Mirrors 2 (Filmkritik)

Vor einem Jahr hatten Max Matheson (Nick Stahl) und seine Verlobte einen schrecklichen Autounfall, bei dem beide starben, Max jedoch wiederbelebt werden konnte. Seit diesem Erlebnis muss er nun – zusätzlich zu den starken Schuldgefühlen (da er das Fahrzeug lenkte) – auch noch mit seltsamen Visionen verstorbener Menschen umgehen lernen. Nach zahlreichen Alkohol- und Drogenexzessen, bietet ihm sein Vater schließlich einen Job als Nachwächter in einem neu errichteten Geschäftsgebäude namens „Mayflower“ an, das bald eröffnet werden soll. Alles scheint ohne Probleme abzulaufen, doch gleich am ersten Tag sieht Max in den Spiegeln des Hauses eine tote Frau, die mit ihm anscheinend auf irgendeine Art kommunizieren will.

Als sich daraufhin die mysteriösen Todesfälle von Mayflower Mitarbeitern häufen, erkennt Max seine Spiegelerlebnisse als reale Ereignisse an und beginnt mit seinen eigenen Nachforschungen. Gibt es eine Verbindung zu der jungen Kellnerin Elizabeth (Emmanuelle Vaugier), die verzweifelt nach ihrer Schwester sucht, die seit zwei Wochen verschwunden ist und ebenfalls in Max neuer Arbeitsstätte beschäftigt war?

Mirrors-2

Die Geschichte der „mordenden Spiegel“ begann 2003 mit dem südkoreanischen Film „Into the Mirror“. 2008 entstand das amerikanische Remake „Mirrors“, mit Kiefer Sutherland in der Hauptrolle und unter der Regie des französischen Horrorfilmexperten Alexandre Aja (Haute Tension, The Hills Have Eyes, Piranha 3D). Dabei wurde im Prinzip nur die Grundidee des Originals übernommen, da Aja eine eigenständige Geschichte erzählen wollte.

Die nun vorliegende DVD Fortsetzung „Mirrors 2“ bleibt storymäßig nun wieder näher am asiatischen Film. Victor Garcia wäre ja eigentlich durch „Return to House on Haunted Hill“ bereits ein geübter Regisseur, was zweite Teile von Kinohits fürs Heimkino betrifft. Mit Nick Stahl (Terminator 3) und Emmanuelle Vaugier (Saw 2) hat er außerdem sogar zwei Hauptdarsteller, die es hin und wieder mit ihren Filmen auch ins Kino schaffen.

Was hier aber herausgekommen ist, ist klares Mittelmaß. Routiniert und ganz gut gemacht, aber eben nichts Besonderes und frei von neuen Ideen. Der Film wirkt wie eine auf einenhalb Stunden aufgeblasene Folge von „Outer Limits“ oder den „Geschichten aus der Gruft“. Irgendwie schade zwar, es hätte aber auch weit schlimmer sein können.

Was macht man also, wenn man ein Original kopiert, es aber eindeutig nicht erreichen können wird? Richtig, man setzt auf pure Unterhaltung. Mehr Gewalt und Sex höre ich da jemanden sagen? Genau so ist es auch. Die Mordszenen mit den Spiegeln sind daher auch ziemlich heftig und herrlich gemein ausgefallen. Glasscherben kauen und schlucken, Achillesversen und Bäuche aufschneiden, damit der Mageninhalt wieder mehr dringend nötigen Freiraum bekommt. Dies alles ist zwar den Spiegelbildern egal, jedoch nicht deren Vertretern im realen Leben, für die geht sowas immer sehr schmerzlich und am bitteren Ende tödlich aus.

Für die obligatorische Duschszene inklusive anschließender Enthauptung ist die englische Stimme der Kim Possible (ja genau, die mit geistreichen Sprüchen gewürzte Disney Agentenzeichentrickserie meine ich) – Christy Carlson Romano – verantwortlich. Sie wollte sich wohl von ihrem Disney-Image lösen, was ihr hiermit auch gelungen ist. Ich glaube es gibt so gut wie keine Stelle an ihrem Körper, die man dank der voyeuristischen Kameraführung nicht bewundern durfte. Daß dies alles für die gesamte Filmhandlung von auerordentlich essentieller Bedeutung ist, habe ich hier natürlich nie auch nur ansatzweise in Frage gestellt ;)

Schauspielerisch punktet Nick Stahl als 100 prozentiger Durchschnittstyp, der weder Held noch Antiheld ist, sondern einfach nur macht was er eben machen muss, damit er und sein Vater in Sicherheit sind. Die restlichen Schauspieler agieren allesamt grundsolide, es ist mir aber keiner sonst sonderlich positiv aufgefallen. Die Musik klingt teilweise wie aus einem Hans Zimmer Score (ok, nicht ganz so ausgereift gemacht aber doch ähnlich), was ganz gut die zeitweise Schwere der Story unterstützt. Die Computereffekte sind gut genug, um streckenweise ziemlich cool zu wirken und nur selten billig daherzukommen.

Was also bleibt ist ein mäßig spannender Durchschnittsfilm, mit mittelmäßig bis guten Darstellern und Effekten und ein paar gemein-blutigen Szenen zum drüberstreuen. Tut nicht weh dies zu sehen, muss aber wirklich nicht sein. Vergleiche mit den „beiden Originalen“ kann Mirrors 2 dabei natürlich in keiner Weise standhalten.

Mirrors 2 bekommt von mir 5/10 geisterhaft spiegelnde Empfehlungspunkte.


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