Notorious (Serienkritik)

Julia George (Piper Perabo) ist Produzentin einer erfolgreichen Nachrichten-Show und bestimmt mit ihrem Programm die Meinung ihrer Zuseher. Als eines Tages ein Klient des Anwalts Jake Gregorian (David Sunjata) der Fahrerflucht angeklagt wird, arbeitet er mit Julia zusammen um seinen Klienten in einem guten Licht dastehen zu lassen. Doch ist er wirlich unschuldig?

notorious

Nach einer langen Sommerpause, sind nun die Serien wieder zurück und natürlich sind nach diversen Serien-Stornos auch einige neue Serien am Start. Zufällig stolperte ich über den Piloten von „Notorious“ und hatte erstaunlich viel Spaß dabei. Die Serie basiert auf den Leben des Verteidigungs-Anwalts Mark Geragos und der Nachrichten-Produzentin Wendy Walker, die der Mastermind hinter Larry King Live war.

Im Zentrum des Geschehens ist ein großer Kriminalfall, über den Julia dank der Hilfe von Jake exklusiv berichten kann. Bei einem Konzept wie diesem, habe ich immer meine Zweifel, dass die Serie noch funktionieren kann, wenn dieser Fall abgeschlossen ist. Sehr oft verlieren Serien an Schwung, wenn sie nach diesem Muster gestaltet wurden. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Dennoch muss ich sagen, dass die Serie keineswegs innovativ ist, sondern sich einfach mit beiden Händen bei vielen anderen Serien mit ähnlicher Thematik bedient hat und auch wenn dieser Mix funktionierte, stört es mich dieser Hintergedanke schon ein Stück weit.

In der weiblichen Hauptrolle als TV-Produzentin Julia George hat Piper Perabo (Looper) sichtlich viel Spaß und ich bin beeindruckt, sie so überzeugend in einer dermaßen selbstbewussten Rolle zu sehen, denn bis jetzt spielte sie doch eher das stille, graue Mäuschen. Hier hat sie keine Probleme damit, ihrem Freund, der mit gleich 2 Prostituierten geschlafen hat, mit einer Schlammschlacht in den Medien zu drohen, falls er jemals auch nur den Fehler begehen würde in ihre Richtung zu sehen.

Daniel Sunjata (One for the Money) spielt den Anwalt Jake Gregorian, der weiß mit den Medien umzugehen und gemeinsam mit Julia die Meinung der Öffentlichkeit durch ihre TV-Show beeinflusst. Sunjata strahlt das Selbstvertrauen aus, das eine Figur wie Jake besitzen muss, versteht es aber auch, ihn in stillen Momenten verwundbar erscheinen zu lassen.

Sehr genial fand ich die Performance von Kate Jennings Grant, die die Nachrichten-Sprecherin Louise Herrick spielt. Der Kontrast zwischen Louise der Business-Frau und Louise der Privat-Person (die mit Vorliebe weitaus jüngere Männer vernascht und sich vom Personal Assistant ihrer Produzentin Kondome liefern lässt) könnte nicht größer sein und Grant schafft diesen Spagat mit Leichtigkeit. Ich muss immer noch grinsen, wenn ich daran denke, dass in ihrer Garderobe ein Boy-Toy war, der mit einer absoluten Selbstverständlichkeit dort für sie grillte.

In einer kleinen Rolle war J. August Richards (Deathlok in Agents of SHIELD) als Bradley Gregorian, der Bruder von Jake zu sehen. Leider war mir seine Figur nicht sonderlich sympathisch, aber eventuell werde ich mit seinem Charakter im Laufe dieser Staffel noch warm. Kevin Zegers (The Mortal Instruments) spielt den Klienten, dessen Fall der Mittelpunkt der Pilotfolge ist. Sein Charakter wirkt sehr blass und ein Stück weit sehr stereotyp.

Dieser Staffel-Pilot bekommt von mir 7/10 frei gesprochene Punkte


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.