Daylight´s End (Filmkritik)

Jahre nachdem eine mysteriöse Seuche den Großteil der Menschheit in blutrünstige Bestien verwandelt hat und der Rest von ihnen getötet wurde, fährt ein einsamer schwer bewaffneter Mann namens Thomas (Johnny Strong) durch das Land und macht Jagd nach den Wesen. Besonders ein sogenannter Alpha, der die anderen Wesen anführt und stärker als diese zu sein scheint, steht ganz oben auf seiner Liste. Eines Tages rettet er eine junge Dame namens Sam (Chelsea Edmundson) vor ein paar Plünderern.

Als Dank nimmt sie ihn mit in ein altes Gefängnis, dass sich schon längere Zeit als guter Stützpunkt für eine von Frank (Lance Henriksen) angeführte Truppe erwiesen hat. Irgendwann wird jedoch auch der größte Munitionsvorrat zu Neige gehen, daher arbeiten alle gemeinsam an einem Fluchtplan. Eines scheint dabei unausweichlich zu sein: wenn der Plan klappt, dann nicht ohne Kampf und ganz sicher nicht ohne Verluste.

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Regisseur William Kaufman (The Marine 4) hat die letzten Jahre damit verbracht, kurzweilige Action-Unterhaltung für´s Heimkino zu schaffen und hat dabei bereits im Jahr 2010 in Sinners and Saints, Hauptdarsteller Johnny Strong gekonnt in Szene gesetzt. Trotz der Handlung – die letzten Menschen kämpfen in einer postapokalyptischen Welt gegen Zombie ähnliche Wesen – ist sein aktuelles Werk dann auch ein reiner Actionfilm geworden, mit ein paar Horrorelementen dazu gemixt.

Übrigens wird das Wort Zombie nie benützt, sie sind hier auch nicht nur durch Kopfschüsse zu töten, sondern sterben durch Schüsse/Messerstiche in den Körper wie jeder „normale“ Mensch. Zusätzlich ist Tageslicht tödlich für sie, weswegen sie in Rudeln in der Nacht auf ihre Gegner losstürmen und sich dabei von einem Alpha (ob es da mehrere gibt erfährt man nicht) führen lassen. Der Mix lautet deshalb: getrieben wie ein tollwütiges Tier, leichter zu töten als ein Zombie und zusätzlich noch mit der Schwäche für Tageslicht von Vampiren ausgestattet. Ja, diesen hochansteckenden Virus, will man sicher nicht bekommen.

Beinahe der ganze Film lässt sich dann als „Dauerballerei“ am Besten beschreiben. Die Wesen stürmen los, die Menschen ballern los. Klingt langweilig und wenn man bei ein paar Momenten genau erkennt, dass diese oder jene Person jetzt nicht sterben wird und dennoch die Szene noch einige Minuten weiter geht, dann stellt sich auch ein gewisses lähmendes Gefühl ein. Meistens jedoch hilft der Videospiel-Charakter der wuchtigen Inszenierung gepaart mit der pushenden Musik, was dazu führt, dass man Mister Strong doch gerne bei seiner Arbeit zusieht.

Zur Auflockerung gibt es dann auch ein paar Charaktermomente, obwohl, weiterentwickeln tut sich hier niemand und auch Beziehungen werden nicht aufgebaut, es geht nur darum zu erkennen, wer wichtiger für die Handlung ist (bzw. sein sollte) und wer nicht. Bevor es zu den Angriffen kommt, sind die Augenblicke davor durchaus spannend, weil man ständig damit rechnet, dass etwas Schlimmes passieren wird. Dass nicht mal ansatzweise geklärt wird warum es die Seuche gibt und es für die Hauptfiguren kein höheres Ziel als Überleben bzw. Bekämpfen der Feinde gibt, ist wiederum durchaus erfrischend.

Johnny Strong (The Fast and the Furious) als Thomas mimt schon ziemlich perfekt diesen schweigsamen, in sich gekehrten Typen, der es nicht gewohnt ist, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Er hat eine coole und souveräne Ausstrahlung, wirkt aber nie wie ein Übermensch und macht durchaus auch seine Fehler. Altstar Lance Henriksen (Stung) hat als Anführer der Überlebenden nicht viel zu tun, seine Anwesenheit alleine strahlt jedoch schon eine gewisse Weisheit und Autorität aus.

Louis Mandylor (Last Bullet) spielt seinen Sohn, der ebenfalls seit dem Seuchenbeginn schon einige Menschen verloren hat bzw. diese auch selber töten musste, jedoch nicht wie Thomas die Einsamkeit gewählt hat sondern den Halt, den eine Gruppe mit sich bringen kann. Chelsea Edmundson (Isolation) schließlich ist Sam, die Dame die Thomas und ihre Truppe zusammenführt und eine der wenigen ist, die die Hoffnung auf bessere Zeiten nie aufgegeben hat. Schön finde ich dabei, dass sie in keiner Weise als Love Interest für den Helden eingesetzt wird.

Insgesamt daher ein schneller, düsterer und mit hohem Schussfaktor versehender Actionfilm, der sich nicht aus der Masse der Produktionen abheben kann. Aber – und das ist ein großes aber – ich habe auch schon einige ähnliche Filme gesehen, die sowohl von der Technik als auch von den Emotionen her, viel schlechter funktioniert haben und unglaubwürdiger waren. Zum einmal Ansehen, wenn man Genre-Fan ist und gerade nichts besseres zu tun hat, ist dieser Film allemal zu gebrauchen.

„Daylight´s End“ bekommt von mir 6/10 alles was seine Menschlichkeit verloren hat, über den Haufen schießende Empfehlungspunkte.

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