Die 5. Welle – The 5th Wave (Filmkritik)

Aliens greifen die Erde an. Doch sie suchen nicht die direkte Konfrontation sondern wollen die Menschheit in Wellen auslöschen. Zuerst wurde durch einen weltweiten EMP die Menschheit lahm gelegt, danach kam eine riesige Flut. Darauf folgte eine hoch ansteckende Form der Vogelgrippe, die einen Großteil der Menschheit auslöschte. Nun sollen auch noch die letzten dran glauben und so werden Camps von Überlebenden angegriffen. In einem dieser Camps kämpft Cassie (Chloë Grace Moretz) gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Sam (Zackary Arthur) um ihr Leben. Wird noch eine Welle kommen?

the 5th wave

Wieder einmal eine Verfilmung eines Young Adult Buches und wieder einmal verspürte ich einen gewissen inneren „Zwang“, mir diesen Film an zu sehen. Die Zielgruppe der Jugendlichen ist die, die am meisten Geld in den Kinos lässt und dementsprechend verbissen suchen die Filmstudios nach Büchern, aus denen man das nächste „Hunger Games“-Franchise machen kann.

Jugendbuchautor Rick Yancey landete mit „Die fünfte Welle“ im Jahr 2013 einen Bestseller, ein Jahr später folgte als Fortsetzung „Das unendliche Meer“, ehe die Weltuntergangstrilogie 2016 mit dem dritten Band „The Last Star“ abgeschlossen werden soll.

Man sieht also, Trilogien wollen einfach nicht aus der Mode kommen. Ob allerdings nach diesem Film die weiteren Teile noch verfilmt werden, ist mehr als fraglich, denn der große Erfolg blieb aus.

Die erste Hälfte des Films ist durchaus spannend, wenngleich auch zahnlos geraten, denn man will ja das Zielpublikum nicht vergraulen. Die kurz zusammen gefasste Geschichte der einzelnen Wellen am Anfang des Films ist gut gelungen und verdeutlicht gut, warum die Welt in dem Zustand ist, der im Film dargestellt wird. Doch all das ist vorbei, als der mysteriöse Evan sein Shirt auszieht um im See zu baden und die Kamera dabei voll drauf hält.

Die zweite Hälfte verkommt dann zu einer obligatorischen, halbgaren Liebesgeschichte, die sich nicht so recht in das Geschehen der ersten Hälfte einfügen will und wie ein Fremdkörper in dem anfangs guten Films wirkt. Noch dazu kommt es vor allem gegen Ende des Films zu einigen „Zufällen“, die nicht nur schon fast lächerlich sind, sondern auch dem Erzählten die Spannung nehmen. Optisch wirkt „Die 5. Welle“ stellenweise eher mittelprächtig, vor allem die computeranimierten Tsunamis und abstürzenden Flugzeuge sahen so la-la aus.

Hauptdarstellerin Chloë Grace Moretz ist für ihr Alter von 19 Jahren schon eine sehr vielseitige Schauspielerin und hat sowohl in Action-Filmen wie „The Equalizer“, als auch in Filmen wie „Die Wolken von Sils Maria“ mitgespielt. Hier spielt sie die Heldin Cassie, die Gott sei Dank auch ohne fließendes Wasser stets glänzende, frisch duftend aussehende Haare hat, die sich obwohl sie auf der Flucht ist, ohne Lockenstab in perfekte Wellen legen. Moretz macht aus ihrer recht einfach gestrickten Rolle das Beste und rettet so den Film davor, komplett ins Lächerliche ab zu gleiten.

Alex Roe (Sniper: Legacy) spielt Evan Walker, den Love-Interest von Cassie. Ihn lernt man gar nicht erst gut genug kennen, um sich darum zu scheren, was nun aus seinem Charakter wird, denn es ist wohl wichtiger seinen Waschbrettbauch zu zeigen, anstatt seinen Charakter zu etablieren. Daran kann man Roe allerdings nicht die Schuld geben, sondern den Drehbuchautoren.

Aufgrund der Thematik des Films strotzt er vor jungen Darstellern. Mit von der Partie sind unter anderem Nick Robinson (Jurassic World) als Football-Spieler Ben Parish (aka Zombie) sowie Maika Monroe (It Follows) als Scharfschützin Ringer.

Weiters mit von der Partie sind die erfahrenen Hollywood-Schauspieler Maria Bello (Prisoners) als Sergeant Reznik und Liev Schreiber (Spotlight), die mit ihren eindimensional wirkenden Bösewichtrollen eindeutig unterfordert waren.

Fazit: „Die 5. Welle“ versucht von allem etwas zu sein und scheitert leider daran. Die erste Hälfte des Films ist wirklich gut gelungen, daher ist die Enttäuschung umso größer, als die letzte Stunde des Films zu einer Teenie-Romanze wird, die so überhaupt nicht in den Film passen will und wie ein Fremdkörper wirkt.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 davon gespülten Punkten.

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