Martin (Rupert Friend) arbeitet für eine pharmazeutische Firma und ist aktuell damit beauftragt, ein Wundermittel gegen Herzkrankheiten zu finden. Dafür braucht er jedoch Blutproben von drei der größten, wieder lebenden Dinosaurier. Mit viel Geld kann er Söldnerin Zora (Scarlett Johansson) von diesem gefährlichen Einsatz überzeugen.
Dr. Loomis (Jonathan Bailey) ist ebenfalls mit an Bord, doch rein wegen seiner Liebe zu den Dinos an sich. Was nach einer Selbstmordmission klingt, entwickelt sich auch ziemlich schnell zu einer und die Beteiligten müssen sich schon bald fragen, ob sie hier nur für das liebe Geld dabei sind, oder doch eher der gesamten Menschheit helfen wollen…
Jurassic Park ist Kult und ich hatte mit der gesamten Trilogie meinen Spaß. Auch der erste Teil der World Filme hat mir sehr gut gefallen, Dominion habe ich dann aus mangelndem Interesse und all dem Schlechten, was ich darüber gehört habe, gar nicht mehr gesehen. Fakt ist dass alle drei World-Filme, jeweils mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt haben. Warum das so ist? Nun erstmal gehen Dinosaurier immer, was so gut wie jedes Kind bestätigen kann.
Zweitens fehlt die Konkurrenz und zwar völlig, denn jedes Genre hat verschiedene Vertreter, nicht aber das „Dino-Monsterhorror-Subgenre“, denn die Filme aus dem Trash-Bereich, rechne ich da nicht dazu. Regie bei diesem nun siebten Abenteuer des Franchise führte der mit großen Kreaturen erfahrene Gareth Edwards (Monsters, Godzilla) und bis jetzt konnten damit circa 840 Millionen Dollar eingespielt werden. Der Dino-Funke zündet also noch, aber er brennt etwas weniger hell.
Auf das eingenommene Geld bezogen, nicht auf die Magie, denn die ist völlig verloren gegangen. Genau wie es der Filmhandlung entspricht, sind Dinos keine Attraktion mehr, sondern bis auf Ausnahmen fast schon wieder ausgestorben und die Überlebenden, haben sich rund um den Äquator zurückgezogen. Es gibt genau eine Figur – die des Dr. Henry – und eine Szene mit zwei Titanosauriern, die mit Hilfe der Original-Musik, etwas wieder aufleben lässt, das ist aber keine Magie sondern viel mehr Nostalgie.
Die Optik ist bestechend, so wunderschöne Aufnahmen über die Landschaften und Meere, sieht man in dieser Fülle selten und die CGI-Effekte sind besonders im Vergleich zur Konkurrenz makellos. Das hat in mir irgendwie ein „die Langeweile der Perfektion“ Gefühl ausgelöst, besonders weil sich in dieser Welt dann fast ausschließlich menschliche Figuren tummeln, die blass, generisch oder unsympathisch sind. Ab jetzt folgen Spoiler.
Der gesamte Plot mit der vierköpfigen Familie, der den Film mindestens eine halbe Stunde länger macht, ist völlig umsonst. Außer dass die kleine Tochter einmal beim Finale als einzige durch ein Gitter passt (ja, was für ein cleverer Einfall des Drehbuches), führen die Abstecher mit der Familie nur zu den besten „intensiven Dino-Angriff-Momenten“. Diese fühlen sich jedoch wie reiner Selbstzweck an, da sie die Figuren nicht weiter bringen (nein, nur weil sich die Sicht des Vaters auf den Loser-Freund der Tochter ändert, sind diese Szenen nicht nötig. Außerdem ist der Kerl dennoch einfach nervig).
Um die Menschlichkeit der Söldner im Vergleich zu dem Typ der reichen Pharmafirma zu zeigen, brauche ich die Familie auch nicht, denn in einem Gespräch zwischen Zora und Duncan wird klar etabliert, dass beide gebrochen sind, viele Verluste hinnehmen mussten und mit ihrem fake laugh nur ihren real pain überspielen, wie Wade Wilson sagen würde. Also die sind schon echte Menschen mit Gefühlen, auch wenn sie dir als Zuschauer ziemlich egal sind.
Einzig Jonathan Bailey (Bridgerton) als Dr. Loomis wirkt lebendig, der ist mit dieser Grundfaszination für Dinos und die Welt aka Abenteuer an sich ausgestattet. Scarlett Johansson (Jojo Rabbit) als Zora hat durchaus Charisma, ist aber als Figur langweilig. Mahershala Ali (Alita: Battle Angel) als Duncan hat Potential cool zu sein, macht aber irgendwie nichts daraus und Rupert Friend (Canary Black) ist der generischte Schurke überhaupt. Die Darsteller der Familie sind gut, aber das verpufft durch das Gefühl, dass deren Momente die sehr simple Story nur weiter unnötig strecken.
Rein handwerklich, optisch, von der Musik über die Effekte, ist dieser Film großartig geworden. Ohne Magie oder Figuren, mit denen man mitfiebern kann, erzeugt das jedoch am Ende ein Gefühl von Leere. Den Gen manipulierten Dino (irgendwie optisch ein Rex mit Affen DNA) beim Finale, finde ich dann nicht furchteinflössend, sondern eher lächerlich. Natürlich gibt es zahlreiche ähnliche Effekt-Blockbuster, die schlechter sind, dafür lassen dich diese dann nicht so kalt, wie diese Dinosaurier hier (und die Menschen sowieso). Weder im Film als auch als Film, ist dies somit in irgendeiner Weise ein Wiedergeburt.
Jurassic World: Rebirth“ bekommt von mir 5,5/10 immer mehr zu wollen als unheimlich lähmend empfindende Empfehlungspunkte.