The Quest: Die Serie – The Librarians – Staffel 2 (Serienkritik)

Während Ur-Librarian Flynn Carsen (Noah Wyle) mit seiner Beschützerin (Guardian) und Herzensdame Eve Baird (Rebecca Romijn) gefährliche Artefakte aufstöbert, um diese sicher in der Library zu verwahren, haben sich bei den drei neuen Mitgliedern der Bibliothek, die Egos durchgesetzt. Das heißt jeder ist alleine unterwegs, denn jeder glaubt besser zu sein als der andere und ist somit angeblich solo effektiver.

Eine gemeinsame Bedrohung führt jedoch Jake Stone (Christian Kane), Cassandra Cillian (Lindy Booth) und Ezekiel Jones (John Harlan Kim) wieder zusammen, wobei sie dabei auch noch auf Flynn und Eve treffen. Durch die Magie, die seit ihren letzten Abenteuern mit Bösewicht Dulaque wieder in die Welt zurückgekehrt ist, bekam Prospero, die Hauptfigur aus William Shakespeare´s Der Sturm, der schon lange den Seiten des Buches entstiegen war, seine Zauberkräfte zurück. Er will nun mit Magie die Erde zerstören und sie nach seinen Vorlieben wieder aufbauen…

The Quest Die Serie The Librarians Staffel 2

Zu Beginn eine kurze Auffrischung an essentiellem Wissen über die Geschichte dieser ganz speziellen Bibliothek. Im Jahr 2004 stolperte ein junger Flynn Carsen als neuer Librarian erstmals im Fernsehen durch ein turbulentes Abenteuer (Speer des Schicksals), es folgte ein sehr persönlicher zweiter Teil (Königskammer) und schließlich ein dritter (Judaskelch), bei dem er mit seinem Schicksal Frieden schließen konnte. Ende 2014 kehrte das Franchise dann in Form einer zehn Folgen umspannenden Serie zurück, inklusive Flynn als Gaststar und mehreren neuen Figuren. Mittlerweile ist Staffel zwei (ebenfalls zehn Folgen lang) nicht nur bereits ausgestrahlt worden, nein, eine dritte Staffel wurde auch schon genehmigt.

Die ersten beiden Folgen der neuen Staffel führen sowohl den beteiligten Figuren als auch uns Zuschauern, schnell die größte Stärke dieser Serie wieder vor Augen. Die Hauptfiguren sind zwar für sich alleine schon interessant, doch mitsammen – egal ob nun als gegenseitige Stütze, als Lieferant guter Laune durch die gegenseitigen Neckereien oder um effektiv scheinbar unlösbare Fälle aufzuklären, Artefakte sicher zu stellen und Menschen zu retten – sind sie genial und auch wenn es nicht immer sofort danach aussieht, auch ziemlich unschlagbar.

Dimensionstore, Gestaltenwandler, Dorian Gray, die Mischung an Aufgaben ist wieder kunterbunt gemischt. Besonders schön finde ich, dass ohne dass es in irgendeiner Form aufgesetzt wirken würde, jeder der sechs wichtigsten menschlichen Stützen der Library (und die Bibliothek selbst), seine (mehr oder weniger) ganz persönliche Folge spendiert bekommen hat. Als Gamer muss ich dabei die achte Folge hervorheben, denn hier kann nicht nur Ezekiel zeigen, dass er ein richtig guter Kerl ist, sondern es werden auch einige Video-Game Klischees ins echte Leben übertragen. Klingt lustig? Oh ja, doch diese Folge ist ebenso bedrückend und sogar berührend, hier zeigt sich das breite Spektrum an Emotionen dieser Show sehr gut.

Rebecca Romijn (The Punisher) als Eve sieht sich in dieser Staffel mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Schützlinge durchaus auch ohne sie Aufträge erledigen können. Wird sie deswegen nicht mehr gebraucht? Keineswegs, denn nicht nur ihr strategisches Können und ihre Kampfkraft sind von Nöten, vor allem ist sie nämlich hier (und das wird auch in einer sehr schönen Szene angesprochen), um die Seelen der Librarians zu schützen, nicht deren Körper. Mit Flynn, mit dem sie romantisch verbunden ist, hat sie mehr Konflikte, da dieser gerne alleine aufbricht um die Welt zu retten, Noah Wyle (Falling Skies) ist jedoch ungebrochen charmant und liebenswert auf seine sehr eigene Art und glänzt nur die Hälfte der Staffel durch Abwesenheit.

Lindy Booth (Kick Ass 2) als Cassandra darf nicht nur zum ersten Mal in ihrem Leben betrunken sein, sondern sie vergisst über ihre neuen Aufgabe und ihre Freunde auch oft auf ihren Tumor, der jederzeit und ziemlich plötzlich, ihr Leben beenden könnte. Ihre sensorischen Halluzinationen wirken mittlerweile völlig natürlich, die sind einfach ein Teil von ihr. Christian Kane (Good Day For It) als Jake arbeitet indessen (eher ungewollt) an der Aufarbeitung seiner Vergangenheit, was vor allem mit einem unerwarteten Zusammentreffen mit seinem Vater zu tun hat.

John Kim (Nachbarn) als Ezekiel weiß noch immer ganz genau, dass er der Beste ist, doch auch er zeigt sich von einer Seite die klar offenlegt, dass ihm seine Kollegen/Freunde, sehr viel bedeuten, auch wenn er vor allem Jake ständig auf die Nerven geht. John Larroquette (McBride) als Jenkins, ein unsterblicher, ehemaliger Ritter der Tafelrunde, ist das geballte Wissen der Bibliothek auf zwei Beinen, weise, teilweise noch immer genervt von der schnellen Art der jungen Leute, doch ist er klar eine Ruhestätte für alle Anwesenden und die erste Anlaufstelle, für ein klärendes Gespräch.

Richard Cox (Alpha House) ist Prospero, der Bösewicht dieser Staffel, der die Welt mit seinen Zauberkräften, neu formen möchte. Er hat durchaus Charisma, wirkt auch von der Macht her stark und ist den Librarians immer einen Schritt voraus, doch wirklich bedrohlich finde ich ihn nicht. Er bleibt etwas blass, wie sich seine Taten auf unsere Helden auswirken, das ist das wirklich Spannende an ihm. Da hinterlässt sein Handlanger David S. Lee (Geostorm) alias Moriarty aus den Sherlock Holmes Romanen mehr Eindruck, da er es nicht nur auf Eve abgesehen hat, sondern auch sonst eher seine eigenen Interessen verfolgt.

Insgesamt daher eine perfekte Weiterführung der bereits etablierten Formel aus infantiler Abenteuerlust und für so ziemlich alles offenen Geist, eine tolle Möglichkeit eben, dem tristen Alltag zu entfliehen (ohne dabei zu verblöden, gleichzeitig ohne höheren Anspruch). Die Schauspieler sind mittlerweile voll auf einander eingespielt, wirken wie eine große Familie und jeder einzelne von ihnen, liefert seinen Teil ab und ist wichtig. Neben vielen weiteren Botschaften die hier durchaus verpackt sind, ist dies eine der schönsten, wie ich finde. In dieser Bibliothek darf man ruhig auch mal laut sein und Spass haben und das ist gut so.

„The Quest: Die Serie – The Librarians – Staffel 2“ bekommt von mir 7,5/10 sich gegenseitig immer wieder aus Tiefs herausholende und zu Höchstleistungen anspornende Empfehlungspunkte.


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