Baby Assassins (Filmkritik)

Mahiro (Saori Izawa) und Chisato (Akari Takaishi) sind Nachwuchs-Killerinnen. Von ihrer Organisation wird verlangt, dass sie zumindest vorübergehend zusammen wohnen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Zusätzlich soll sich jede von ihnen auch einen „normalen“ Nebenjob suchen, was sich jedoch vor allem für Mahiro, als große Herausforderung darstellt.

Als die zwei ihren aktuellen Auftrag erledigen, wird die Yakuza auf sie aufmerksam, weil einer der Ihren getötet wurde. Als Chisato um ihre Kolleginnen zu retten, dann auch noch zwei hohe Tiere innerhalb der Organisation erschießt wird klar, dass sie gemeinsam mit ihrer Zimmergenossin, bald einiges zu tun bekommt…

Bei diesen tödlichen Babies (also um genau zu sein zwei Mädels im Teenager-Alter) hat Yugo Sakamoto (Green Bullet) Regie geführt und das Drehbuch geschrieben. Es handelt sich um eine japanische Produktion aus dem Jahr 2021, die es nun zwei Jahre später, auch in den deutschsprachigen Raum geschafft hat. In der Zwischenzeit hat Sakamoto übrigens mit den gleichen Hauptdarstellerinnen, eine Fortsetzung gedreht.

Freut mich, dass so etwas funktioniert, denn der Mix hier ist auch für japanische Verhältnisse wie ich finde, doch ziemlich irre. Infantiles Verhalten trifft auf ausgefeilte Choreographie, gepaart mit einer Kaltschnäuzigkeit, die man selten zu sehen bekommt und zusätzlich noch versehen mit Kritik an der japanischen Jugend zum drüber Streuen. Das erkennt man übrigens auch so, da muss man sich in deren Kultur nicht wirklich auskennen.

Einen Mann in den Kopf schießen, die Leiche in eine Tonne stecken, einmal durchatmen und ab ins Kino. Wirklich „instant“-mäßig schalten die Damen hier um zwischen ihrem mörderischen Job und ihrer kindlichen Suche nach Unterhaltung. Man schüttelt manchmal den Kopf, findet Aktionen so schräg, dass sie wieder lustig sind und denkt sich mehrere male einfach „das war jetzt so daneben, dass es fast schon wieder realistisch wirkt“.

Dass man die Grundatmosphäre dennoch ernst nimmt, liegt fast weniger an den Morden als viel mehr an den Kämpfen und wie sie inszeniert sind. Diese Fights übernimmt vor allem eine der Mädels und die ist relativ klein, aber dafür schnell. Wie sie ausweicht und sich um die Gegner wickelt, hat etwas von einem Tanz und wirkt auf Kampfszenen allgemein bezogen, ziemlich frisch. Gut platzierte und stylishe Kopfschüsse, haben dann beide Mädels in ihrem Repertoire.

Mahiro Darstellerin Saori Izawa, war z.b. bei Snake Eyes oder John Wick 4 als Stuntdouble mit dabei und dass sie sich bewegen kann, das sieht man auch dank der dynamischen und sich ständig um das Geschehen bewegenden Kamera sehr deutlich. Zusätzlich ist ihre „ich bin Soziopathin, ich kann nicht so gut mit Menschen“ Masche einfach witzig, weil man es ihr diese Tatsache deutlich ansieht. Dass sie sich immer mehr mit der von Akari Takaishi sehr lebenslustig gespielten Chisato anfreundet, macht beide Damen trotz ihrer Eigenheiten, nur noch sympathischer.

Was soll ich sagen, ich war mir bis kurz vor dem Ende selbst nicht sicher, ob ich da jetzt gut unterhalten wurde, oder die Sache einfach nur schräg finde. In Summe stimmt beides und das ist gut so, denn es kommt in dieser Form kaum vor. Ich verstehe zwar jeden, der auf Grund der infantilen Momente sich hier verabschiedet, aber ich finde die Mischung hier seltsam und anders, aber auf jeden Fall schwer in Ordnung. Teil 2 wird auf eindeutig gesichtet von mir, so bald er bei uns erhältlich ist.

„Baby Assassins“ bekommt von mir 8/10 die geringere Erfahrung, mit überbordend verspielter Energie wieder ausgleichende Empfehlungspunkte.