Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers – The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor (Filmkritik)

Rick (Brendan Fraser) und Evelyn O’Connell (Maria Bello) sind froh, dass die Zeit in der sie Mumien bekämpfen nun vorbei ist. Ihr inzwischen erwachsener Sohn Alex (Luke Ford) will sich damit aber nicht abfinden und stößt bei Ausgrabungen auf das Grab des legendären Drachenkaisers Han (Jet Li), der einer Legende nach zur Strafe samt seiner Armee in Terrakotta verwandelt wurde….

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Nachdem „The Mummy Returns“ im Jahr 2001 ganze 433 Millionen Dollar einspielte, was im Verhältnis zwar weniger war als bei „The Mummy“ (1999), schien ein dritter Teil dennoch eine sichere Geldmaschine zu sein. So kam 2008 „The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor“ in die Kinos. Der Film kostete sage und schreibe kolportierte 145 Millionen Dollar und ich frage mich, wo das ganze Budget abgeblieben ist.

Zumindest in das Drehbuch scheint hier kein Cent investiert worden zu sein, denn stellenweise fragt man sich, ob der Autor beim Schreiben auf Drogen war (ich sage nur: Yetis). Teil eins und zwei waren keine Meisterwerke, aber hatten einen gewissen Charme und gute Action, was sie zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib machten. Teil drei wirkt dagegen einfach nur lieblos. Wie es der Film schaffte, dennoch finanziell erfolgreich zu sein, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.

Doch warum, bzw wodurch wirkt er eigentlich so lieblos? Das fängt schon mal mit den Effekten an, die man nur als schlecht bezeichnen kann und diesem Budget eigentlich unwürdig. Schon bei einer Landschaftsaufnahme am Anfang bekommt man einen ersten Geschmack dieser fragwürdigen Effekte und diese ziehen sich mit gleicher (schlechter) Qualität durch den ganzen Film. Es fällt weiters auf, dass sehr viel vor Green-Screen gedreht und durch schlechtes CGI ergänzt wurde. Da griff Regisseur Rob Cohen (Alex Cross) wirklich voll ins Klo.

Kein Wunder, dass sich Schauspielerin Rachel Weisz nach dem Lesen des Drehbuchs dagegen entschied, noch einmal die Rolle der Evy zu spielen. Stattdessen wurde sie von Maria Bello (The 5th Wave) ersetzt, die Weisz ja noch nicht einmal im Entferntesten ähnlich sieht. Außerdem hat sie nichts von dem Charme und Esprit, den Weisz hatte und der Evy so liebenswert machte. Ihre Priorität im Leben ist das Glück ihres Sohnes, was ein wenig hohl wirkt.

Brendan Fraser (Inkheart) als Rick scheint kaum gealtert zu sein und sieht keineswegs so aus, als ob er schon einen erwachsenen Sohn haben könnte. Er versucht den Film über, seinem Sohn ein besserer Vater zu sein. Als rauer Haudegen funktioniert er eigentlich ganz gut, wenngleich er wie ein weniger guter Indiana Jones wirkt.

Jonathan, gespielt von John Hannah, scheint inzwischen nur mehr für schlechte Gags verantwortlich zu sein. Newcomer Luke Ford (Infini) spielt den mittlerweile erwachsenen Alex. Leider kann er nicht mit dem Charisma seines Film-Vaters mithalten und wirkt steif.

Als Drachenkaiser ist Jet Li (The Expendables) zu sehen. Allerdings hatte er nicht viel Zeit zu drehen, weshalb er nur sehr wenig in Menschengestalt zu sehen ist und die meiste Zeit als (schlecht animierter) Tonkrieger über den Bildschirm rennt. Warum ein Mann der in einen Tonkrieger verwandelt wurde, als eine Mumie zählt verstehe ich aber nicht wirklich, aber Logik ist ja eh Nebensache. Michelle Yeoh (Crouching Tiger Hidden Dragon) als Zauberin Zi Yuan macht ihre Sache sehr kompetent.

Fazit: Man sollte aufhören, wenns am Schönsten ist. Hier hätte man es wirklich bei zwei Teilen belassen sollen. Denn so wird man, wenn man an die Mumien-Reihe denkt, automatisch an den grottigen dritten Teil denken.

Dieser Film bekommt von mir 3,5/10 lieblosen Punkten.

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