The Retirement Plan (Filmkritik)

Ashley (Ashley Greene) hat ein Problem. Ihr Mann hat Gangsterboss Donnie (Jackie Earle Haley) einen USB-Stick gestohlen und auf diesem befinden sich heikle Daten, die dieser unbedingt wieder zurück haben will. Deshalb will sie gemeinsam mit ihrer Tochter, zu ihrem Vater Matt (Nicolas Cage) flüchten, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der abgeschieden auf den Kaimaninseln lebt.

Da Ashley keine Karte mehr bekommt und direkten Verfolgern entgehen möchte, schickt sie ihre Tochter alleine voraus auf die Reise. Während sie und Matt sich kennenlernen, schickt Donnie unter anderem seinen besten Mann Bobo (Ron Perlman) aus, um den Stick wieder zu holen und alle Beteiligten zu beseitigen. Keiner von ihnen hat jedoch mit den speziellen Fähigkeiten von Matt gerechnet, schon gar nicht seine Tochter Ashley…

Es klappt nicht immer so, wie man es möchte. Zumindest behaupte ich hier einfach mal, Regisseur und Drehbuchautor Tim Brown (Buckley´s Chance) wollte hier eine schräge, coole und lustige Action-Komödie drehen und hatte dabei auch Vorbilder wie Tarantino oder Guy Ritchie im Kopf. Ok, viel Budget hat er nicht, doch dafür sind Nicolas Cage in der Hauptrolle und gute Leute wie Jackie Earle Haley und Ron Perlman als Schurken mit dabei.

In Amerika lief er sogar im Kino und bescherte Cage das schlechteste Startwochenende, seiner Karriere. Sicherlich ist diese Tatsache kein klares Zeichen für Qualität, was man wiederum kaum als neues Wissen bezeichnen kann. Dennoch kann man daran kein wirkliches Interesse für den Film ableiten. Leider kann hier dann nicht einmal Cage die Sache herumreißen. Nicht dass das Erlebnis hier so schlimm wäre, ich würde es eher als „belangloses Hin und Her ohne dem Aufkommen von Spannung“ bezeichnen.

Zunächst mal zu Cage selbst, den ich zuletzt in Sympathie for the Devil wieder mal großartig gefunden habe, der hier als Matt aber nie so richtig in die Gänge kommt. Die langen weißen Haare, das Hawaii-Hemd, einfach sein gesamtes Auftreten strahlt dieses „ich bin zu alt für diesen Scheiß“ Gefühl aus, das zwar gut zu seiner Figur passt, ihm aber in diesem Fall einiges an Präsenz raubt. Er wirkt einfach trotz seiner Fähigkeiten und Taten, irgendwie nie einschüchternd.

Dann wäre da der von Ron Perlman (Poker Face) gespielte Handlanger des Schurken, der sich mit dem von ihm entführten Mädchen anfreundet. Wie das dann aufgelöst wird, strahlt im letzten Moment zwar ein gewisses „ich will gar nicht gegen dich gewinnen“ Gefühl aus, ist in der gesamten Ausführung aber einfach unstimmig. Jackie Earle Haley als sein Boss wirkt wie ein wütendes Rumpelstilzchen und nicht wie ein unberechenbarer Gangsterboss, keine Ahnung warum er solche Parts (etwa auch seine Minirolle in Hypnotic) annimmt, früher waren er und seine Rollen einfach besser.

Die Action schwankt zwischen unspektakulär und ganz witzig und genau der Humor hält dann die Sache auch ganz gut über Wasser. Bei den skurrilen Momenten, muss man nämlich zumindest grinsen, bei sozusagen intensiveren, kommt jedoch keine Spannung auf, denn dies ist wieder mal ein Film jener Sorte, wo man genau weiß, wer am Ende heil aus der Sache heraus kommt. Dass nicht jeder Schnitt oder jeder Effekt immer stimmig ist, fällt dann kaum mehr ins Gewicht.

Ich will nicht behaupten, dass man hiermit keinen seichte Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag finden kann, aber wenn man wie ich ein Freund von Nicolas Cage ist, dann hätte man sich schon mehr gewünscht, denn ohne ihn gäbe es kaum einen Grund, sich diesen Film zu gönnen. Ok, wäre Liam Neeson Matt, wäre das doch ziemlich witzig. 50/50 also, mit Sympathie for the Devil und Renfield zwei gute, mit The Old Way und The Retirement Plan zwei mittelmäßige, in Summe kein schlechter Schnitt für meinen aktuellen „Cage-Film-Konsum“.

„The Retirement Plan“ 6/10 die Familie durch den Einsatz von wiederholter Gewaltanwendung, wieder zusammen führende Empfehlungspunkte.


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