The Killer´s Game (Filmkritik)

Joe Flood (Dave Bautista) ist Profikiller. Bei seinem Job beseitigt er den Abschaum der Welt und hat dabei keine Zeit für ein Privatleben. Zumindest nimmt er sich diese nicht, was sich aber ändert, nachdem er die Tänzerin Maize (Sofia Boutella) kennenlernt. Die beiden verlieben sich, doch bald darauf erhält Joe schlechte Nachrichten.

Er ordert daraufhin einen Mord an sich selbst an, damit Maize nach seinem Tod finanziell abgesichert ist. Als sein völlig aufgelöster Arzt ihn anruft und mitteilt, dass die Ergebnisse vertauscht worden sind und Joe nicht an einer unheilbaren Krankheit leidet, ist es bereits zu spät. Sämtliche bekannte Killer machen sich auf, um Joe zu töten…

Nach dem sehr gelungenen Day Shift, ist dies für den erfahrenen Stuntman und Stunt-Koordinator J.J. Perry, erst der zweite Film als Regisseur. Hauptdarsteller Dave Bautista ist auch als Produzent mit an Bord und es gibt für Action-Fans eine Reihe von bekannten Gesichtern zu bewundern, doch finanziell hat es dennoch nicht funktioniert. Bei Kosten von 30 Millionen Dollar, konnte der Film nicht mal ganz 6 wieder einspielen.

Dies ist ja eine lose Verfilmung des gleichnamigen Romans von Autor Jay Bonansinga aus dem Jahr 1997 und schon Anfang der 2000er wollte man die Sache verfilmen, Namen wie Wesley Snipes und Jason Statham wurden damit verbunden und Regisseure wie John Woo und Alex Proyas wurde das Material angeboten. Eine schwierige Produktion ist öfters ein schlechtes Vorzeichen, was schade ist, denn was Batistas reine Genrebeiträge betrifft – also abgesehen von Sachen wie Guardians of the Galaxy, Blade Runner 2049 oder Knock at the Cabin – ist dies einer der unterhaltsamsten.

Vom Gefühl und der Story her ist der Film wohl am Besten mit Accident Man zu vergleichen und dabei wegen den überdrehten Szenen, vor allem mit dem zweiten Teil. Eine irre Mordszene, ein Insert (wahlweise auch mit Blut gespritzt) mit dem Namen und schon starten die Killer los, um Joe zu jagen. Diese Figuren und ihre spielfreudigen Darsteller sind die Höhepunkte hierbei bzw. darum hat der Film funktioniert für mich, obwohl was den Humor betrifft, nicht alle Gags zünden.

Aber fokussieren wir uns auf das Positive, denn keiner dieser Killer hat zu viel Screentime, von jedem/jeder, hätte man gerne noch mehr gesehen, es folgen ein paar Beispiele. Scott Adkins (The Intergalactic Adventures of Max Cloud) und Wrestler Drew McIntyre als ausgeflippte, saufende Brüder, Marko Zaror (Undisputed 3) als Botas, der die Kunst des Tötens tanzt und Daniel Bernhardt (Extraction 2) als eiskalter Söldner.

Dave Bautista (My Spy 2) sollte mal aufhören seine Haare zu färben (sieht sehr unecht aus), aber vor allem seine eher unbeholfene Art bei den romantischen Szenen (weil er es berufsbedingt nicht gewohnt ist zu daten), ist wirklich witzig. Sofia Boutella (Rebel Moon) ist als Maize gut eingependelt zwischen Damsel in Distress und kämpferischer Dame, Ben Kingsley (Security) sorgt für Grinsen als Mentor/Freund und Pom Klementief (The Guardians of the Galaxy Holiday Special) ist herrlich psychotisch. Hier ist also mal Mantis der Psycho, nicht Drax, wenn ihr wisst, was ich meine.

Die Stunts sind auf Grund des Regisseurs naturgemäß wuchtig und wenn Menschen durch die Gegend geschleudert werden, wirkt dies dementsprechend echt. Man ist durch die letzten Jahre in diesem Genre aber etwas verwöhnt, weswegen hier nichts vom Hocker haut, dafür gibt es keine einzige langgezogene Kampf-Sequenz, alles ist extrem kurzweilig gestaltet. Blutig ist es ebenfalls, genau in der over the top Weise, wie es zur restlichen Handlung passt.

Ich hatte also meinen Spaß, das Level von Irrsinn und gleichzeitig die Trauer/Tiefe eines Boy Kills World, wird hier aber nie erreicht. Dafür handelt es sich auch in Summe zu sehr um ein „Play it save“ Szenario. Von Regisseur Perry kommt ja nächstes Jahr „Afterburn“ wieder mit Bautista und Olga Kurylenko und Samuel L. Jackson sind auch mit dabei, vielleicht können die beiden Herren mit diesem Projekt dann, auch einen finanziellen Erfolg erreichen.

„The Killer´s Game“ bekommt von mir 7/10 sich selbst die Konkurrenz aufhetzende und danach beseitigende Empfehlungspunkte.


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