Was ein paar Jahre, doch für einen Unterschied machen können. JJ (Dave Bautista) war einst der damals beste Mann bei seiner CIA-Einheit, doch seit er sich für eine Beziehung entschieden hat, ist das Wohl seiner Stieftochter Sophie (Chloe Coleman), seine oberste Priorität. Weswegen er aktuell seine Arbeitstage im sicheren Innendienst verbringt.
Doch auch Sophie hat sich verändert, ist sie doch mittlerweile eine junge Dame und an einem Jungen aus ihrem Gesangs-Team verliebt. Gemeinsam mit ihrer Klasse darf sie dafür auf einen Trip nach Rom fahren, um dort vorsingen zu können. JJ ist als Aufsichtsperson dabei, was schnell zu Spannungen führt…
„My Spy“ war im Jahr 2020 für den Streaming-Dienst Amazon Prime ein Riesenhit und so ist es kein Wunder, dass nun im Juli 2024 eine Fortsetzung erschienen ist. Dafür sind dann alle wichtigen Mitspieler zurück gekehrt, sowohl Peter Segal (Get Smart) als Regisseur, als auch die Hauptdarsteller Dave Bautista und Chloe Coleman, inklusive Nebenfiguren vom Erstling und Cameos plus Neuzugänge wie Anna Faris und Flula Borg.
Die Film-Formel ist dabei die gleiche geblieben, aber die Dynamiken haben sich durch die Lebensumstände verändert. JJ hat sich ganz dem Leben als Analyst verschrieben und verzichtet auf Action, weil er ganz für Sophie als Stiefvater dasein will. Die wiederum ist mittlerweile ein Teenager und Gedanken wie „ich werde auch mal Spion, wenn ich groß bin“ sind Gedanken rund um den Jungen, mit dem sie ihren ersten Kuss haben will, gewichen.
Genau dieses Hin und Her zwischen den beiden Figuren ist erneut der emotionale Kern und da sprühen schon die Funken, wenn sie sich gegenseitig kritisieren und dann wiederum anerkennend gegenseitig die jeweilige Aktion loben. Natürlich weiß jeder, dass das anfängliche „du bist nicht mein Vater“ am Ende einem „das ist mein Vater“ weichen wird, doch die beiden Darsteller machen das so ehrlich und mit Charme, dass hier Vorhersehbarkeit, nicht gleichzeitig Langeweile bedeutet.
Dave Bautista (Knock at the Cabin) fühlt sich als JJ sichtlich wohl, ist was Peinlichkeiten betrifft (domestizierter CIA-Agent und übervorsichtiger Vater) völlig schmerzbefreit und was die Vater-Tochter Buddy-Komödien Mechanik betrifft, könnte die Chemie mit Chloe Coleman (65) kaum besser sein. Die wiederum ist nun ein cleverer Teenager und was ihr JJ so beigebracht hat, darf sie in zwei der wieder rar gesäten Action-Momente eindrucksvoll präsentieren.
Ken jeong (Goosebumps 2) und Kristen Schaal (Welcome to the Jungle) sind als CIA-Boss und Analytikerin erneut für die meisten Slapstick-Einlagen und seltsame Momente zuständig, was die beiden mittlerweile sicherlich schon im Schlaf können. Von den Neuzugängen muss ich Flula Borg (The Suicide Squad) erwähnen, denn sein Bösewicht ist bedrohlich und schräg zugleich, eine Mischung, die sehr spaßig ist.
Was dann den Humor an sich betrifft, ist sicherlich nicht alles ganz gelungen und Schmunzeln ist das höchste an Reaktion, die bei mir ausgelöst wurde, aber es ist ja vorrangig wie der Erstling für ein jüngeres Publikum gedacht, also passt das schon so. Warum dann aber eine Szene dabei ist, bei der einer männlichen Statue das Geschlechtsteil abbricht, dieses dann einem Schurken ins Gesicht geworfen wird (worauf es zerbricht), dieser dann „it´s in my eyes“ schreit und der dann von der anwesenden Dame dann eine „not fun, is it?“ Reaktion bekommt, das weiß wohl Niemand. Den Gag sollte nun wirklich kein Kind verstehen, dass sich den Film anschaut.
In Summe aber bekommt man als Freund des Erstlings genau wieder das, was man erwarten hatte können. Also für Fans eine Empfehlung, für viele andere Menschen wohl etwas zu generisch/harmlos/vorhersehbar. Ich sehe Bautista immer gerne und Coleman ist für mich sowieso eine der besten ihrer Generation. Von dem her: ich hatte meinen Spaß, weil ich genau die richtige Erwartungshaltung hatte.
„My Spy: The Eternal City“ bekommt von mir 6,5/10 den Vater und die Tochter weiser und zum Team werden lassende Empfehlungspunkte.