Adam Jones (Bradley Cooper) ist ein Genie in der Küche, doch Genie und Wahnsinn liegen nahe beinander und so stürzt Adam durch seinen exzessiven Lebensstil in die Drogensucht ab, was ihn nicht nur seinen Job kostet, sondern auch seinen guten Ruf. Nun ist er clean und will in London neu anfangen und stellt daher ein Spitzenteam zusammen. Bei seinen Mitarbeitern ist Adam allerdings weniger beliebt, da er regelmäßig ausrastet und seine Mitarbeiter dadurch fast in den Wahnsinn treibt…
„Burnt“ ist ein Film, der nicht wirklich viel Handlung hat, sondern mit einem authentisch wirkenden Einblick in eine Sterne-Küche punkten möchte. Optisch ist der Film große Klasse, aber man sieht sich keinen Film an, der wie eine lang wirkendene Werbung für Sterne-Küche aussieht. Großaufnahmen von der Zubereitung (die Schauspieler wirken wirklich so, als ob sie wissen was sie tun) und der Präsentation der Speisen, Verkostungen und ein gut geöltes Team in der Küche wirken eindrucksvoll, doch wirken diese eher wie Füllmaterial und als ob sie über die spärliche Handlung hinweg täuschen sollen. Foodies werden hier ihre Freude haben, anspruchsvolle Kino-Geher eher weniger.
Der Film folgt Adam Jones (Bradley Cooper), der versucht nach einer verpatzten Karriere in Paris, in London neu durchzustarten. Der cholerische Chef-Koch wurde damals leicht größenwahnsinnig und rutschte ins Drogenmilieu ab, was dazu führte, dass er seinen Mentor schwer enttäuschte. Dies büßte er schließlich durch das Öffnen von 1 Million Austern ab, warum auch immer (im Film führt er eine Liste diesbezüglich).
Bradley Cooper (Limitless) hat Mühe dem sehr oberflächlich angelegten Charakter Tiefe zu verleihen und es gibt für mich nur eine Szene, in der Adam als ein realer Mensch erscheint (die Szene mit dem Plastiksackerl).
Sienna Miller (Unfinished Business) als wenig glaubwürdiges Love-Interest (diese Storyline ist so vorhersehbar!) ist ebenso unterfordert und hat eigentlich fast keine Chance, dem Zuseher ans Herz zu wachsen. Wirklich interessant ist eigentlich nur ihre Tochter, die von der entzückenden Lexie Benbow-Hart gespielt wird.
Der deutsche Daniel Brühl darf sich seit seiner Rolle als Nikki Lauda in „Rush“ über immer mehr Rollen in amerikanischen Filmen freuen (Woman in Gold, Captain America: Civil War). Hier spielt er Tony, der in Adam verliebt ist und ihm daher allerhand durchgehen lässt, auch weil er ihn braucht, um seine Küche vor dem Mittelmaß zu bewahren. Brühl ist in dieser Rolle wirklich sympathisch und ein Lichtblick.
In kleineren Rollen findet man Emma Thompson (Saving Mr. Banks) als Therapeutin Dr. Rosshilde, Uma Thurman (Movie 43) als Restaurant-Kritikerin Simone und Alicia Vikander (The Man from U.N.C.L.E.) als Adams Ex Anne Marie.
Eins muss ich noch loswerden. Der deutsche Titel „Im Rausch der Sterne“ würde wohl niemanden an einen Film über Restaurants erinnern. Ich stutzte erst mal als ich diesen Titel las und konnte mir zunächst nicht erklären, was er denn mit dem Film zu tun haben könnte, bis mir schließlich schoss, dass hier wahrscheinlich auf Michellin-Sterne angespielt wird. Nichts desto trotz kann ich mir nicht erklären, warum man einen Titel wählt, der noch nicht einmal für Menschen die den Film schon gesehen haben, sofort Sinn macht.
Fazit: Ein Film, der weder eine ordentliche Charakter-Studie ist, noch ein wirklich spannender Einblick hinter die Kulissen eines Sterne-Restaurants. Der Plot ist sehr oberflächlich und gibt den talentierten Schauspielern nur wenig Möglichkeit, ihre Charaktere zum Leben zu erwecken.
Dieser Film bekommt von mir 5,5/10 leicht versalzene Punkte.