Minority Report (Serienkritik)

2065 – seit 10 Jahren ist das Pre-Crime Programm Geschichte. Doch nun versucht einer der 3 Precogs, auf eigene Faust Morde zu verhindern. Doch Dash (Stark Sands) fällt durch seine Bemühungen schnell auf und so entsteht eine Partnerschaft mit der Polizistin Det. Lara Vega (Meagan Good). Gemeinsam wollen sie ihr Bestes tun, um Verbrechern zuvor zu kommen…

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Dass ich ein Fan des Films „Minority Report“ bin, kann man leicht aus meiner Review zu diesem Film herauslesen und daher war ich auch sehr gespannt, als es hieß, man würde aus diesem Film eine Serie kreieren. Der Film spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Morde überhandnahmen, bis das Pre-Crime Department gegründet wurde. Die Polizisten bekamen Informationen von 3 wahrsagenden Jugendlichen, die Morde „sahen“, bevor sie wirklich passierten. Auch das moralische Dilemma, jemanden zu verhaften, der nichts verbrochen hat, wurde geschickt hinterleuchtet. Daher waren die Möglichkeiten, für die der Film als Basis dienen könnte, beinahe unendlich.

Zu „Limitless“, die zweite Serie, die ebenfalls auf einem Film basiert, habe ich bereits eine Review geschrieben und war beeindruckt, wie gelungen das Konzept des Films in die Serie integriert war und dass man es sogar schaffte, Bradley Cooper für einige Gastauftritte zu gewinnen, in denen er die Rolle von Edward Morra spielt, der es inzwischen zum Senator geschafft hat.

Doch hier setzte Fox den Karren ordentlich in den Sand. Nicht viel ist geblieben von der Welt, auf der der Film basiert und kaum etwas erinnert an ihn. Natürlich gibt es da Parallelen – Dash, einer der Precogs, versucht im Jahr 2065 (10 Jahre nach dem Film) vergeblich Morde zu stoppen bevor sie passieren, aber aus wenig sinnvollen Gründen, sieht er nur kurz in die Zukunft und schafft es nicht, die Morde zu stoppen. Man versucht die visuellen Gags und Gadgets aus dem Film zu kopieren, aber mit einem TV Budget wirken sie oft unbeholfen und billig.

Noch nicht einmal der Grundton ist der Gleiche. Während der Film düster, trostlos und schmutzig wirkte, ist hier alles auf Hochglanz poliert und es scheint, als ob Washington ein Make-Over erhalten hätte.

Wo „Limitless“ mit einem talentierten Cast auftrumpfen kann, hat „Minority Report“ nicht ganz so viel Glück. Stark Sands (Inside Llewyn Davis) als Dash wirkt ständig verzweifelt und irgendwie verwirrt und ich konnte mit dem leicht weinerlichen Kerl einfach nicht warm werden. Ich denke für diese Rolle hätte es einen Schauspieler mit mehr Charisma gebraucht, dann wäre sicher auch seine Chemie für seine Serien-Partnerin besser gelungen.

Meagan Good (Don Jon) als Det. Lara Vega hat deutlich mehr Kamera-Präsenz und es wäre wirklich wünschenswert gewesen, diese Schauspielerin mit einem besseren Partner zu sehen, denn auf diesem Bein hinkt „Minority Report“ gewaltig und darunter leidet die Qualität der ganzen Serie.

Wenngleich das Konzept der Serie quasi eine Cop-Show in der Zukunft ist, bleibt es im Kern nur eine Cop-Show und leider keine besonders gute. „Almost Human“ gefiel mir um einiges besser, wenngleich diese Serie leider schon während der ersten Staffel eingestellt wurde.

Fazit: „Minority Report“ hat mich leider enttäuscht und schaffte es nicht, das Konzept des Films auf eine Art und Weise zu integrieren, die rechtfertigt, dass sie als Fortsetzung des Films gilt. Liebhabern des Films kann ich die Serie nur auf eigene Gefahr empfehlen, wenngleich es dank schlechter Quoten so aussieht, als ob „Minority Report“ nicht lange on-air bleiben würde.

Diese Serie bekommt von mir 3,5/10 nicht wirklich zum Film passenden Punkten.


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