Tremors 2: Aftershocks (Filmkritik)

Es ist schon eine Weile her, dass Earl (Fred Ward) gemeinsam mit seinem Kumpel Valentine die Raketenwürmer (auch „Gradboids“ genannt) in der Kleinstadt Perfection eliminiert hat und die Zeit des Heldentums ist auch vorbei. Als in Mexiko aber plötzlich wieder eine Menge der Viecher auftauchen, wendet man sich an Earl, um der neuen Bedrohung Herr zu werden.

Nach ein wenig gutem Zureden und dem Angebot einer nicht zu knappen Stange Geld willigt er auch ein und anfangs läuft auch alles gut. Aber dann passiert etwas Unvorhergesehens: Die Dinger haben mehr als nur einen Lebenszyklus und die Phase 2 beinhaltet, dass aus den großen Würmern plötzlich kleinere Viecher hervorkommen, die laufen können und noch eine Spur gefährlicher sind als ihre „großen Muttertiere“.

Also gibt es nur eine Lösung – brachiale Gewalt. Und wer wäre dafür besser geeignet als Earls ehemaliger Nachbar Burt Gummer (Michael Gross), der ohnehin nichts Besseres zu tun hat …

Tremors 2 Aftershocks Film

Gleich vorweg: Man merkt bei „Tremors 2“ relativ rasch, dass es sich um eine für den Video bzw. DVD-Markt produzierte Fortsetzung handelt, denn das Budget ist weniger geworden und die Würmer sind nun teilweise (leider) CGI animiert. Schade, aber halb so wild, denn nichtsdestotrotz ist die Fortsetzung von „Im Land der Raketenwürmer“ doch tatsächlich ein guter, unterhaltsamer Film geworden, der die meisten anderen Sequels weit hinter sich lässt.

Das mag daran liegen, dass ein Teil der Hauptcast aus Teil 1 wieder dabei ist – Hallo, Fred Ward! Hallo, Michael Gross! – und auch der Storyschreiber der gleiche ist. Und S.S. Wilson ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern setzt die Serie logisch und nachvollziehbar fort (und übernimmt auch gleich die Regie). Die Idee mit dem zweiten Lebenszyklus ist super und die Dinger stellen die menschlichen Einwohner doch vor eine neue, andere Herausforderung. Was auch dringend nötig war, denn in der ersten Hälfte des Films wird deutlich gezeigt, wie wenig die „großen Würmer“ noch eine Bedrohung sind – da werden gefühlte Dutzend in die Luft gejagt ohne auch nur wirklich gefährlich zu werden.

Das ist auch das einzige, was ich dem zweiten Teil (von dem Einsatz von CGI abgesehen) vorwerfen kann – die erste Hälfte des Films ist etwas langatmig geraten und zeigt primär Fred beim Töten von diversen Würmern, die zwar allesamt sehr kreativ zerlegt werden, aber Spannung ist dann doch was anderes.

Wirklich gut wird der Film erst mit dem Auftritt von Michael Gross’ Charakter Burt Gummer (Fred: What about your wife? Burt: She left me. She said that I was not able to lead a happy life without the constant threat of the cold war.), der – wie im Vorgänger – einfach ein super Charakter in dieser Art Film ist.

Auch die gleichzeitige Entwicklung der Würmer zu laufenden, kleinen, gemeinen Biestern ist super und bringt eine neue Dynamik in den Film, da selbst die Charaktere, welche die Würmer schon kennen, keine Ahnung haben, wie sie mit der neuen Bedrohung umgehen sollen (Burt, nachdem er einem Überraschungsangriff der Zweibeiner ausgeliefert war und nur knapp überlebt hat: I feel I was denied critical need-to-know information).

Alles in allem lebt der Film in erster Linie von seinen Charakteren und weniger vom Drumherum. Deshalb ist es fast schade, dass der eigentliche Hauptcharakter Earl von Burt so in den Schatten gestellt wird, bzw. das nicht gleich Burt als der Hauptcharakter ins Spiel gebracht wurde. Ich bin ja an sich Pazifist und mag keine Waffen, noch weniger mag ich Waffenarren, aber Burt Gummer ist einfach ein super Charakter. Da geht es primär darum, wie genial der Mann eigentlich einfache und platte One-Liner in die Gruppe schmeißt. Zum Beispiel bringt er den Satz „I am completely out of ammo – that’s NEVER happend to me before“ als würde er eine Frau beim Sex erklären, dass er noch nie zuvor von Impotenz betroffen war. Super!

Trotz einer eher mageren ersten Hälfte ist Teil 2 der Tremors-Saga ein unterhaltsamer Spaß, der in der zweiten Hälfte erst in Fahrt kommt und mit neuen, netten Ideen aufwarten kann, was ihn zu mehr als einem der üblichen „wir machen das gleiche wie in Teil 1 nur mit mehr Action“-Sequels macht.

„Tremors 2 – Aftershocks“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, die Geschichte nett fortsetzende, Punkte.

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