Mechanic: Resurrection (Filmkritik)

Um „Mechaniker“ Arthur Bishop (Jason Statham) ist es ruhig geworden. Kein Wunder, denn immerhin war dies auch genau der Grund seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Doch nichts hält ewig und so spricht ihn unerwartet eine Dame an, die für einen Mann namens Crain (Sam Hazeldine) arbeitet. Bishop soll für diesen Mann drei Leute töten, wobei die Morde immer wie Unfälle aussehen sollen. Bishop entscheidet sich dagegen sein altes Leben wieder aufzunehmen, tötet einige seiner Verfolger und flüchtet nach Thailand.

Dort lernt er Gina (Jessica Alba) kennen und lieben, eine Tatsache, die auch Crain nicht verborgen bleibt, denn vor ihm kann man sich nirgendwo verstecken. Er entführt Gina, bedroht ihr Leben und zwingt Bishop somit dazu, seine drei Aufträge auszuführen. Doch dieser hätte nicht den Ruf den er hat, wenn er nicht noch so einige Tricks auf Lager hätte, die alle dazu führen, dass am Ende Crain der große Verlierer ist.

Mechanic Resurrection

Im Jahr 2010 schlüpfte Jason Statham zum ersten Mal in die Rolle des Mechanikers Arthur Bishop, wobei es sich damals um ein Remake des Charles Bronson Filmes aus dem Jahr 1972 handelte. Unter der Führung des deutschen Regisseurs Dennis Gansel (Wir sind die Nacht) kehrt er nun sechs Jahre später in dieser Fortsetzung zurück. Statham hat ja auch abseits seiner Franchise Filme (Transporter und Crank) ein paar mir gut gefallende Filme vorzuweisen (Blitz, Wild Card) und auch sein erster Auftritt als Bishop war ein sehr überzeugender.

Leider hat sich bei diesem zweiten Teil die Qualität einigermaßen verflüchtigt, was wohl hauptsächlich dem Drehbuch zu verdanken ist. Zuerst aber mal zu den klaren Highlights. Die aus den Trailern bekannte Szene mit dem Swimmingpool im Dachgeschoss eines Hochhauses, die ist wirklich genial inszeniert. Das ist genau der Bishop wie ich ihn vor sechs Jahren kennengelernt habe. Auch die Kamera, der Schnitt, die ganze Inszenierung ist stimmig. Ebenso ist die Anfangssequenz sehr gelungen, inklusive der besten und brutalsten Kampfszenen im gesamten Film und einer Flucht, die James Bond auch nicht besser hinbekommen hätte.

So und nun zur anderen Seite. Der Liebesgeschichte Raum zu geben und sie langsam wachsen zu lassen, das hat mich überrascht und ist an sich keine schlechte Sache. Leider sind diese Szenen aber klar zu plakativ geraten und der Grund warum Gina in die Sache verwickelt ist, diese Momente sind so kitschig, dass es einfach nur weh tut. Noblere Beweggründe, hat es wohl zuvor nie gegeben. Da gibt es dann auch noch die Sache mit der Uhr seines Vaters, die Bishop ihr gibt und der Bösewicht dies später kommentiert. Die Naivität die die Auflösung dieser Tat offenbart (und nein, ein Spielen mit der Erwartungshaltung der Zuschauer ist das nicht, dafür sind die Macher nicht schlau genug), passt einfach nicht zu Bishop.

Explosionen in Actionfilmen sind klar ein fixer Bestandteil, doch müssen sie bitte echter aussehen, als in diesem Fall. Wenigstens lenken die schönen Locations von der eigentlichen „Handlung“ ab und strecken die Filmlänge etwas. Dazu passend auch die wunderschön anzusehende Jessica Alba im Bikini, der die Kamera unter Wasser eine Minute lang folgt, obwohl sie Statham und auch sonst niemand sehen kann und es für die Story null relevant ist. Ja, Selbstzweck-Szenen muss man einfach lieben, besonders wenn sie so gut aussehen.

Jason Statham (Furious 7) macht hier genau das, was er am Besten kann und das glaubt man ihm auch. Er tritt, schlägt und schiesst um sich, ist auch beim Basteln von Gimmicks für seine Aufträge kreativ und wirkt einfach durchgängig souverän und überlegen. Von der Cleverness her hat seine Figur dennoch seit dem ersten Teil, einiges eingebüßt. Jessica Alba (Stretch) gibt sich zwar auch kämpferisch, ist dennoch nicht viel mehr als die Dame in Not. Dafür sieht sie wie bereits erwähnt toll aus, was auch in so gut wie jeder Szene am Strand zelebriert wird.

Tommy Lee Jones (Jason Bourne) hatte in seiner Rolle als exzentrischer Waffenhändler sichtlich seine Freude, auch wenn er nicht viel zu tun hat. Noch mehr trifft das auf Michelle Yeoh (Die Mumie 3) zu, die eine alte Freundin von Statham spielt. Ein klarer Schwachpunkt ist leider Sam Hazeldine (The Huntsman & the Ice Queen) als Oberschurke. Es fehlt ihm leider die nötige Ausstrahlung und Präsenz, er wirkt einfach nur schleimig und emotional wie ein kleines wütendes Kind. Dass er nicht kämpfen kann, das stört dann beim Endkampf, der unnötig in die Länge gezogen wirkt und klar nicht den doch erwarteten Höhepunkt abliefern kann.

Insgesamt daher eine klar schwächere Fortsetzung, die unter Mängeln beim Drehbuch, den Effekten und der Wahl der Darsteller (allen voran sämtliche Schurken, deren mangelndes Martial Arts Können offensichtlich durch schnelle Schnitte ausgeglichen werden musste) leidet. Vergisst man die Verbindung mit dem Erstling, dann ist der Film noch immer bei weitem nicht gut, geht aber klar als guilty pleasure durch. Statham-Fans kommen dennoch auf ihre Kosten, auch wenn ich ihn schon öfters in besseren Produktionen erleben durfte.

„Mechanic: Resurrection“ bekommt von mir 6/10 clever sein nicht mit sich schlau benehmen gleichsetzende Empfehlungspunkte.

[amazon template=multinational&asin=B01K1EHAB6,B01K1EH9U8]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.