicht bewegen und dementsprechend leer scheint teilweise auch ihr Gesichtsausdruck. Sie ist wirklich keine schlechte Schauspielerin, aber mit ihrem Schönheitswahn tut sie sich in mehrerer Hinsicht keinen Gefallen: zu einem leidet das Schauspiel und zum anderem sieht sie aus, als ob sie eine Maske trüge.

Warum Chiwetel Ejiofor Charakter (The Martian) Raymond „Ray“ Kasten sich in ihrer Gegenwart wie ein verliebter Schuljunge verhält, kann man als Zuseher nicht nachvollziehen, denn die Chemie zwischen ihm und Kidman ist quasi non-existent.

Julia Roberts (Mirror Mirror) als Jessica „Jess“ Cobb beweist laut einigen anderen Reviews Mut zur „Hässlichkeit“, wenngleich man dies zu Recht unter Anführungszeichen setzen muss, denn anscheinend sind ungeschminkte Frauen hässlich. Sie schwankte zwischen sehr melodramatischen Overacting und sehr nuancierten Spiel.

Die Filmmusik von Emilio Kauderer ist genauso farblos wie der Film selbst und plätschert im Hintergrund vor sich hin.

Fazit: „Secret in Their Eyes“ ist zumindest eines gelungen, nämlich, dass ich mir das Original, „The Secret In Their Eyes“ wohl ansehen werde.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 ereignisarmen Punkten


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