F1: The Movie (Filmkritik)

Ruben (Javier Bardem) droht sein Formel 1 Team zu verlieren, weil sich die erwarteten Erfolge, nicht einstellen wollen. Darum überredet er seinen alten Freund Sonny (Brad Pitt) aus dem Ruhestand zurück zu kehren, um das Team auf den richtigen Weg zu führen.

Dazu gehört vor allem den künftigen Star Joshua Pearce (Damson Idris) zu trainieren und sein rohes Talent mit Sonnys Erfahrungen zu kombinieren. Gar nicht so leicht, denn beide Herren haben sichtlich Schwierigkeiten sich auf Grund des Altersunterschiedes, ernst nehmen zu können…

Regisseur Joseph Kosinski kenne ich persönlich durch Filme wie Tron: Legacy und Oblivion, die beide schon über zehn Jahre alt sind. Aktuell schwimmt er aber auf einer Erfolgswelle, da er im Jahr 2022 mit Top Gun: Maverick einen Blockbuster geschaffen hat, der das Kino nach der Corona-Pause, wieder ins Leben zurück geholt hat. Sein neuester Film ist ein in der Formel 1 Welt angesiedeltes Sportdrama, also nicht wirklich meine Art von Film, doch ein Freund von mir wollte ihn gerne sehen.

Was den finanziellen Bereich anbelangt, hat der Film gleich drei Dinge erreicht: er hat das bisher beste Einspielergebnis für die Apple Studios gebracht, er ist der erfolgreichste Film aller Zeiten mit Autorennen als Thema und Brad Pitt hat ebenso noch nie mehr Menschen ins Kino gelockt (bisher 631 Millionen Dollar). Gedreht wurde hierfür auch in Silverstone an den Grand Prix Wochenenden der Jahre 2023 und 2024, während den World Championships.

Einige bekannte Namen aus der Formel 1 Welt bekommt man dabei zu sehen und Lewis Hamilton zum Beispiel, ist auch als Produzent mit an Bord. Diese Authentizität ist sicherlich ein großer Grund für den Erfolg, obwohl sie da auch schon wieder aufhört, denn was Sonny vor allem zu Beginn alles aufführt bzw. trickst, da muss man nun wirklich kein Kenner der Materie sein um zu wissen, dass diese Aktionen so nicht durchgehen würden aka unrealistisch sind.

Worüber man jedoch kaum zum Nachdenken kommt, Kosinski´s Vision verleiht der gesamten Sache nämlich eine kinetische Energie, der man sich nur schwer entziehen kann. Bessere im Sinne von einnehmender oder stellenweise auch atemberaubendere Aufnahmen eines Rennens, habe ich bisher noch in keinem Film erlebt. Dass die wichtigsten Figuren dann noch so gestaltet sind, dass man ihrer Entwicklung gerne folgen, vermischt die visuellen Reize schließlich mit einem wohligen Gefühl.

Brad Pitt habe ich zuletzt im großartigen Bullet Train gesehen und dort genau wie hier als Sonny sprüht er förmlich vor Charisma, gepaart mit Spielfreude. Sein Gehabe ist das eines Spitzbuben, doch das Spiel ist nur an der Oberfläche, der weiß, dass seine beste Zeit vorüber ist. Wie er aber genau dem nachjagt, was seinen Alltag mit Leben füllt, auch wenn es für ihn lebensgefährlich ist, kann man nur allzu gut nachvollziehen.

Javier Bardem (Mother!) als Ruben ist sein vernünftigeres Gegenstück und bester Freund des Helden und Kerry Condon (Saints and Sinners) ist als Kate deshalb so sympathisch, weil sie eine unabhängige und starke Lady ist und natürlich Sonnys Charme dennoch nicht widerstehen kann. Nur Damson Idris (The Commuter) als Jungstar Joshua war mir eigentlich egal, denn auch wenn er einen guten Kern hat ist mir sein Gehabe zu arrogant und sein Verhalten weite Strecken über zu unüberlegt.

Was in Summe etwas ergibt, was früher nicht wegzudenken war in Hollywood und heutzutage kaum mehr produziert wird: ein Blockbuster für die ganze Familie. Egal ob alt oder jung, da kannst du dir was mitnehmen und das alles auch noch ohne moderne Agendas. Ich, der ich Formel 1 als den langweiligsten „Passivsport“ aller Zeiten bezeichnen würde, hatte hiermit meinen Spaß. Das hat mich selbst überrascht und ja auch viel besser unterhalten, als ich es erwartet hätte.

„F1“ bekommt von mir 8/10 durch zahlreiche Rückschläge zum ersehnten Erfolg kommende Empfehlungspunkte.


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