Tracers (Filmkritik)

Cam (Taylor Lautner) hat sich von den falschen Leuten Geld ausgeborgt. Sein Job als Fahrradkurier, bringt ihm nicht annähernd genug Geld ein, um seine Schulden rechtzeitig zu begleichen, was sich in Zukunft ziemlich schlecht auf seine Gesundheit auswirken könnte. Auf einer seiner Fahrten kracht er mit der vorbeilaufenden Nikki (Marie Avgeropoulos) zusammen, was einen Totalschaden für sein Bike bedeutet und eine weitere Vergrößerung seiner Probleme.

Durch Nikki lernt er jedoch ihre in der Parkour-Kunst trainierte Clique kennen, die sich angeführt vom charismatischen Miller (Adam Rayner), durch mehr oder weniger legale Aufträge, das große Geld verdienen. Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten, wird Cam schließlich in die Gruppe aufgenommen, doch nachdem die Jobs immer gefährlicher werden und er auch noch Gefühle für Nikki entwickelt, die aber eine Beziehung mit Miller hat, bereut er seine Entscheidung schon bald.

Tracers

Bei „Tracers“ handelt es sich um den dritten Film von Regisseur Daniel Benmayor (Bruc – Napoleons blutige Niederlage). Die Handlung dreht sich rund um die in Frankreich groß gewordene Kunst des Parkour-Sports, die ja bereits mehrere Male, eine, wenn nicht die Hauptrolle in einigen Actionfilmen spielen durfte (z.b. „Freerunner“ oder zuletzt „Brick Mansions„). Leider verließ man sich dabei zu sehr darauf, die zugegeben beeindruckenden Sprünge und Stunts in schönen Bildern einzufangen und hat dabei vergessen, mehr als nur eine beliebige Alibi-Handlung darum herum zu erzählen.

Schade dass auch dieser aktuelle Beitrag zu diesem im Prinzip durchaus interessanten „Action-Sub-Genre“ da keine Ausnahme macht und somit wird hier eine Geschichte erzählt, die so mit anderen Rahmenbedingungen, schon sehr oft verfilmt wurde. Ein junger Mann freundet sich mit gefährlichen Leuten an und verliebt sich in das falsche Mädchen. Warum man bei dieser Beschreibung nicht das Weite suchen sollte, wofür ich vollstes Verständnis hätte, ist die Tatsache, dass die Inszenierung authentisch wirkt und die Hauptcharaktere sympathisch sind und keine akrobatischen Übermenschen.

Die Stunts werden hier nicht in Hochglanzbildern eingefangen, sondern man setzt auf Wackelkamera und auch unschärfere Szenen, die doch einen klaren Unterschied zu den anderen „normalen“ Aufnahmen erkennen lassen. Auch wenn ich kein Freund der „Mitten-Drin-Kamera“ bin, weil ich da leicht die Übersicht verliere und mir schwindelig wird, hier funktioniert diese Art zu filmen sehr gut. Man kann zwar das Gefühl bekommen, in ähnlichen Filmen schon imposantere Parkour-Tricks gesehen zu haben, doch wer diesen Sport schon mal selbst ausprobiert hat der weiß, dass die hier gezeigten Sequenzen, einiges an hartem Training verlangen.

Nun ein paar Worte zu Hauptdarsteller Taylor Lautner. Während sein Twilight-Kollege Robert Pattison in „Wasser für Elefanten“ oder „The Rover“ sein Talent zeigen durfte und sogar die viel gescholtene Kristen Stewart als erste amerikanische Schauspielerin den César, den französischen Oscar für „Die Wolken von Sils Maria“ erhalten hat, sehen die Karrieren der Nebendarsteller der Vampir-Saga, nicht so rosig aus (siehe etwa Ashley Greene in „The Apparition“ oder Kellan Lutz in „The Legend of Hercules„). Auch Lautner hatte bisher nicht viel Erfolg, was ich klar seiner Talentfreiheit zuschreibe.

Ich muss aber zugeben, dass ich ihn hier nicht schlecht fand, was entweder an meiner Erwartungshaltung lag, oder doch an der Tatsache, dass er im Laufe der Jahre etwas dazu gelernt hat oder sich die richtigen (anspruchsloseren) Rollen aussucht. Egal, dafür gibt es hier ein Wiedersehen mit Marie Avgeropoulos (Hunt to Kill), deren Octavia eine meiner Lieblingsfiguren in der „The 100“ Serie ist und auch hier zeigt sie sich von ihrer kämpferischen und leidenschaftlichen Seite und ist so für mich klar das darstellerische Highlight im Film. Auch Adam Rayner (Hunted) sollte sich auch weiterhin treu bleiben, denn undurchsichtige Rollen, kann er einfach gut spielen.

Insgesamt daher ein kleiner Action-Spaß für Zwischendurch, der vor allem Fans von Parkour und den Schauspielern zu empfehlen ist, die einige der zahlreichen Stunts, auch selbst absolviert haben. Was aus dem Einheitsbrei ähnlicher Produktionen etwas hervorsticht, ist wie bereits erwähnt die Art wie gefilmt wurde, wodurch die Figuren wie reale Menschen und nicht wie mit übermenschlichen Reflexen ausgestattete Superhelden erscheinen. Wirklich schlecht ist klar was anderes, der große Parkour-Hitfilm, lässt aber weiterhin auf sich warten. Da heißt es wohl geduldig sein und immer weiter in Bewegung bleiben!

„Tracers“ bekommt von mir 6/10 mit vollem Körpereinsatz für die eigenen Träume kämpfende Empfehlungspunkte.

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