Vor acht Jahren war Sara Wolfe eine von zwei Überlebenden einer blutigen Geburtstagsfeier, die in dem stillgelegten Sanatorium des verrückten Dr. Richard B. Vannacutt (Jeffrey Combs) stattgefunden hat. Da sie seither kein normales Leben mehr geführt hat und wie besessen von dem Haus ist, hat ihre Schwester Ariel (Amanda Righetti) den Kontakt zu ihr völlig abgebrochen. Als Sara jedoch Selbstmord begeht, sucht Ariel mit ihrem Freund deren Wohnung auf.
Bevor sie aber das Geheimnis um den Tod ihrer Schwester lüften können, werden beide von dem Kunsträuber Desmond Niles (Erik Palladino) entführt, damit sie ihn und seine Leute begleiten können. Dieser sucht nämlich ein wertvolles Artefakt, eine Statue die den Dämon Baphomet abbildet. Genau dieses Stück soll sich in dem Irrenhaus befinden, in dem schon so viele schreckliche Dinge passiert sind. Ein paar ungebetene Gäste und unheimliche Erscheinungen später wird klar, dass diese Nacht nicht alle überleben werden.
Acht Jahre nachdem das Remake von House on Haunted Hill in die Kinos kam, schickte Warner Bros. 2007 diese Fortsetzung in Form einer DVD-Premiere hinterher. Das wirklich besondere daran war das interaktive Feature exklusiv auf Blu-Ray, bei dem man über das Schicksal der Helden entscheiden konnte. Über eine Stunde Zusatzmaterial wurden für die verschiedenen Szenen gedreht, wobei der genaue Ausgang der Handlung dadurch durchaus auch mehr beeinflusst wurde. Nicht nur weil auf deutsch nur die DVD leicht erhältlich ist beziehe ich meine Review jedoch auf den Film, wie er ohne Änderungen von uns Zuschauern geschnitten wurde.
Regie führte Víctor García (Mirrors 2) und die Laufzeit beschränkt sich auf circa 80 Minuten. Das Erzähltempo ist somit zügig und Leerläufe gibt es im Prinzip keine. Auch sonst unterscheidet sich dieser zweite Teil klar vom Original. Bis auf Ariel und vielleicht ein, zwei ihrer Begleiter, sind alle anderen Besucher des Hauses böse, unsympathisch oder man weiß einfach nichts über sie. Was richtig so ist, denn sie dienen nur als Kanonenfutter, um in blutigen Szenen beseitigt zu werden. Da gibt es kein langsames Herantasten, ein kurzer Schreck und und dann gelingt zunächst doch noch die Flucht.
Nein, wer hier nicht zu den Hauptfiguren gehört und auf einen Geist trifft, der kann sich verabschieden. In kleine Teile zerrissen werden, den Kopf zerquetscht bekommen oder das Gehirn und Eingeweide verlieren (um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen), wenn hier jemand stirbt, dann schnell, laut und vor allem blutig. Zumindest den bösen Söldnern ergeht es so und somit wird man in die Situation manipuliert zu applaudieren, wenn wieder einer der Mistkerle weg ist, die unsere Heldin bedrohen.
Damit habe ich bei einem Instant-Produkt wie diesem aber wirklich kein Problem. Die Sache mit Baphomet ohne irgendwelche Hinweise darauf in der Vergangenheit einzubauen und somit nicht nur die Taten von Dr. Vannacutt zu erklären sondern auch noch einen Grund zu haben, in das Haus zurück zu kehren, natürlich kann man das furchtbar billig finden, doch wenigstens versucht dieser Film nie mehr zu sein, als er ist. Ein brutaler, überdrehter Horror-Spaß für Zwischendurch, bei dem man die kreativen Morde bewundert und mit dem Final Girl mitfiebert.
Das wird von der coolen Amanda Righetti (Der Mentalist, Colony) gespielt, die man meiner Meinung nach sowieso viel zu selten sieht. Ihre Ariel ist eine Dame die weiß was sie will und ihren Weg geht, jedoch mit ihrem schlechten Gewissen ihrer Schwester gegenüber und der Tatsache, dass alle ihre Geschichten über das Übernatürliche war sind, erst umgehen lernen muss. Die Geister die sie immer wieder mal berühren zeigen ihr in Rückblicken ihre grausamen Schicksale und machen sie somit zur zentralen Figur, zu der von ihnen auserwählten Person, die ihr Leiden beenden soll.
Tom Riley (Kill Your Friends) als ihr Freund Paul ist nett, bleibt aber etwas blass. Dafür ist Andrew Lee Potts (Primeval) witzig als Besserwisser Kyle, der Typ dessen Tod man erwartet, wo man aber froh ist, wenn es bis dahin etwas länger dauert. Cerina Vincent (Es lauert) setzt als Michelle gekonnt ihre weiblichen Reize ein und ist immer genau bei dem Kerl zu finden, der ihre körperlichen Bedürfnisse und finanziellen Wünsche am Besten befriedigt.
Insgesamt daher ein Film, der sehr kompakt ist, nur mehr wenig mit der Machart von Teil eins zu tun hat und mir einfach Spaß gemacht hat. Wer mir jetzt aber erzählen will wie furchtbar die fehlende Substanz und die Charakterentwicklung bei diesem Film ist, dem werde ich sicher nicht dagegen reden, denn auch mein Hirn kann das verstehen, gefühlt habe ich es aber nicht. Wie sagt Ariel so schön in einer entscheidenden Szene zum Haus: „Fuck you too“! Ja, mach es fertig das Mistding!
„Return to House on Haunted Hill“ bekommt von mir 7/10 die Behandlungen des Krankenhauspersonals nicht überlebende Empfehlungspunkte.
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