Fast & Furious 7 (Filmkritik)

Vor einem Jahr haben Dominic Toretto (Vin Diesel) und sein Team Owen Shaw (Luke Evans) außer Gefecht gesetzt und konnten in die Vereinigten Staaten zurückkehren, um dort ein normales Leben zu führen. Das Leben könnte auch ein Schönes sein, hätte Owens großer Bruder Deckard Shaw (Jason Statham) sich nicht vorgenommen, seinen kleinen Bruder zu rächen.

Fast and Furious 7

Nachdem Justin Lin im Jahr 2006 mit „Tokyo Drift“ das Fast and Furious Franchise übernommen hatte, machte er sich drei Jahre später daran, sich mit „Fast & Furious 4“ selbst in jeder nur erdenklichen Hinsicht zu übertreffen. Der fünfte Teil der im Jahr 2011 erschien setzte bezüglich der Qualität und vor allem der Action noch einmal ein Stückchen drauf, nur um von der Nummer sechs noch einmal übertroffen zu werden.

Zugegeben „Fast & Furious 6“ kämpft mit ein paar inhaltlichen Problemen. Die sind einerseits dem Umstand geschuldet, dass „Tokyo Drift“ chronologisch gesehen im Anschluss spielt und andererseits dadurch bedingt, dass man beschlossen hat, Michelle Rodriguez wieder ins Franchise zurückzuholen. Nun sind wir aber bei der Nummer sieben angelangt und wie immer scheint das Motto zu lauten: Höher, Schneller, Weiter!

„Fast & Furious 7“, diesmal unter der Regie von James Wan (Insidious), wurde vorab überschattet vom tragischen Dahinscheiden von Paul Walker (Hours), der sich zu diesem Zeitpunkt in den Dreharbeiten zu diesem Film befand. Um den Film dennoch fertigstellen zu können, nahm man die Hilfe von Pauls Brüdern in Anspruch und setzte CGI für die noch ausstehenden Szenen ein. Die Frage die sich vorab stellt ist jetzt, wie diese Umsetzung dann im fertigen Film funktioniert.

Diese Frage hat mich seit geraumer Zeit beschäftigt und obwohl ich vom Film gefesselt war, konnte es ein Teil meines Unterbewusstseins nicht lassen und war auf der Suche nach Hinweisen für CGI-Walker. Ich bin der Meinung, dass der durchschnittliche Zuseher, der keine Ahnung von Walkers Unfall hat, es möglicherweise gar nicht merken wird, dass hier und da getrickst wurde.

Ich für meinen Teil konnte eine knappe Hand voll an Szenen entdecken, an denen der Effekt heraus stach. In manchen Szenen hatte ich das Gefühl, das Licht oder die Farbgebung wirken minimal anders, aber es könnte genauso gut sein, dass ich mir das nur eingebildet habe. Etwas das sehr schön gelungen ist, ist die Art wie Walker bzw. sein Charakter Brian O’Conner an dieser Stelle verabschiedet wurden.

Auf den ersten Postern war der Untertitel „One Last Ride“ zu lesen. Zwar wurde „Fast & Furious 7“ nicht explizit mit Walkers Dahinscheiden beworben, aber dennoch machte sich rund um den Film ein Gefühl des Abschieds breit. Dieser Abschied wird dann auch perfekt mit einer Mischung aus Emotion und Nostalgie umgesetzt und wer bei den letzten Szenen des Films keine feuchten Augen bekommt, hat vermutlich die meiste Zeit auf der Toilette verbracht.

Die Geschichte beginnt in dem Krankenhaus, in dem sich der im Koma liegende Owen Shaw befindet. Dessen großer Bruder Deckard Shaw ist gerade zu Besuch und schwört Rache für Owen. Er bittet die Krankenschwestern gut auf Owen aufzupassen (mit dem freundlichen Hinweis, dass er anderenfalls wieder kommen würde) und die Kamera zeigt wer und was alles im Zuge dieses Besuches dran glauben musste.

Subtil ist kein Wort, das man bei Fast and Furious kennt und die Einführung von Jason Statham (Wild Card)als Deckard Shaw ist entsprechend over-the-top (wobei es hier irgendwie passt). Er besucht Hobbs (Dwayne Johnson – „Hercules„) um herauszufinden, wer Owen ins Krankenhaus gebracht hat. Der Kampf zwischen Statham und Johnson ist extrem gut choreographiert und man merkt deutlich, dass die beiden kämpfen können.

Hobbs landet im Krankenhaus (zu seiner Verteidigung: er rettet einer Kollegin das Leben) und informiert Toretto, mit wem er es zu tun hat. Inzwischen hat Deckard Shaw bereits Torettos Haus in die Luft gejagt und dessen Freund Han ins Jenseits befördert. Zum Glück bekommt Toretto Hilfe von dem Leiter eines Black-Ops-Teams (Kurt Russell – „The Art of the Steal„), der aber im Gegenzug auch etwas will.

Nach Teil 6 hat sich für mich die Frage gestellt, wie man sich bei der nächsten Fortsetzung wieder toppen will. Irgendwie hat man es dann doch geschafft und tut dabei sogar noch so als wäre es einfach. Dabei kombiniert man die Actionsequenzen, die hier noch gewaltiger ausfallen, mit witzigen Dialogen. Teilweise werden Nettigkeiten ausgetauscht, die man nur bei wirklich guten Freunden bringen kann und unter anderem deswegen hat man hier das Gefühl, die Jungs und Mädels würden eindeutig zusammengehören.

Alles in allem ist „Fast & Furious 7“ sowohl ein gelungener Abschluss, als auch ein würdiger Abschied von Paul Walker. Die Action wird groß geschrieben, der Humor passt und die jeweiligen Schauspieler machen ihre Sache gewohnt großartig. Leider ist Dwayne Johnson hier nur relativ kurz zu Beginn und am Ende zu sehen, dafür gehören ihm die coolsten Momente im Film.

Der Film „Fast & Furious 7“ bekommt 8,5/10 noch ein letztes Mal aufs Gas steigende Empfehlungspunkte.


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