Children of the Corn – Kinder des Zorns (Filmkritik)

Verantwortungslose Erwachsene, die die Maisfelder in einer Kleinstadt in Nebraska mehr oder weniger wissentlich verdorben haben und somit die Zukunft der Kinder des Ortes gefährden. Boleyn (Elena Kampouris) will ihren Vater Robert (Callan Mulvey) umstimmen, denn er hat eine Abstimmung forciert, bei der die Vernichtung der beschädigten Felder beschlossen wurde. Sie möchte aber versuchen, die Ernte zu retten.

Beide haben jedoch nicht mit den Plänen von Eden (Kate Moyer) gerechnet, die etwas zu viel Zeit in den Feldern verbracht hat. Dort hat sie sich mit einem Wesen angefreundet, dass hungrig ist und Eden und die übrigen Kinder in der Stadt liefern ihm nur zu gerne das, was es am Liebsten zu sich nimmt: das Blut sämtlicher Erwachsener in der Gegend…

Im Jahr 1977 schrieb Stephen King die Kurzgeschichte „Children of the Corn“. 1984 folgte die erste Verfilmung mit Linda Hamilton, woraus sich ein Franchise entwickelt hat mit acht Fortsetzungen, einem Kurzfilm und einem Remake. Bei dem aktuellen Film handelt es sich um eine bereits 2020 gedrehte Neuinterpretation des Stoffes, die drei Jahre lang auf Eis gelegen ist. Klingt wie ein schlechtes Zeichen? Nun, das könnte man so sagen.

Ich habe bisher ja keinen der Teile gesehen, bin auf diesen aber aus einem ganz einfachen Grund gekommen und das ist Regisseur und Drehbuchautor Kurt Wimmer (Equilibrium). Der hat sich im Jahr 2006, nachdem es bei Ultraviolet kreative Differenzen mit dem Produktionsstudio gab, als Regisseur in Pension begeben (Drehbücher schrieb er noch weiterhin, z.b. für The Misfits). Seine beiden hier genannten Filme sind dabei vielleicht nicht per se gut, doch haben sie einen sehr eigenen Stil und haben klar einen gewissen Kultstatus.

Was macht dieser Herr also nach so langer Pause mit diesem so oft verfilmten Stoff? Leider einen belanglosen Streifen ohne Biss, was rein seine Verantwortung ist, denn es handelt sich um eine Independent-Prodution, daher mussten sie sogar während Covid 19 die Dreharbeiten nicht unterbrechen und Wimmer war wieder für die Regie und das Drehbuch verantwortlich. Fangen wir mal mit den Charakteren an, von denen nur eine wirklich spannend ist und das ist Kate Moyer (Our House) als Eden.

Mit welcher Verachtung für Erwachsene und grausamer Verspieltheit sie Eden spielt, ist schon unheimlich. Wenn man dann an reale Ereignisse denkt, wenn zwölfjährige Mädchen eine gleichaltrige töten und vorher googeln, ob sie dafür auf Grund ihres Alters bestraft werden können, dann bekommen die Taten der Kinder hier noch eine andere Ebene. Das ist auch das stärkste Motiv, dass man sich hier herausnehmen kann, die Verrohung der Kinder, die rein an den Erwachsenen liegt, egal ob es nun Überforderung oder Desinteresse ist.

Elena Kampouris (Jupiter´s Legacy) als Boleyn aka die Stimme der Vernunft ist zwar nicht schlecht, im Vergleich wirkt ihre Rolle aber zu generisch. Sämtliche andere Darsteller, kann man sowieso vergessen. Das Feld an sich als atmosphärisch gruselig zu gestalten, gelingt auch nicht, das hat zuletzt sogar Escape the Field besser gemacht. Bei vielen Bewegungen ist einfach zu eindeutig zu sehen, dass sich hier die CGI-Felder rühren und das Wesen aus dem Feld, ist ein peinliches Highlight.

Wenn wir schon bei peinlich sind. Die Bedrohung durch die Kinder und wie sie die Erwachsenen in Schach halten funktioniert teilweise (vor allem wegen Moyer), dann wiederum gibt es Momente, wo das Szenario lächerliche „Laientheater“ Stimmung verbreitet. Was die Gewalt betrifft ist eine Szene übertrieben brutal, manche Momente leiden unter den Effekten, die Opfer, die man nach den Taten zu sehen bekommt, sind dann wiederum gut gelungen.

Das ergibt in Summe einen Film, der „leider“ nur stellenweise witzig schlecht ist und vor allem darunter leidet, dass man um Niemanden Angst hat und die Sache nur unangenehm findet, wenn man die Eltern-Kinder Dynamik auf die reale Welt anwendet. Das geringe Budget war ebenso sicherlich nicht hilfreich. Meiner Meinung nach hat es sich somit eindeutig nicht ausgezahlt für Wimmer, aus dem Ruhestand zu kommen.

„Children of the Corn“ bekommt von mir 3/10 wieder mehr an der eigenen Vorbild-Wirkung arbeiten müssende Empfehlungspunkte.


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