Mr. Right (Filmkritik)

Martha McKay (Anna Kendrick) ist gerade von ihrem Freund betrogen worden und steckt aus diesem Grund in einer Sinneskriese. Eines schönen Tages lernt sie dann einen Unbekannten (Sam Rockwell) kennen und die beiden verstehen sich blendend. Was sie jedoch nicht weiß ist, dass ihr neuer Freund ein ehemaliger Auftragskiller ist, der unter anderem von seinem alten Arbeitgeber gesucht wird.

Mr Right

Regie führt bei diesem Film Paco Cabezas (Tokarev) und er greift dabei auf ein Drehbuch von Max Landis zurück. Bei diesem Film gab es für mich, neben einem gelungenen Trailer, gleich zwei Gründe den Film sehen zu wollen. Der erste ist der Drehbuchautor, der bei Geschichten wie „Victor Frankenstein“ und „American Ultra“ das eine oder andere Mal seine Kreativität unter Beweis gestellt hat.

Der zweite ist dann Sam Rockwell (Moon), der irgendwie ein Talent hat in den von ihm gespielten Rollen nie langweilig zu wirken. Als keinen Bonuspunkt sei dann noch Anna Kendrick (The Voices) genannt, die immer grundsympathisch wirkt. Was nach einem guten Mix klingt funktioniert dann in der Realität aber leider nur sehr bedingt.

Der Film beginnt mit einer bombastischen Actionszene, in der gezeigt wird wie der von Sam Rockwell gespielte und zu diesem Zeitpunkt noch namenlose Charakter ein ganzes Team seiner Kollegen über den Jordan schickt. Die von Tim Roth gespielte Person, die im Van zurückgeblieben ist, kommentiert das Schauspiel und man bekommt eine Ahnung, was Rockwells Talente betrifft.

Kurze Zeit später bekommt man mit wie Martha ihren Freund mit einer anderen Dame erwischt und sich von ihm trennt. Sie wird von ihren Freundinnen aus dem Wandschrank gezogen und die drei gehen fort. Martha trifft auf Sam Rockwell (der ihr aus unbekannten Gründen seinen Namen nicht sagen will) und bald stellt sich heraus, dass die beiden hervorragend zueinander passen.

Bis hierher funktioniert die Geschichte großartig. Dann aber wird das Ganze irgendwie planlos und man verliert sich in Nebensächlichkeiten. Rockwells Charakter wird beispielsweise nicht nur von seinem alten Arbeitgeber gejagt, sondern es gibt auch einen Plot von einem Mafiosi, der ihn dazu bringen will, seinen Bruder zu töten.

Dabei spielt Rockwells neuer Code, nach dem er seine Auftraggeber tötet weil Mord falsch ist, eine wichtige Rolle. Die Tatsache, dass nicht klar ist wie man Rockwell ohne die Firma engagiert, sei hier erst einmal geschenkt. Die Tatsache, dass Martha von einem Moment zum Nächsten mit ihren Kampfkünsten Killer ausknockt die so wirken als würden sie das schon länger machen, ist dann doch irritierend.

Sam Rockwell hat als Auftragskiller mit gutem Herzen sichtlich seinen Spaß und sorgt für gute Unterhaltung beim Zuschauer. Was seinen Charakter und dessen Fähigkeiten betrifft wollte man allerdings ein wenig zu viel. Zwar macht Rockwell bei den Actionszenen eine gute Figur, kann aber nicht mit den ans Übernatürliche grenzenden Reflexen seiner Rolle mithalten.

Dieser Umstand kann im Laufe des Films zwar teilweise, aber bei weitem nicht immer, kaschiert werden. Anna Kendrick als Martha gibt überzeugend das leicht schräge Huhn und ist vermutlich dennoch die normalste Person an dieser Stelle. Am Ende darf sie über sich hinaus wachsen, was allerdings auch für Erklärungsbedarf sorgt.

Völlig verschenkt wurde dagegen Tim Roth (The Hateful Eight). Der spielt Rockwells Ausbildner/Mentor, bei dem es sich zusätzlich um einen legendären Spion handelt. Leider kommt der nur am Rande vor und bekommt selbst dann nichts zu tun.

Alles in allem ist „Mr. Right“ ein Film mit einem interessanten Konzept und guten Darsteller, bei dem es dann aber leider an den Details scheitert.

Der Film „Mr. Right“ bekommt daher 5/10 wild um sich schießende Empfehlungspunkte.


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