Rio (Filmkritik)

Kurz nach seiner Geburt wurde der blaue Ara Blu (Jesse Eisenberg) aus seiner Heimat entführt und landete zu seinem Glück bei der Vogelfreundin Linda (Leslie Mann), bei der er aufwächst. Weil er der letzte männliche Vertreter seiner Art ist, wird er um seine Art zu retten nach Rio gebracht. Dort lernt er nicht nur die freiheitsliebende Jewel (Anne Hathaway) kennen, sondern wird auch noch von Vogeldieben entführt – und das alles zur Karnevalszeit.

Rio

Um sich eine ungefähre Vorstellung über den Film machen zu können, reicht es im Wesentlichen aus zu wissen das Carlos Saldanha hier der diensthabende Regisseur war. Der hat es mit den Ice Age-Filmen nicht nur geschafft alle, egal ob groß oder klein, zu unterhalten, sondern war dieses Mal auch am Drehbuch beteiligt. Also raus aus der Eiszeit und rein in das sonnige Paradies Brasiliens bzw. um genauer zu sein in die auch dem Film ihren Namen spendende Stadt Rio de Janeiro.

Während sich der Film zu Beginn ein wenig Zeit nimmt um seine Hauptcharaktere ordnungsgemäß vorzustellen, stürzt er sich schnell in das Abenteuer und wird dabei nur von diversen musikalischen Einlagen unterbrochen. Dabei nimmt die Musik, auch weil der Karneval ein zentrales Thema des Filmes ist, einen verhältnismäßig großen Platz ein. Auch wenn es die einzige wesentliche Gemeinsamkeit ist, hat er mich daher ein wenig an die Filme erinnert, die Disney früher zu machen pflegte.

Optisch wirken die menschlichen Protagonisten leider etwas lieblos in Szene gesetzt. Das ist insofern bitter, da sie einen nicht unwesentlichen Teil des Filmes ausmachen. Um Welten besser gelungen sind dagegen die geflügelten Protagonisten. Diese sind aber nicht nur visuell gelungen sondern sind auch perfekt animiert und wirken lebensecht. Außerdem haben sie eindeutig den Humor auf ihrer Seite.

Egal ob in „Zombieland“ oder in „The Social Network“, Jesse Eisenberg hat meiner Meinung nach irgendwie etwas nerdiges an sich. Daher passt er auch in die Rolle des gut behüteten, blauen und flugunfähigen (die letzten beiden Eigenschaften haben nichts miteinander zu tun) Aras namens Blu, der sich in seiner Freizeit mit den Grundlagen der Physik beschäftigt. Kein Wunder also, dass er seine Startschwierigkeiten mit Jewel und den Verkupplungsversuchen ihrer beiden Besitzer hat.

Normalerweise haben Anne Hathaways Rollen (z.B. in Love and other Drugs) eine unbestreitbare Liebenswürdigkeit und egal wen oder was sie spielt, man muss sie einfach gerne haben. Hier ist das nicht anders, auch wenn sie diesmal die Krallen ausfährt – und das wortwörtlich. In der Rolle der Jewel wirkt sie freiheitsliebend und emanzipiert und hält wenig von Menschen oder den an sie geketteten Blu. Nichts desto trotz merkt man schnell, dass die beiden für einander bestimmt sind, und oh Wunder, die Geschichte endet für beide mit einem Happy End.

Ein Highlight des Filmes ist der von Jemaine Clement gesprochene und schon beinahe brutal böse Kakadu Nigel. In weiteren Rollen zu hören sind Leslie Mann (17 Again) als Vogelfreundin Linda und Rodrigo Santoro (300) als der Ornithologe Tulio. Jamie Foxx und Will i Am sind auch mit von der Partie und sorgen für einen Teil der musikalischen Unterhaltung.

Alles in Allem ist Rio ein Film für die ganze Familie, auch wenn der Humor in erster Linie auf ein junges Publikum zugeschnitten ist.

Der Film bekommt von mir 7/10 Empfehlungspunkte.


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