Minority Report (Filmkritik)

Chief John Anderton (Tom Cruise) ist der Leiter der Pre-Crime-Division. Sein Beruf: Er verhindert Morde. Man schreibt das Jahr 2054, wo Morde der Vergangenheit angehören und Menschen gefasst werden, bevor sie zu Mördern werden. Was nichts an der Tatsache ändert, dass sie für eine nicht begangene Tat bestraft werden. Ermöglicht wird diese Art der Verbrechensbekämpfung durch 3 sogenannte Pre-Cogs, die die Morde vorhersehen und deren Visionen aufgezeichnet werden.

Zusätzlich zu diesen Visionen werden die Namen der Täter und Opfer weiter gegeben. Als Chief Anderton eines Tages seinen eigenen Namen als Mörder eines ihm unbekannten Mannes namens Leo Crow wieder findet, begibt er sich auf die Flucht und auf die Suche nach den so genannten Minority Report – ein Bericht von einem der Pre-Cogs von dem er sich erhofft herauszufinden, wer ihm diesen Mord unterjubeln will…

minority report

Dieser Film war für mich eine wahre Überraschung. Steven Spielberg wagte sich mit diesem Film erneut in das Sci-Fi Genre, dass er mit „Jurassic Park“ schon erkundet hatte. Nach Dinosauriern, Soldaten, und Holocaust-Filmen spielt „Minority Report“ in einer enfernten Zukunft, in der Mord und Totschlag der Vergangenheit angehören. Durch eine Droge wurden Kinder geboren, die Zukunftsvisionen haben und Morde voraussagen. Das führt zu dem Entstehen der Pre-Crime-Division, die die „Täter“ noch vor der Tat fasst und für Verbrechen die sie noch nicht einmal begangen haben in ein Gefängnis sperrt in dem sie tiefgekühlt gelagert werden.

Der Film basiert lose auf einer gleichnamigen Kurzgeschichte von Phillip K. Dick, der unter anderem Klassiker wie „Total Recall“ und „Blade Runner“ schrieb. Hier kreierte Spielberg ein interessantes, in sich stimmiges Universum, dass tatsächlich so aussieht, als ob es in der Zukunft so oder ähnlich aussehen könnte.

Mit verantwortlich dafür ist das tolle Setdesign, denn die Großstadtpanoramen und Ansichten von achtspurigen, zum Teil senkrecht verlaufenden Autobahnen sind bildgewaltig. Was die Welt dann wie die Zukunft erscheinen ließ, war das Konzept der Eye-Scans, die Pässe und Führerscheine ersetzen. Bei mir löste der Gedanke, wie leicht man hier kontrolliert werden kann ein leicht flaues Gefühl aus. Doch nicht nur das Menschen über ihre Retina kontrolliert werden – man wird auch mit personalisierter Werbung beglückt. Genial sah die Computer-Bedienung aus, die per Arm- und Handbewegung bedient funktioniert und es erscheinen lässt, als ob der Bediener ein Orchester dirigiert.

Die kleinen Roboter-Spinnen/Quallen (erinnern mich ein bisschen an die beudeutend größere Version der Tiere aus „Matrix„), die durch Gänge flitzen und verdächtige jagen und zum identifizieren deren Augen scannen waren fast gruselig. Kurz gesagt: Big Brother is watching you – EVERYWHERE – und hat nichts besseres zu tun als wehrlose Menschen rund um die Uhr mit Informationen und personalisierter Werbung zu bombardieren. Dass auch die Freizeit via Holgrammen und virtual Reality gestaltet wird ist bei dieser Welt ein logischer Schluss.

Dafür, dass die Welt recht düster wirkt sorgen Farbfilter die den Bildern einen blau-grauen Stich geben und es wirken lassen, als ob es in dieser Zunkunft keine Sonne und keinen Spaß mehr gibt. Farbenfroher sind lediglich Szenen in denen Anderton sich in der Vergangenheit und seinen Erinnerungen daran verliert.

Man mag von Tom Cruise (Mission Impossible: Rogue Nation) halten was man will, aber in diesem Film bewies er, dass er einfach ein guter Schauspieler ist. Er spielt den vielschichtigen Charakter von Anderton so gut, dass man einfach mit ihm mitleiden muss, wenn er sich abseits von seiner Arbeit aus Trauer um seinen Sohn die Birne mit Drogen zuknallt. Dass er in den Action-Szenen eine gute Figur macht kann man sich ohnehin denken, denn Cruise stürzt sich mit Feuereifer in die Arbeit an Stunts und besteht darauf, alle wenn irgendmöglich selbst zu machen.

Neben Cruise fällt ein noch sehr junger Colin Farell (Winter’s Tale) auf, der seine Sache auch sehr gut macht. Weiters positiv zu erwähnen ist die Performance von Samantha Morton (John Carter), die das Medium Agatha spielt. Sie gibt ihrer Figur etwas mental so fragiles, dass man ihr abnimmt, dass sie die Zukunft sehen kann.

Fazit: Alles in allem eine toller Film. Einiges wirkt heute ein wenig veraltet und lässt schmunzeln, so in etwa die Ausrüstung der Pre-Cops.

Der Film bekommt 8,5/10 surreal, beängstigende Punkte.

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