We Summon the Darkness (Filmkritik)

Es ist July im Jahre 1988 und wir befinden uns in Indiana. Beverly (Amy Forsyth) ist zusammen mit ihren Freundinnen Alexis (Alexandra Daddario) und Val (Maddie Hasson) unterwegs zu einem Rockkonzert. Dort angekommen lernen sie Mark (Keean Johnson) und seine beiden Bandkollegen kennen und entschließen sich nach dem Konzert, zusammen im Haus von dem Vater von Alexis zu feiern.

Zur gleichen Zeit häufen sich quer durch Amerika immer mehr Morde, bei denen satanische Rituale durchgeführt werden. Was das mit den sechs feiernden jungen Leuten zu tun hat? Nun, aus Spaß wird schnell ernst und schon bald ist Alkohol nicht mehr die einzige Flüssigkeit, die überschwänglich vergossen wird, denn bald fließt Blut…

Was Regisseur Marc Meyers (My Friend Dahmer) hier auf die Beine gestellt hat, ist ein kleiner, gemeiner Thriller, der die derzeit allzeit beliebten 80er Jahre hochleben lässt und einen Cast dabei hat, der spielfreudiger nicht sein könnte. Vor allem Alexandra Daddario (die auch als Produzentin fungierte) und Maddie Hasson, habe ich noch nie so enthemmt und völlig in ihren Rollen aufgehend gesehen.

Das Szenario ist bekannt, wird hier jedoch mit einem Twist versehen. ACHTUNG SPOILER: die Mädels locken hier die männlichen Rockfans in eine Falle, wollen sie umbringen und es wie satanistische Ritualmorde aussehen lassen und so mehr Schafe für die Sekte ihres Pastors zu gewinnen. Somit sind die typischen Opfer/Täter-Rollen vertauscht und es hat durchaus etwas Frisches zu sehen, wie die „braven“ Mädchen, auf die pseudoharten Rocker Jagd machen. SPOILER ENDE

Das Ganze ist im Prinzip ein Katz und Maus Spiel von jeweils circa sechs Personen in einem Haus, wobei es immer wieder Konstellationen gibt, wo Verbindungen und Vertrauen auf schwere Proben gestellt werden. Besonders gegen das Finale hin wirkt das Szenario dann doch sehr genretypisch bekannt, doch gerade bis zu dem Zeitpunkt, wo man noch nicht genau weiß was gespielt wird und wer wo steht, ist der Unterhaltungswert am Höchsten.

Viel Freude machen wie bereits erwähnt die Performances. Alexandra Daddario (Nomis) als Alexis ist herrlich manisch und verfolgt vehement ihre Ziele, auch wenn sie dabei heillos überfordert ist und sich immer mehr ins Chaos reitet. Maddie Hasson (Impulse) als Val steht ihr dabei in Nichts nach, sie ist genau so überdreht, plus wechselt sie zwischen Manipulation und der völligen Offenheit ihrer Gefühle.

Amy Forsyth (Hell Fest) als Beverly ist die ruhigere Dame, die eigentliche Hauptfigur, sie wirkt echt und sympathisch und man weiß nicht so recht, in welche Richtung es mit ihr noch gehen wird. Die Männer spielen da die zweite Geige, füllen ihre Rollen jedoch gut aus. Keean Johnson (Alita Battle Angel) ist der Nette, Logan Miller (Escape Room) der Witzige und Johnny Knoxville (The Last Stand) als Pastor ist all das, was man an Menschen hasst, die Religion zu ihrem eigenen Machtgewinn einsetzen.

Ich habe hier die Darsteller hervorgehoben, weil sie klar der Grund sind, warum dieser Film Spaß macht, denn ohne sie würde der Grundidee nach dem Twist, eindeutig schnell die Luft ausgehen. So kann man sich jedoch über unerzwungen wirkende Girlpower freuen, über das Spielen mit Klischees schmunzeln und sich von der Chemie zwischen den Charakteren mitreißen lassen. Vor allem Fans von Daddario kann ich versichern, dass sie sie so noch nie gesehen haben, dies jedoch nicht verpassen sollten.

„We Summon the Darkness“ bekommt von mir 6/10 das Böse nicht in den offensichtlichen Personen entdeckende Empfehlungspunkte.


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