A Million Ways to Die in the West (Filmkritik)

Im Wilden Westen ist der durchschnittliche Cowboy mutig, schnell mit dem Revolver und scheut auch eine gelegentliche Schlägerei nicht. All das trifft auf den Ziegenhirten Albert (Seth MacFarlane) nicht zu, weswegen er auch von seiner Freundin Louise (Amanda Seyfriend) verlassen wird, und die sich stattdessen den wohlhabenden Händler Foy (Neil Patrick Harris) geangelt hat. Doch Clinch (Liam Neeson), ein schießwütiger Gauner und Revolverheld, besucht Alberts Heimatstadt Old Stump und es ist ausgerechnet an Albert, ihn aufzuhalten.

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Wenn man an eine Komödie denkt, die im Wilden Westen spielt, kommt einem, zumindest im deutschsprachigen Raum, sofort der „Schuh des Manitu“ in den Sinn. Michael Bully Herbigs Film ist nach wie vor einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme und hat auch nach mehrmaligem Ansehen, immer noch einen sehr hohen Unterhaltungswert.

Ein Schelm wer böses denkt, aber abgesehen davon, dass es sich auch bei Seth MacFarlanes (Ted) neuem Film um eine Komödie handelt die im Wilden Westen spielt, gibt es überraschend wenig Übereinstimmungen. Wie bei den meisten seiner Projekte setzt MacFarlane auf seinen für ihn typischen derben Humor und wie bei „Ted“ ist der Film (auch dank eines R-Ratings) ausschließlich für ein erwachsenes Publikum gedacht.

Der gute Seth kann hier gleich in mehrfacher Hinsicht zeigen, was er denn kann. Aus diesem Grund ist er nicht nur für Regie und Drehbuch verantwortlich, sondern gibt sich auch noch gleich die Hauptrolle. Das sorgt für ein kleines Problem, denn während alle anderen Charaktere hier eher klischeehaft inszeniert wurden, scheint er in seiner Rolle als Albert der einzige, einigermaßen normale Typ in seiner Heimatstadt zu sein.

Das und die Tatsache, dass er der scheinbar einzige im Wilden Westen ist, der im Gegensatz zu allen anderen zu jedem Zeitpunkt perfekt rasiert ist, lassen seinen Charakter deutlich herausstechen. Das und die generell überzeichnete Optik lassen den letzten Anspruch auf Realismus verschwinden und der Zuschauer wird in MacFarlanes surreale Variante des Westens entführt.

Wobei in Bezug auf die Optik festgehalten werden sollte, dass es Cinematograph Michael Barret (Takers) hier gelungen ist, elegante und technisch perfekte Bilder von beinahe makelloser Schönheit auf die Leinwand zu zaubern. Was den Humor betrifft, so kann man sich den Film am Besten als Kurzgeschichte vorstellen, an die immer wieder lustige Momente angehängt wurden.

MacFarlane hat ja bereits unter anderem mit „Ted“ gezeigt, dass er seinen Humor am Liebsten deftig mag und auch sein aktuelles Werk ist hier keine Ausnahme. Wo er es jedoch hier etwas übertrieben hat, sind die wiederholten Kacke und Sex-Witze, die einen wesentlichen Teil des Humors ausmachen. Aber auch abgesehen davon gibt es einiges zu lachen und in manchen Situationen ist es schwierig, nicht vor Lachen aus dem Sessel zu fallen.

Was die Schauspieler betrifft, so scheint es zumindest, stellt sich MacFarlane selbst dezent in den Vordergrund und lässt seine Kollegen etwas blass aussehen. Da hätten wir Liam Neeson (Non-Stop) als Revolverhelden Clinch, Charlize Theron (Prometheus) als Anna, die als potentieller Love Interest auch mit einer Waffe umgehen kann, Giovanni Ribisi (Avatar), der als Alberts Kumpel Edward eine eher merkwürdige Beziehung zu der von Sarah Silverman (Die Muppets) dargestellten Ruth hat.

Zu guter Letzt hätten wir noch Amanda Seyfried (Les Misérables) als Alberts Ex-Freundin Louise und ihren neuen von Neil Patrick Harris (Saints Row IV) verkörperten Freund und Geschäftsmann Foy. Hier konnte man einige sehr fähige Schauspieler für sich gewinnen, aber leider können diese nur in Ausnahmefällen zeigen, was sie können.

Alles in allem ist „A Million Ways to Die in the West“ eine durchaus gelungene Komödie, der man die meisten ihrer Schwächen durchaus verzeihen kann. Der Humor ist selbst für einen Film der Marke MacFarlane sehr derb, sorgt aber für regelmäßge Lacher. Alle die bereits „Ted“ mochten, werden auch hier eine Menge Spaß haben.

Der Film „A Million Ways to Die in the West“ bekommt von mir 7/10 die Stadt vor dem Banditen rettende Empfehlungspunkte.


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