Tremors 4 – Wie alles begann (Filmkritik)

Lange bevor die Kleinstadt den Namen „Perfection“ erhalten hat, war sie noch abgelegener als sie in der Neuzeit ist und man nannte sie „Rejection“. Damals, das ist der Wilde Westen, begannen die Probleme mit den „Graboids“ bzw. „Dirt Dragons“ bereits bei Grabungen in einer Silbermine. Als nach und nach Arbeiter verschwinden weigern sich die Leute dort zu arbeiten und sie wird an den nächstenbesten Idioten verkauft.

Dieser Idiot ist Hiram Gummer (Michael Gross), ein Vorfahre, des beliebten Burt Gummer. Und Hiram ist vor allem eines: Ein Vorstadtkind, das glaubt, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben und in der Kleinstadt der große Mann zu sein.

Doch die „Graboids“ lassen ihm keine Ruhe und so muss er wohl oder übel über sich hinauswachsen und zugeben, dass ihm die Bewohner der Stadt letztlich doch mehr am Herzen liegen als alles Silber, dass die Mine zutage fördern kann … und die ersten Anzeichen auf dem Weg zum Waffennarr lassen sich erkennen …

Tremors 4 – Wie alles begann

S.S. Wilson ist zurück bei der Regie und auch bei der Vorgeschichte hat er ein Wörtchen mitgeredet. Hauptperson ist dieses Mal ein Vorfahre unseres Waffennarren Burt Gummer, der auch gleich vom selben Darsteller (Michael Gross) gespielt wird.

Witzig ist die Idee, dass Hiram absolut ein Gegner von Waffen ist und glaubt, alle seine Probleme mit Köpfchen lösen zu können. Was an sich ja auch gut funktionieren würde, wären da nicht diese doofen Würmer, welche die Mine – für die er all sein Geld ausgegeben hat – besetzen würden. Der Unterschied zwischen seinem Nachfahren Burt und Hiram könnte kaum größer sein, ist Hiram doch ein Gentleman der alten Schulde (und ein gerissener Fuchs). Eine beachtliche Leistung von Michael Gross, der den schlauen Gauner sehr glaubwürdig und liebenswürdig interpretiert.

Aus dem restlichen Cast stechen dann primär noch Brent Roam als ehemaliger Minenarbeiter und Helfer von Hiram, genauso wie Billy Drago (Papa Jupiter aus dem „The Hills Have Eyes“-Remake von 2006) als Revolverheld „Black Hand Kelly“, hervor. Auch August Schellenberg (als Tecopa) bekommt ein paar sehr witzige Momente spendiert.

Die Geschichte reiht sich nahtlos als Prequel in die gesamte Handlung der „Tremors“-Reihe ein und macht auch als Abschluss durchaus noch Spaß. Anstatt sich eine an den Haaren herbei gezogene 4. Lebensspanne der Würmer einfallen zu lassen, ist man einfach ein paar Hundert Jahre retour gegangen – und siehe da: Es funktioniert.

Die Idee, Menschen in einer abgeschotteten Kleinstadt im Jahr 1889 mit ein paar Pistolen bewaffnet gegen die „Graboiden“ antreten zu lassen mag jetzt nicht unbedingt einen Innovationspreis gewinnen, aber Spaß macht die Sache allemal. Zumal man sich auch dieses Mal darauf verlassen kann, dass die Charaktere im Mittelpunkt stehen – natürlich mit Hiram Gummer als Hauptheld, der sich langsam aber sicher zum Helden emporarbeitet – auch wenn er das gar nicht will.

Die kleinen Wortgefechte und Meinungsverschiedenheiten der Bevölkerung sind auch wieder das A und O des Films. So wird zum Beispiel später im Verlauf der Handlung Hiram dazu erpresst seine Mine aufzugeben. Seine Worte: „That is blackmail! You cannot do that!“ Antwort von Christine Lord (Love-Interest und mehr oder weniger Chefin der Kleinstadt): „Yes, we can. We voted four to five to do it.“ Antwort von Hiram: „At least there is one person among you whose moral standards are higher than …“ Bevor er ausreden kann unterbricht ihn ein anderer Bürger: „I actually voted to throw you down the cliff.“

Auch wenn die Würmer wieder auf das „reduziert“ sind, was und wie sie im ersten Teil waren, kommt Spaß und Freude auf – außerdem sieht man auch zum ersten Mal die Würmer in ihrem „Kleinkindstadium“ – gemeine Biester. Echt jetzt.

„Tremors 4 – The Legend Begins“ bekommt von mir glatte 8 von 10 möglichen, die Wüstenstadt bereits im Jahre 1889 in Atem haltende, Punkte.

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