Knights of Badassdom (Filmkritik)

Joe (Ryan Kwanten) wurde gerade von seiner Freundin Beth (Margarita Levieva) verlassen. Seine Freunde Eric (Steve Zahn) und Hung (Peter Dinklage) haben die perfekte Idee um ihn aufzuheitern und verschleppen ihn zu einem Live-Action-Role-Playing-Event (kurz LARP). Damit Joe überhaupt teilnehmen darf, führt Eric ein Ritual durch, bei dem er jedoch aus Versehen einen Dämonen beschwört. Diesen Dämon gilt es nun zu bekämpfen, denn der er hat dummerweise Appetit auf Menschenfleisch.

KNIGHTS OF BADASSDOM

Der Film „Knights of Badassdom“ stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Angekündigt wurde er mit Trailer bereits auf der ComicCon 2011 und sollte 2012 veröffentlicht werden. Doch das Jahr 2012 kam und ging wieder ohne dass der Film der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Gerüchten zu Folge lag es an Schwierigkeiten in der Fertigstellung und der Film wurde, ohne Zutun des Regisseurs(!!), neu geschnitten.

Nachdem noch einige Zeit vergangen ist, wir schreiben jetzt immerhin das Jahr 2014, ist es nun endlich soweit. Der Moment der Wahrheit ist da und man versteht, warum man mit der Veröffentlichung des Films so zögerlich war. Die eigentlich unterhaltsame Idee, zumindest wirkt es so, wurde hier über weite Teile lieblos verheizt. Schade eigentlich.

Es ist schwer nachvollziehbar welche Vision Regisseur Joe Lynch (Wrong Turn 2) an dieser Stelle hatte, aber es scheint nicht das dabei herausgekommen zu sein. Nach einer kurzen Einführung findet sich Joe samt Freunden bei dieser LARP-Veranstaltung wieder. Schnell wird klar, dass man es hier weder schafft die Kämpfe, die zu diesem Zeitpunkt noch mit Schaumstoffwaffen durchgeführt werden, episch wirken zu lassen oder mit Humor zu punkten.

Mir ist bewusst dass das mit dem Humor manchmal eine knifflige Sache ist, aber Filme und Serien wie „The Big Bang Theory“ zeigen dass es zweifelsohne möglich ist, sich nerdigen Themen auf eine Art und Weise zu nähern, die zum Lachen verleitet. Das was an dieser Stelle übrig bleibt ist ein mittelmäßig spannender Horrorfilm, in dem Charaktere schnell und blutig ihr Leben lassen.

Nun bekommt man bis zu diesem Zeitpunkt zwar nicht das was man erwartet hat, aber es ist noch irgendwie verkraftbar. Dann zeigt der Dämon sein wahres Gesicht und tötet, bis auf ein paar Ausnahmen, alle LARP-Teilnehmer. Nicht nur dass man zu diesem Zeitpunkt das Gefühl hat, den Verantwortlichen sei zu diesem Zeitpunkt das Geld ausgegangen, auch die Art und Weise (ich sage nur Metal ist hier die scheinbar richtige Musikrichtung) wie der Dämon besiegt wird, lässt einen am Geisteszustand der Drehbuchschreiber zweifeln.

Eine Personengruppe kann einem hier direkt leid tun und zwar die der Schauspieler. Die hatten wohl keine Ahnung, bei was sie hier mitmachen und geben hier allesamt ihr Bestes. Ryan Kwanten (zu hören in „Die Legende der Wächter„) gibt als Joe einen passablen Helden, Steve Zahn (A Perfect Getaway) ist als Zauberer Eric voll in seinem Element, während Peter Dinklage (zu hören in „Ice Age 4„) sein Bewusstsein während der Veranstaltung mit diversen Substanzen erweitert.

Dann hätten wir die hinreißende Summer Glau (Serenity), die als Love-Interest ausgezeichnet funktioniert und ihre LARP-Begleitung Brett Gipson, der als Gunther so wirkt, als wäre er direkt dem Mittelalter entsprungen. Alle machen einen tollen Job, sind ausgezeichnet gecastet, können aber zu keinem Zeitpunkt über das schwache Drehbuch mit seinen mittelmäßigen Dialogen und teils hirnrissigen Ideen hinwegtäuschen.

Alles in allem lässt sich „Knights of Badassdom“ in aller kürze wohl am Besten so beschreiben: So viel verschenktes Potential! Mit einem anderen Regisseur und einem besseren Drehbuch hätte der Film toll werden können, doch so bleibt nur das Gefühl zurück, knappe 90 Minuten seines Lebens verschwendet zu haben.

Der Film „Knights of Badassdom“ bekommt von mir 2/10 den Dämonen gerade noch so besiegende Empfehlungspunkte (davon geht einer an die Darsteller)!


One thought on “Knights of Badassdom (Filmkritik)

  1. Das Ansehen von „KoB“ hat mir fast körperlich wehgetan. Wie du schon geschrieben hast: So viel verschenktes Potential! Witze, die nicht zünden. Schauspieler (Danny Pudy von Community, Peter Dinklage von Game Of Thrones, Summer Glau, ewig River Tam aus Firefly) die sinnlos verheizt werden … ach, Schande.

    Als hätten sich die Machen nicht entscheiden können eine liebevoll-witzige LARP-Story zu erzählen, oder einen brutalen Slasher zu machen. Die Möglichkeiten die LARP geboten hätte, wurden NULL genutzt (von ein paar Dialogen am Anfang abgesehen … „This is what thou needst“ – „Needst is not a word“ – „It is where we are“).

    Effekte zwischen gut, nett und – gegen Ende hin – peinlich. Teilweise brutal (unnötig brutal) und vor allem – dass die LARPer alle so überhaupt keine Rolle spielen … traurig. Verschenkt. Echt jetzt.

    Schade, Schade, Schade.

    Und überhaupt: Wenn ein Film es schafft, Summer Glau dumm und langweilig wirken zu lassen, dann ist so richtig was schiefgelaufen.

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